28.04.2002: Prof. Dr. Theo Sundermeier - Predigt über Offenbarung 15,2-4 (1-8)

...an den Vater

Predigt Cantate 28.4.2002, Peterskirche Heidelberg
Text: Offenbarung 15,2-4 (1-8)

Theo Sundermeier

Und ich sah ein andres Zeichen am Himmel, das war groß und wunderbar: sieben Engel, die hatten die letzten sieben Plagen; denn mit ihnen ist vollendet der Zorn Gottes. Und ich sah, und es war wie ein gläsernes Meer, mit Feuer vermengt; und die den Sieg behalten hatten über das Tier und sein Bild und über die Zahl seines Namens, die standen an dem gläsernen Meer und Hatten Gottes Harfen und sangen das Lied des Mose, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes: Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott! Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Völker. Wer sollte dich, Herr, nicht fürchten und deinen Namen nicht preisen? denn du allein bist heilig! Ja, alle Völker werden kommen und anbeten vor dir, denn deine gerechten Gerichte sind offenbar geworden.

Danach sah ich: es wurde aufgetan der Tempel, die Stiftshütte am Himmel, und aus dem Tempel kamen die sieben Engel, die die sieben Plagen hatten, angetan mit reinem, hellem Leinen und gegürtet im die Brust mit goldenen Gürteln. Und eine der vier Gestalten gab den sieben Engeln sieben goldene Schalen voll vom Zorn Gottes, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und der Tempel wurde voll Rauch von der Herrlichkeit Gottes und von seiner Kraft; und niemand konnte in den Tempel gehen, bis die sieben Plagen der sieben Engel vollendet waren.

Cantate! Singet! Dazu werden wir an diesem Sonntag aufgefordert. Zugleich sollen wir an diesem Sonntag über den Satz des Glaubensbekenntnisses nachdenken, der Gott als den allmächtigen bekennt. Unser Text scheint beides miteinander zu verbinden. Gott wird gepriesen. Die himmlischen Heerscharen stimmen ein Lied an zu Ehren des allmächtigen Gottes. Doch wenn wir uns etwas genauer dem Inhalt des Textes zuwenden, dann stockt uns der Atem, dann wollen uns die Töne im Halse stecken bleiben. Von sieben Engeln und sieben Plagen ist die Rede. Sieben - das ist die Zahl der Vollkommenheit, die Zahl Gottes, drei und vier, Himmel und Erde zusammen, Schöpfung und Vollendung. So war der sie-benarmige Leuchter Zeichen der Gegenwart Gottes. Nun aber hören wir, dass diese schrecklichen Plagen unmittelbar aus dem Tempel, aus der Wohnung Gottes kommen. Und dann wird der Tempel Gottes geschlossen (V 8). Niemand kann mehr hineingehen. Gott wird in seiner Allmacht und seiner Herrlichkeit unzugänglich, bis dass der Zorn verraucht und die Plagen ausgeführt sind.

Allmacht Gottes, ein Begriff, den wir heute meiden sollten. Wir erleben, wie dieser Ge-danke im Islam in kleine Alltagsmünzen mit entsetzlichen politischen Konsequen-zen umgesetzt wird. Das macht uns so betroffen, dass wir mit diesem Gottesprädikat gerade nicht fröhlich werden und Lust zum Singen Lust bekommen. Aber das geht nicht nur uns heute so. Auch den biblischen Autoren scheint es so zu gehen. Es wird in der Bibel gar nicht so oft von der Allmacht Gottes gesprochen, wie man erwarten könnte. Am meisten wird davon in den Psalmen und im Buch Hiob gesprochen. Hier wird die Allmacht gepriesen, dort aber wehrt sich gerade Hiob dagegen. Hiob, der im Leid vergeht, wird durch den Gedanken an die Allmacht Gottes gerade nicht getröstet, sondern zur Verzweiflung, zur Anklage gegen Gott getrieben. Ist Gott allmächtig - was Hiob nicht bezweifelt - dann ist er an allem schuld. Dann kann man sich nur noch gegen ihn wenden, wenn einen ein Unglück trifft! Oder? Befragen wir unsern Text.

