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Dr. Andreas Büttner - Einblicke in studentische Forschung

Das Kind Jeanne d‘Arc

Wie war das Mädchen, das Frankreich rettete?


Jeanne d’Arc, das Mädchen, das wie ein Mann in die Schlacht zog, Frankreich vor den Engländern rettete und aufgrund ihrer Männerkleidung und einiger anderer Punkte als Hexe verbrannt wurde, wird vermutlich den Meisten ein Begriff sein. Dieser bekannte Teil ihres Lebens begann allerdings erst, als Jeanne bereits 16 Jahre war. Was geschah davor? Wie war dieses besondere Mädchen in seiner Kindheit, zeigte sich seine Besonderheit bereits dort? Antworten auf diese Fragen liefern Zeugenaussagen von Freunden und Verwandten Jeannes in ihrem zweiten Prozess, der nach Jeannes Tod zustande kam und sie von dem Vorwurf befreien sollte, eine Hexe zu sein.

Der französische König Charles VII. hatte Jeanne in vielerlei Hinsicht seinen Thron zu verdanken; diesen aufgrund des ketzerischen Tuns einer Hexe zu bekommen, wäre für seine Legitimation als König ziemlich schlecht gewesen. Eine Rehabilitation ihrer Person musste also her. „Ein überaus frommes Mädchen“, „es gab kein besseres Mädchen als sie“, „sie liebte es zu beichten und zu beten“. Mit diesen Attributen wird Jeanne in Aussagen ihrer Verwandten und Freunde versehen, als ein Mädchen, das sich vor allem in Bezug auf seine Religiösität von anderen Mädchen seines Alters unterschied und in vielerlei Hinsicht um einiges erwachsener war als diese. Diese Aussagen wirken vor dem Hintergrund des Prozesses wenig überraschend, außerdem war Jeanne nach ihrem Tod im Gedächtnis der Franzosen ziemlich populär geworden. Trotzdem lassen sich keine Gründe erkennen, warum die Zeugen nicht die Wahrheit gesagt haben sollten, auch wenn sie vielleicht in ihrer Darstellung an manchen Stellen ein bisschen übertrieben haben, die Quintessenz zeigt dennoch: Jeanne d’Arc war nicht nur eine besondere Jugendliche – sondern auch ein besonderes Kind.

(Henrike Scharff)

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Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 20.11.2019
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