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Vier neue Promotionskollegs an der Universität Heidelberg

Pressemitteilung Nr. 161/2017
12. Dezember 2017
Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses – Mittel der Landesgraduiertenförderung

Vier neue Promotionskollegs zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses haben an der Universität Heidelberg ihre Arbeit aufgenommen. Zwei dieser Einrichtungen, die in der Physik und im Bereich der europäischen Kulturgeschichte angesiedelt sind, wurden mit jeweils fünf Stipendien für Doktoranden ausgestattet. Damit verbunden sind Fördermittel in Höhe von rund 200.000 Euro für jedes Kolleg. Hinzu kommen ein Kolleg in der Medizin sowie ein Kolleg im Bereich Rechtswissenschaften und Informatik, die jeweils vier Promotionsstipendien erhalten haben und pro Einrichtung mit rund 160.000 Euro gefördert werden. Die Mittel stammen aus der Landesgraduiertenförderung Baden-Württemberg. Für Infrastrukturmaßnahmen wie die Durchführung von Konferenzen oder Weiterbildungsangeboten wird eine zusätzliche Förderung von jeweils 5.000 Euro jährlich für jedes der Kollegs bereitgestellt. Die auf drei Jahre angelegten Promotionskollegs sind zum Wintersemester 2017/2018 gestartet.

Das Promotionskolleg „Kunst, Kultur und Märkte. Geschichte der europäischen Kulturwirtschaft vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart“ ist an das Zentrum für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften (ZEGK) angebunden. Im Mittelpunkt der Arbeit am Kolleg steht die Frage, wie die Verbindung zwischen Wirtschaft und Kultur entstanden ist und sich im Laufe von drei Jahrhunderten entwickelt hat. „Kulturwirtschaft meint hier die Herstellung, den Vertrieb sowie den Konsum insbesondere künstlerischer und musikalischer Güter an Märkten“, erläutern Prof. Dr. Cord Arendes und Prof. Dr. Katja Patzel-Mattern, die dem ZEGK angehören und am Historischen Seminar forschen. Die Kollegiaten werden die Beziehungen zwischen Markt und Kulturgütern insbesondere aus einer historisch-kritischen Perspektive erforschen.

Im Fokus des Promotionskollegs „Fundamentale Bausteine für quantenbasierte Technologien“ in der Physik stehen zentrale Konzepte moderner Quantentechnologien. Diese sind bereits heute eine wichtige Grundlage für die Funktionsweise moderner Datenspeicher (FLASH) oder ökonomischer Lichtquellen (LED). „In absehbarer Zeit werden auch Konzepte der Quantenphysik, wie die Superposition oder die Verschränkung, Einzug in technologische Anwendungen finden“, so Sprecher Prof. Dr. Selim Jochim vom Physikalischen Institut. Die Doktorandinnen und Doktoranden am interdisziplinär arbeitenden Kolleg werden sich mit einem breiten Spektrum an Themen – von der Quantensimulation über die Quantenmetrologie bis hin zur Materie-Licht-Wechselwirkung in Kohlenstoff-Nanoröhrchen – befassen.

Der Schwerpunkt des interdisziplinären Promotionskollegs „Aufklärung von molekularen Wirkmechanismen als Fundament für eine evidenzbasierte komplementäre und integrative Medizin“ liegt auf den molekularen Grundlagen der Komplementärmedizin. Die Doktorandinnen und Doktoranden gehen in diesem Zusammenhang beispielsweise der Frage nach, welche Wirkung pflanzliche Präparate, Photobiomodulation und Ernährung auf das Immunsystem, den Erhalt der natürlichen Darmbarriere oder die Wundheilung haben. Ziel ist es, solide wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen, um die Chancen komplementärmedizinischer Methoden für die zukünftigen Behandlungen von chronisch-entzündlichen Erkrankungen oder Tumorerkrankungen fundiert einschätzen zu können, wie Sprecherin Prof. Dr. Yvonne Samstag vom Institut für Immunologie des Universitätsklinikums Heidelberg erläutert.

Im Promotionskolleg „Digitales Recht“ leisten die Stipendiatinnen und Stipendiaten aus den Rechtswissenschaften und der Informatik Grundlagenforschung, mit der sie die Entwicklung juristischer Expertensysteme zum Einsatz künstlicher Intelligenz vorbereiten und begleiten. Im Vordergrund stehen dabei rechtstheoretische Fragen. Im Rahmen des Kollegs soll unter anderem untersucht werden, welche „methodischen und verfassungsrechtlichen Vorgaben entscheidend sind, wenn es um den Einsatz selbstlernender und mit Wahrscheinlichkeitsaussagen arbeitender Systeme geht“, so Sprecher Prof. Dr. Ekkehart Reimer vom Institut für Finanz- und Steuerrecht.

Die vier neuen Promotionskollegs wurden vom Auswahlausschuss des Council for Graduate Studies in Abstimmung mit dem Rektorat zur Förderung ausgewählt. Mit diesen Kollegs führt die Universität Heidelberg ihr Programm zur Förderung von strukturierten Promotionsangeboten fort, das sie seit 2006 mit Mitteln der Landesgraduiertenförderung unterstützt. Mit ihren spezifischen Betreuungs- und Begutachtungsstrukturen tragen diese Angebote wesentlich dazu bei, die Forschungs- und Arbeitsbedingungen für Doktorandinnen und Doktoranden an der Ruperto Carola weiter zu verbessern. Zudem bietet die Graduiertenakademie Nachwuchswissenschaftlern und Lehrenden ein breites Spektrum an Beratungs- und Weiterbildungsangeboten sowie Serviceleistungen rund um die Promotionsphase.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 13.12.2017
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