Die Offenbarung des Johannes ist voller berauschender Bilder. Schreckliche Visio-nen tauchen vor unseren Augen auf, die die Künstler durch die Jahrhunderte, von Dürer bis Dali, inspiriert haben. Und daneben Bilder von zartester Sanftheit und Stille. Wie reimt sich das zusammen? Die Offenbarung ist ein Buch für Leser im Untergrund, ein Trostbuch für Unterdrückte und Verfolgte, für die es tröstlich ist zu wissen, dass Opfer und Täter vor Gott nicht eins und gleich gültig sind; dass ihr Lei-den von Gott nicht übersehen wird; dass ihre Leiden nicht vergeblich und sinnlos sind; und dass es schließlich Gerechtigkeit gibt, eine strafende Gerechtigkeit.

Die Offenbarung des Johannes spricht in scharfen Dualismen, spricht von Gut und Böse, von Rettung und Untergang, vom scheinbaren Sieg des Bösen und von dessen endgültigen Vernichtung, von Gottes Langmut und seinem schrecklichen Zorn.

Aber können wir uns, die wir gerade nicht unterdrückt und verfolgt werden, darin wiederfinden? Können wir mit einstimmen in ein Lied, das vor der grauenvollen Folie des Unterganges anderer gesungen wird?

Welches Bild von Gott wird hier entworfen? Ist das der Gott, den wir kennen und "Abba" "Vater", "lieber Vater" nennen?

In das Zeitalter des "Wassermann", da alles nur nach Friede, Freude, Sanftmut ruft, passt unser Text nicht. Da singen wir lieber: "Deine Liebe ist wie Gras und Ufer ..." Oder nehmen wir den anderen, mystischen Text von G. Tersteegn, der so innig von Gott singen kann: "Luft, die alles füllet, / drin wir immer schweben, / aller Dinge Grund und Leben, / Meer ohn Grund und Ende, / Wunder aller Wunder: / Ich senk mich in dich hinunter. / Ich in dir, / du in mir, / lass mich ganz verschwinden, / dich nur sehn und finden." (EG 155) Wie passt das zu dem Gottesbild, das sich in unserm Text spiegelt?

Die Offenbarung des Johannes spiegelt große geschichtliche und politische Umbrü-che wider. Sein Kontext sind Naturkatastrophen, Krieg und Kriegsgeschrei, Zeiten der Pest und des Todes. In diesen Zeiten wendet Johannes sich gerade nicht von Gott ab, wozu wir vielleicht neigen würden, sondern er weiß, dass er es gerade jetzt mit Gott zu tun hat, dass es gerade jetzt auf Gott ankommt. Das Lied des Mose wird angestimmt, ein Lied von der Errettung angesichts des Untergangs vieler. Das verfolgte Israel wird am Schilfmeer gerettet, doch die Ägypter, das Heer des Pharaos versinkt in den Fluten. Hören wir ein paar Zeilen: Ex. 15,2-7, 11-13.

Der Herr ist meine Stärke und mein Lobgesang und ist mein Heil. Das ist mein Gott, ich will ihn preisen, er ist meines Vaters Gott, ich will ihn erheben. Der Herr ist der rechte Kriegsmann, Herr ist sein Name. Des Pharao Wagen und seine Macht warf er ins Meer, seine auserwählten Streiter versanken im Schilfmeer. Die Tiefe hat sie bedeckt, sie sanken auf den Grund wie die Steine. Herr, deine rechte Hand tut große Wunder; Herr, deine rechte Hand hat die Feinde zerschlagen. Und mit deiner großen Herrlichkeit hast du deine Widersacher gestürzt; denn als du deinen Grimm ausließest, verzehrte er sie wie Stoppeln.

Herr, wer ist dir gleich unter den Göttern? Wer ist dir gleich, der so mächtig, heilig, schrecklich, löblich und wundertätig ist? Als du deine Hand ausstrecktest, verschlang sie die Erde. Du hast geleitet durch deine Stärke zu deiner heiligen Wohnung.

