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„Ruperto Carola 1/09“: Ein neues Zeitalter der Bildverarbeitung

Pressemitteilung Nr. 1/2009
18. Mai 2009
Heidelberger Forschungsmagazin mit Themen aus Angewandter Mathematik, Religionswissenschaft, Zellbiologie, Transkulturellen Studien und Molekularer Medizin
Titel Ruperto Carola 1/2009  
Ein neues Zeitalter der Signal- und Bildverarbeitung beschreibt Christoph Schnörr in seiner Titelgeschichte des soeben erschienenen Forschungsmagazins „Ruperto Carola 1/09“ der Universität Heidelberg. Es geht um grundlegende Fragen der mathematischen Modellierung, die sich unmittelbar auf industrielle Anwendungen auswirken. Schnörr, seit 2008 an der Ruprecht-Karls-Universität, forscht im „Heidelberg Collaboratory for Image Processing“, das im Rahmen der Exzellenzinitiative eine neue Form der Partnerschaft zwischen Grundlagenforschung und Industrie etabliert.

Themenwechsel in dem Heft: Um die Rolle des Zen-Buddhismus im gegenwärtigen Japan zu verstehen, haben Heidelberger Religionswissenschaftler nicht nur die Schriften studiert, sondern sind „ins Feld“ gezogen. Sie sprachen mit religiösen Akteuren, beobachteten ihr Handeln und wohnten den Zeremonien in japanischen Tempeln bei. Zen-buddhistische Schulen, stellte sich während der Studien heraus, sind im modernen Japan außerordentlich präsent. Mit den Zuweisungen aber, die der Zen-Buddhismus in Europa erfährt, hat der Zen-Buddhismus Japans nur wenig gemein, berichtet Inken Prohl in der „Ruperto Carola“. Sie ist seit 2006 Professorin am Institut für Religionswissenschaft der Universität Heidelberg.

Bislang war es nur möglich, Zellen und Gewebe für eine nähere Inspektion aufzubereiten, indem man die Proben schwer misshandelte: Sie wurden mit chemischen Methoden fixiert, anschließend untersuchte man die dabei entstandenen Artefakte unter Vakuumbedingungen mit dem Elektronenmikroskop. Rasmus R. Schröder zeigt in dem folgenden Beitrag auf, wie es heute gelingt, Zell- und Gewebeproben derart rasch einzufrieren, dass keine zerstörerischen Eiskristalle entstehen. Die empfindlichen biologischen Strukturen bleiben unverändert erhalten. Solche „vitrifizierten“ Proben sind gleichsam Momentaufnahmen der lebenden Zelle. Sie können mit modernen Kryo-Mikroskopen betrachtet werden und lassen die Realitäten des Lebens besser verstehen. Rasmus R. Schröder forscht seit 2008 im Exzellenzcluster „CellNetworks“.

Die Universität Heidelberg war im Exzellenzwettbewerb der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit dem Cluster „Asien und Europa im globalen Kontext“ erfolgreich. Dessen Co-Direktor Rudolf G. Wagner lässt in seinem Magazinbeitrag die Herausforderung augenscheinlich werden, vor denen der Cluster steht. Die etablierten Strukturen der Universität in den Geistes- und Sozialwissenschaften sind – so der Sinologe – gewachsen aus dem Ordnungsdenken des 19. Jahrhunderts. Dies habe sich durch wissenschaftliche Erkenntnisse, Karrieremuster, Schriftenreihen, Kompetenznetzwerke und Ausbildungsgänge verdinglicht. „Wer hieran rüttelt, tut das auf eigene Gefahr.“

In den 1960er Jahren konnten weniger als fünf Prozent der Kinder, die an Krebs erkrankten, geheilt werden. Heute sind es mehr als 80 Prozent. Zu diesem Erfolg beigetragen hat die molekularbiologische Forschung, die dem Entstehen von Tumoren auf der Ebene der Zellen, Gene und Moleküle nachspürt. Zu ihren Resultaten zählen beispielsweise molekulare Marker, die bei Blutkrebserkrankungen voraussagen lassen, wie intensiv eine Behandlung erfolgen muss, um größtmöglichen Erfolg zu haben. Auch für Hirntumoren des Kindesalters konnten mittlerweile solche molekularen Marker identifiziert werden. Sie lassen auf eine individuelle, zielgerichtete Therapie hoffen, so Stefan Pfister in seinem Text. Pfister ist Träger des Dr. Hella-Bühler Preises der Universität Heidelberg.

„Krankheit als Sünde? - eine historische Reflexion“ ist der Kurzbericht von Annette Weissenrieder und Gregor Etzelmüller betitelt. Die Preisträger des Ruprecht-Karls-Preises, des Fritz-Grunebaum-Preises und des Umweltpreises der Viktor und Sigrid Dulger-Stiftung im Jahr 2008 stellt Paul Kirchhof danach vor.

Verlag des Forschungsmagazins ist der Universitätsverlag Winter Heidelberg. Ein Einzelheft kostet 5 Euro plus Versand. Es kann, ebenso wie das Förderabo für 30 Euro (vier Ausgaben), bestellt werden bei: Universität Heidelberg, Kommunikation und Marketing, Pressestelle, Postfach 10 57 60, 69047 Heidelberg. Kostenlose Ansichtsexemplare früherer Hefte liegen im Foyer der Alten Universität aus. Weitere Informationen und Volltexte früherer Ausgaben:  http://www.uni-heidelberg.de/presse/publikat.html

Rückfragen bitte an:
Universität Heidelberg
Kommunikation und Marketing
Dr. Michael Schwarz, Pressesprecher
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de

Irene Thewalt
Tel. 06221 542310, Fax 542317
presse@rektorat.uni-heidelberg.de
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