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VolkswagenStiftung vergibt hochdotiertes Stipendium an Heidelberger Wissenschaftlerin

Pressemitteilung Nr. 80/2014
25. April 2014
Förderung für „außergewöhnliche Forscherpersönlichkeit“: Dr. Annika Bande erhält ein Freigeist-Fellowship
Annika Bande

Foto: Privat

Dr. Annika Bande

Die Heidelberger Wissenschaftlerin Dr. Annika Bande wird vom Herbst dieses Jahres an von der VolkswagenStiftung (Hannover) mit einem hochdotierten Stipendium gefördert. Sie erhält ein auf zunächst fünf Jahre angelegtes Freigeist-Fellowship, das in dieser ersten Phase mit rund 730.000 Euro ausgestattet ist. Die Förderung wendet sich an „außergewöhnliche Forscherpersönlichkeiten nach der Promotion, die sich zwischen etablierten Forschungsfeldern bewegen und risikobehaftete Wissenschaft betreiben möchten“, so die Stiftung. Dr. Bande forscht am Physikalisch-Chemischen Institut der Universität Heidelberg auf dem Gebiet der Theoretischen Chemie. Sie beschäftigt sich mit ultraschnellen Energietransfer-Prozessen zwischen atomaren und nanostrukturierten Systemen, deren Elektronen über lange Distanzen miteinander in Wechselwirkung stehen.

Annika Bande (Jahrgang 1979) absolvierte ein Chemie-Studium an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen und schloss am dortigen Institut für Physikalische Chemie 2007 ihre Dissertation mit Auszeichnung ab. Nach zwei Auslandsaufenthalten bereits während des Studiums war Dr. Bande in den Jahren 2008/2009 als Postdoktorandin an der University of Colorado in Boulder (USA) und am Quantum Chemistry Research Institute in Kyoto (Japan) tätig. An der Ruperto Carola arbeitet die Wissenschaftlerin seit 2010 an ihrer Habilitation. Dafür erhielt sie ein Postdoktoranden- und Habilitationsstipendium aus dem Olympia-Morata-Programm der Universität Heidelberg und im Anschluss eine Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Im Mittelpunkt von Dr. Bandes Forschungen steht der interatomare Coulombzerfall (kurz ICD), der vor gut 15 Jahren entdeckt wurde. Dabei wird in einem Atom ein elektronisch angeregter Zustand erzeugt, der bei seiner Rückkehr in den Grundzustand die überschüssige Energie durch elektronische Coulomb-Wechselwirkung an ein Nachbaratom oder -molekül abgibt. Dieser ultraschnelle Energietransfer-Prozess ist seitdem in einer Vielzahl von Variationen in klassischen atomaren und molekularen Systemen theoretisch und experimentell untersucht worden. Er lässt sich aber auch auf neuartige Halbleitermaterialien übertragen, wie die Heidelberger Wissenschaftlerin mit ihren Forschungen gezeigt hat. Um die Vorgänge in diesem Zusammenhang besser verstehen zu können, hat Dr. Bande deren Elektronendynamik erstmals hochgenau berechnet.

Mit ihren künftigen Arbeiten – einer Verbindung der theoretischen Chemie und der Festkörperphysik – verfolgt sie das Ziel, eine experimentelle Bestätigung dieser ultraschnellen Energietransfer-Prozesse in Nanokristallen, sogenannten Quantenpunkten, und deren Anwendung in der Nanotechnologie vorzubereiten. Nanokristalle finden sich beispielsweise in Detektoren von Wärmebildkameras, die als Frühwarnsysteme in Fahrzeugen zum Einsatz kommen. Der Ansatz von Dr. Bande sieht vor, dass zwei Quantenpunkte über ihre Elektronen miteinander „kommunizieren“, sie miteinander in Verbindung stehen. Dadurch lässt sich die Sensitivität solcher Detektoren deutlich erhöhen. Ihre Erkenntnisse will die Wissenschaftlerin auch auf Anordnungen von natürlich vorkommenden Atomen übertragen.

Mit der Vergabe der Freigeist-Fellowships unterstützt die VolkswagenStiftung Nachwuchswissenschaftler, die neue Wege gehen, Freiräume zu nutzen, und Widerstände zu überwinden wissen. „Ein Freigeist-Fellow erschließt neue Horizonte und verbindet kritisches Analysevermögen mit außergewöhnlichen Perspektiven und Lösungsansätzen“, heißt es in der Erläuterung der Stiftung. Dabei sollen die jungen Forscher in der Lage sein, durch vorausschauendes Agieren „zum Katalysator für die Überwindung fachlicher, institutioneller und nationaler Grenzen“ zu werden. Nach einer positiven Evaluation kann die fünfjährige Förderung um bis zu drei Jahre verlängert werden. Damit verbunden ist das Ziel, die Stelle des Geförderten zu verstetigen. Die ersten elf Fellowships werden am Dienstag, 29. April 2014, in Hannover verliehen.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 25.04.2014
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