Gott rettet und vernichtet zugleich?! Wir werden hier mit einer Seite Gottes konfrontiert, die wir zu oft verdrängen, die andere, die dunkle Seite Gottes. Die Aussagen über Gottes Heiligkeit und Allmacht gehören zu jener dunklen Seite Gottes. Das Lied des Mose erinnert uns daran. Heilig, das ist gerade nicht das Alltägliche, sondern das ganz Andere, der ganz Andere. Allmacht hat nichts mit der ins unendliche gesteigerten Macht zu tun, die wir kennen, Allmacht hat nichts mit der Kinderallmachtsphantasie oder der Wunderphantasie der Märchen zu tun. Allmacht, das ist die ganz andere Macht, die wir nicht verstehen und nicht begreifen können. Heiligkeit, Allmacht, so lehrt uns das AT, können wir nicht ertragen. "Wehe mir, ich muss vergehen", ruft entsetzt Jesaja, als er Gottes Heiligkeit ansichtig wird (Jes. 6). Und selbst Moses kann sie nur im Nachhinein, von Hinten noch erblicken (Ex. 33). Gottes Heiligkeit lässt uns erschaudern und erzittern. Das wird schon in dem hebräischen Begriff ausgedrückt, quadosch, dem das Wort "scheiden" zugrunde liegt. Das Heilige ist von unserm Alltag getrennt - und trennt uns von uns selbst, die wir das genaue Gegenteil sind, unrein, sündig, unheilig.

Wir neigen dazu, diese Seite aus unserm Gottesbild zu verdrängen. Sie passt nicht in das Bild, mit dem wir seit früher Jugend vertraut sind. Es ist vor allem das AT, eben das Lied des Mose, das uns daran erinnert. Darum brauchen wir das AT, darum brau-chen wir die Erinnerung an die Wurzel unseres Glaubens, Israel, den jüdischen Glauben. Wir dürfen und sollen mit Israel das Lied von dem Gott singen, der die Geschichte lenkt, der den Star-ken zerstört und den Schwachen aufrichtet, den Gott, dessen Wirken das perpetuum mobile der Geschichte ist. Und dazu gehören Rettung und Gericht.

Aber Halt! Hier müssen wir noch einmal innehalten und Fragen stellen, unerbittlich! Dürfen wir wirklich alles, was in der Welt geschieht, Gott in die Schuhe schieben? Hat er den Untergang von Völkern verursacht? Hat er die schrecklichen Geschehnisse in Palästina verursacht? Sind hier seine Zornesschalen ausgegossen worden? Wie war das in Erfurt, als in der vergangenen Woche 17 Menschen umgebracht wurden? Sind es nicht Menschen, die das alles verursacht haben? Sind wir es nicht, die Kriege, Untergang und Verderben über uns Menschen bringen? Das AT weiß davon sehr viel zu berichten und schließt das Handeln, das tödliche Handeln der Menschen nicht aus seinem Gesichtskreis aus. Und dennoch singt es das Lied des Moses! Was heißt das? Was wir nicht zusammenbringen können und einseitig auflösen, Israel hat immer beides zusammengedacht und nebeneinander gestellt: das Handeln des Menschen und zugleich alles, alles und jedes Geschehen in letzter Ursache auf Gott zurückgeführt - ohne deshalb zu resignieren oder fatalistisch zu werden und ohne deshalb über Gottes Allmacht zu spekulieren, wie es bei uns in der Dogmatik und von Skeptikern geschah!

Noch in der vergangenen Woche, als wir auf einem Symposium in Leipzig ganz un-ter dem Eindruck der Ereignisse in Erfurt auf Gottes Allmacht zu sprechen kamen, erzählte ein Kollege, wie er als Schüler fast den Glauben verloren hätte, als ihn ein Skeptiker fragte: Ist Gott so allmächtig, dass er einen Stein erschaffen kann, der so schwer ist, dass er ihn selbst nicht mehr heben kann?!

