„Globale Verflechtungen – Europa neu denken“
11. Arbeitstagung der Arbeitsgemeinschaft „Frühe Neuzeit“ im Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands
17. bis 19. September 2015, Universität Heidelberg
Europa unterlag als Gegenstand und Konzept immer wieder vielschichtigen Aushandlungsprozessen. Dennoch dominieren bestimmte Lesarten die Geschichtsschreibung. Auf der einen Seite wird Europa in der historischen Forschung oft noch nationalstaatlich gedacht, während andererseits vor allem das Bild des aufgeklärten und zugleich konfrontativen Dialog- und Kulturraums Europas transportiert wird, der verschiedene Errungenschaften einer Moderne hervorgebracht hat. Ein wesentlicher, eine Moderne konstituierender Faktor lag und liegt im europäischen Versuch, die eigene Vergangenheit zu strukturieren und periodisieren, damit zugleich europäische Normen zu bündeln und als universal gedachte Werte erfolgreich zu transferieren – mit politischen Folgen bis in die Gegenwart. Gerade das Verständnis von Zeit und Geschichte wird im innereuropäischen wie im Kontakt mit außereuropäischen Periodisierungsmustern in der Forschung oft marginalisiert und bedarf einer Historisierung und breiteren Fachdiskussion. Die Tagung soll einen breiten Überblick über aktuelle Forschungsfelder bieten und bestehende Narrative kritisch hinterfragen. Sie soll aber auch nach einer möglichen Synthese fragen.
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Letzte Änderung:
09.09.2015