Schader-Preis 2012 für den Rechtswissenschaftler Paul Kirchhof
8. Februar 2012
Auszeichnung für Beiträge zur Praxisorientierung in den Gesellschaftswissenschaften
Der ehemalige Verfassungsrichter Prof. Dr. Paul Kirchhof, Direktor des Instituts für Finanz- und Steuerrecht der Universität Heidelberg, erhält den Schader-Preis 2012. Die Auszeichnung der Schader-Stiftung würdigt einen Juristen, „der in Werk und Wirken auf beeindruckende Weise die Verbindung zwischen wissenschaftlicher Forschung und ihrer Anwendung in und für Gesellschaft und Politik betont und dafür entsprechend Fachgrenzen überschreitet,“ so die Begründung der Jury. Der mit 15.000 Euro dotierte Schader-Preis zeichnet Wissenschaftler aus, die durch ihre Arbeit und ihr öffentliches Wirken wichtige Beiträge fuür die Lösung gesellschaftlicher Probleme geleistet haben. Die offizielle Übergabe der Auszeichnung erfolgt im Mai 2012 in Darmstadt.
Paul Kirchhof (Jahrgang 1943) studierte Rechtswissenschaft in Freiburg und Muünchen. Seit 1981 ist er Professor für öffentliches Recht unter besonderer Beruücksichtigung des Finanz- und Steuerrechts an der Universität Heidelberg. 1987 bis 1999 war er als Richter am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe tätig und dort Mitglied im Zweiten Senat. Prof. Kirchhof hat zahlreiche Veröffentlichungen zu rechtswissenschaftlichen und politischen Themen vorgelegt, darunter das „Bundessteuergesetzbuch. Ein Reformentwurf zur Erneuerung des Steuerrechts“ (2011). Mit seinen Forschungen und Arbeiten zu Fragen des öffentlichen Rechts, des Staats- und Verfassungsrechts und insbesondere des Steuerrechts hat er immer wieder Fragen sozialer Freiheit und Gerechtigkeit im modernen Staatswesen angesprochen und durch die Vorlage konkreter Empfehlungen wesentliche Beiträge zur Entwicklung der pluralen Gesellschaft und des modernen Wohlfahrtstaates geleistet, so die Schader-Stiftung.
Der Schader-Preis wird jährlich von der gleichnamigen Stiftung verliehen; das Kuratorium der Stiftung bildet die Jury. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem Jan-Philipp Reemtsma, Lord Ralf Dahrendorf und Gesine Schwan. Die Schader-Stiftung fördert die Gesellschaftswissenschaften und deren Dialog mit der Praxis.