Bis heute bewegt mich eine Begegnung vor Jahren mit einem jüdischen Kollegen aus der hiesigen Hochschule. Wir hatten ihn in unsere Sozietät eingeladen. Wir sprachen vom Holocaust und unserer unsäglichen Schuld. Und dann sagte er einen Satz zum Holocaust, an dem ich bis heute herumbuchstabiere: "Ach, ihr Deutschen, Ihr wollt immer die Ersten sein. Wenn nicht im Guten, dann wenigsten im Schlechten. Nein, wir Juden haben eine längere Geschichte mit Gott!" Ist das die Haltung, die dem "Lied des Moses" entspricht und aus ihm seine Kraft schöpft?

Das "Lied des Mose" wird auch im Eschaton noch gesungen werden: "Groß und wunder-bar sind deine Werke, Herr Gott, du Allmächtiger ... Du allein bist heilig, ja alle Völker werden kommen und niederfallen vor dir, weil die Taten deiner Gerechtigkeit offenbar geworden sind".

Mit unseren Überlegungen sind wir an eine Grenze gekommen, an einen Abgrund, da es uns kalt ums Herz wird und wir erschrocken erstarren mögen. Noch einmal: Können wir wirklich angesichts der Ereignisse in den USA, im Nahen Osten, in Afrika und nun auch in Erfurt heute noch so singen?

Wir haben in unserem Nachdenken über unsern Text noch etwas sehr Wichtiges ausgelassen. Unser Text hört nicht mit dem Lied des Mose auf. Die Geretteten singen auch "das Lied des Lammes". Das Chaos der Urflut ist besiegt, vor einem durchsichtigen, gläsernen, vom Feuer geläuterten See, der keine Gefahr mehr birgt, stehen die Geretteten und singen.

Noch einmal kommt die fast unerträgliche Spannung im Gottesbild in unserm Text zur Sprache: Dort die abgründige Seite, hier das zarte Bild von einem schwachen Lamm. Luther spricht mit einem Wort aus dem Jesajabuch (Jes. 45,15) vom deus absconditus. "Du bist ein verborgener Gott". Vor dem müssen wir erschrecken. Das ist der Gott, den Mose "von hinten" sieht, die von uns abgewandte Seite des all-mächtigen Gottes. Allmacht - das ist die uns abgewandte, unzugängliche Seite Gottes.

Es gibt aber auch die andere, die uns zugewandte Seite Gottes, die so ganz anders ist und die uns im Angesicht des Sohnes aufleuchtet. Sie kommt im "Lied des Lammes" zur Sprache. Diese Seite hebt die andere nicht auf, macht sie nicht ungültig, ebenso wenig wie das "Lied des Lammes" das "Lied des Mose" ungültig macht. So müssen wir lernen, beide Seiten Gottes zu akzeptieren, auch wenn wir sie nicht zusammen-denken und nicht zu-sammenbringen können. Aber durch Jesus lernen wir, dass die Worte des Liedes von den "gerechten Gerichten Gottes" als "Lied des Lammes" noch etwas ganz anderes bedeuten: nicht Strafe, sondern Rettung durch Jesus. Gottes Ge-rechtigkeit ist die uns zugewandte Seite, die uns rettet, liebt, hegt und trägt. Hier schlägt sein Herz. Gottes eigentliche Macht ist die Macht des Lammes. "Meine Kraft kommt in Schwachheit zu Vollendung", sie "ist in den Schwachen mächtig", hört Paulus, als er an seiner Schwachheit verzweifeln will (2. Kor. 12,9).

Und noch ein weiteres Paradox ist in diesem Lied des Lammes erkennbar: "Wer sollte dich nicht fürchten und deinen Namen verherrlichen?" heißt es. Wie wird der Name Gottes verherrlicht? Nicht so, wie sich die Mächtigen dieser Erde preisen und verherrlichen lassen. "Vater, verherrliche deinen Namen", bittet Jesus im Johannes-evangelium. Und Gottes Antwortet lautet, dass er in Jesu Leiden und Sterben ver-herrlicht wird (Jh. 12,28). Das Paradox wird ins Unerträgliche gesteigert: Das Lei-den Jesu verherrlicht den Namen Got-tes! Jesu Leiden dient der Ehre Gottes?! In Jesu Schwachheit kommt Gottes Macht, seine Allmacht zum Ausdruck. Hier bekommen wir Zugang zu Gottes Allmacht. Sie besteht darin, dass er sich ihrer entäußert. Gott entäußert sich der Allmacht im Umgang mit uns, damit wir frei handeln können. Ohne diese Selbstentäußerung Gottes gäbe es keinen freien Willen auf Seiten des Menschen. Nur in seiner Ohnmacht wird seine Macht uns zugäng-lich.

