Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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III. DIE EINZELNEN TÄTIGKEITSFELDER
 




Zahl aus-
ländischer Studierender steigt auf Höchststand
  3. Ausland

3.1.1 Zahlen und Zusammensetzung

Wie bereits in den vergangenen Jahren ist im Berichtszeitraum die Zahl ausländischer Studierender an der Universität Heidelberg sowohl absolut als auch prozentual gestiegen. Mit insgesamt 4.380 Studierenden und damit 18 v.H. der Gesamtstudentenschaft verzeichnet die Universität Heidelberg ihren bisher höchs-ten Anteil an ausländischen Studierenden.

Im WS 1999/2000 waren Studierende aus insgesamt 132 Nationen vertreten. Mit 2.691 ausländischen Studierenden steht Europa auf dem ersten Platz, gefolgt von Asien (887), Amerika (409), Afrika (362) und Australien/Ozeanien (13). In der Rangfolge der zwölf am stärksten vertretenen Nationen steht die Türkei mit 326 Studierenden an erster Stelle, gefolgt von Griechenland (259), Italien (224), der VR China (186), Spanien (162), Bulgarien (161), Polen, Iran (jeweils 155), Frankreich, USA (jeweils 154), der Russischen Föderation (124) und Korea (118). Die auffälligsten Steigerungsraten sind bei den osteuropäischen Staaten, Luxemburg, Kamerun, Tunesien, