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Von der indischen Valentinskarte zum arabischen Superman

Pressemitteilung Nr. 381/2011
7. Dezember 2011
Erster Band einer neuen Buchreihe erörtert die Verbreitung von Bildern zwischen den Kulturen
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„Transcultural Turbulences – Towards a Multi-Sited Reading of Image Flows“

Mit dem Austausch und der Verbreitung von Bildern zwischen den Kulturen befasst sich ein neuer Sammelband, der am Exzellenzcluster „Asien und Europa im globalen Kontext“ der Universität Heidelberg entstanden ist. Anhand konkreter Phänomene, etwa aus den Bereichen Alltag, Medien oder Religion, werden diese Austausch- und Verbreitungsprozesse erfasst und in ihrer Bedeutung untersucht. Die von Prof. Dr. Christiane Brosius und Privatdozent Dr. Roland Wenzlhuemer herausgegebene Publikation mit dem Titel „Transcultural Turbulences – Towards a Multi-Sited Reading of Image Flows“ ist zugleich der erste Band einer neuen Buchreihe des Clusters, die Ergebnisse aus der transkulturellen Forschung präsentiert.

„Bilder und Medien spielen in kulturellen Austauschprozessen und an transkulturellen Kontaktzonen eine zentrale Rolle, dennoch nimmt ihre Erforschung in den Geisteswissenschaften bislang nur eine Randposition ein“, betont Christiane Brosius, die Professorin für Visuelle und Medienethnologie am Exzellenzcluster „Asien und Europa“ ist. Die jetzt erschienene Publikation versammelt elf Beiträge der ersten Jahrestagung des Exzellenzclusters, die Christiane Brosius gemeinsam mit ihrem Heidelberger Kollegen, dem Historiker Roland Wenzlhuemer, 2009 an der Ruperto Carola veranstaltet hat.  Die beiden Schwerpunkte des Buches sind „Visueller Kosmopolitismus“ und die „Verbreitung von Bildern“ über kulturelle Grenzen hinweg.

So erläutert Christiane Brosius in ihrem Beitrag, wie sich die ursprünglich anglo-amerikanische Idee des Valentinstages in Indien verbreitete und Valentinsgrußkarten dort bei städtischen Jugendlichen Gefühle für Romantik bewirken, aber auch Konfliktpotential bergen. Die Heidelberger Islamwissenschaftlerin Prof. Dr. Susanne Enderwitz befasst sich mit dem arabischen Superhelden-Comic „The 99“. Sie zeigt, dass diese Bildergeschichten vom amerikanischen „Superman“ inspiriert, aber in lokalspezifische Kontexte übertragen wurden und mittlerweile Superhelden-Comics in anderen Ländern beeinflussen. Forschungsgegenstand von Sun Liying sind Nacktbilder im China der 1920er Jahre. Die Doktorandin am Exzellenzcluster stellt dar, wie diese Fotografien den Weg aus Europa in chinesische Zeitschriften fanden, obwohl erotische Darstellungen zu jenem Zeitpunkt in China eigentlich tabu waren.

Die mit farbigen Abbildungen versehene Publikation ist im Wissenschaftsverlag Springer erschienen und eröffnet die neue Buchreihe „Transcultural Research. Heidelberg Studies on Asia and Europe in a Global Context“. Sie bietet Wissenschaftlern des Clusters, aber auch Forscherinnen und Forschern anderer Einrichtungen die Möglichkeit, ihre Forschungsergebnisse einem breiten Fachpublikum vorzustellen. Herausgeber sind die drei Direktoren des Exzellenzclusters „Asien und Europa“, Prof. Dr. Madeleine Herren-Oesch, Prof. Dr. Rudolf G. Wagner und Prof. Dr. Axel Michaels. Weitere Informationen dazu sind im Internet unter www.asia-europe.uni-heidelberg.de abrufbar.

Kontakt:
Dr. Alexander Häntzschel, Exzellenzcluster „Asien und Europa im globalen Kontext“
Telefon (06221) 54-4008, haentzschel@asia-europe.uni-heidelberg.de

Kommunikation und Marketing
Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
presse@rektorat.uni-heidelberg.de

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