Cantate. Hat uns der Text von dem eigentlichen Thema des Sonntags weggeführt? Nein, er hat uns mitten in das Zentrum des Evangeliums geführt, die Theologie des Kreuzes. Hier am Kreuz ist Gottes Herrlichkeit verborgen. Aber sie ist da in einer uns zugänglichen Form. Nun müssen wir nicht vergehen, wenn wir sie entdecken, sondern werden dadurch glücklich. Luther wurde nicht müde, das zu betonen und hat es besonders in seinen Heidelberger Thesen herausgestellt: Nur wer hier Gottes Macht, Gottes Glanz und Herrlichkeit entdeckt, hat in Gottes Herz geschaut. In dieser Verborgenheit können wir den Glanz Gottes ertragen, wird Gottes Allmacht unsere Rettung. Nicht nur zur Weihnacht dürfen wir singen: Er "entäußert sich all seiner Gewalt". Am Kreuz wird Gottes Allmacht wie in der Krippe "niedrig und gering". Des lasst uns alle fröhlich sein! Weil es diesen Grund der Rettung gibt, darum und darum allein können wir loben und singen und fröhlich sein. Am Kreuz geht es um Gottes Herrlichkeit, aber eben zugleich um uns und unsere Verherrli-chung, die sich in unserer Auferstehung vollendet. Im Abendmahl nehmen wir schon jetzt an dieser Herrlichkeit Gottes teil. Es ist darum nicht zufällig, sondern sinnvoll und richtig, dass wir in der Abendmahlsliturgie Sätze aus eben diesem "Lied des Lammes" aufnehmen und zusammen mit allen Engeln und Erzengeln anstimmen und Gott ohn' Ende preisen.

Der Seher auf Patmos schrieb aus der Situation der Verfolgung und Unterdrückung ein Trostbuch: Gott hat die Geschicke der Welt in seinen Händen. So undurchdringlich in unseren Augen seine Wege sind, es gibt einen Ort, der nicht wankt und schwankt, das Kreuz. "Stat crux, dum volvitur mundus", lautet ein Spruch im Refektorium des Kloster Loccum. Wir hier in Deutschland leben nicht in einer Verfolgungssituation, aber weltweit viele Menschen und viele Christen sehr wohl. Wir haben es nicht zur Kenntnis genom-men, dass mit dem Angriff Amerikas auf Afghanistan im Norden Nigerias in einem Dorf 200 Christen von Muslimen als Vergeltung ermordet wurden. Erst indische Christen, die selbst in der Minderheitensituation leben und sorgenvoll die Spannungen zwischen Muslimen und Hindus in ihrem Land betrachten, machten mich vor kurzem in Indien auf diesen Zusammenhang aufmerksam. Sie werden noch ganz anders als wir durch den Blick in die Zukunft getröstet. Aber mit ihnen dürfen und sollen wir in der einen Gemeinschaft der Christen das Lob derer singen, die gerettet sind; die wissen, dass Vergangenheit und Zukunft, dass alles in Gottes Händen ruht. So sprechen und singen wir mit ihnen und denen, die vollendet sind, das Lied des Lammes:

Groß und wunderbar sind deine Werke,
Herr Gott, du Allmächtiger!
Gerecht und verlässlich sind deine Wege,
du König der Völker!
Wer sollte dich nicht fürchten, Herr,
und deinen Namen verherrlichen?
Denn du allein bist heilig,
ja, alle Völker werden kommen
und niederfallen vor dir,
weil die Taten deiner Gerechtigkeit offenbar worden sind".

Übersetzung nach Lohmeyer zum Vater Unser.

 

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Letzte Änderung: 21.03.2016
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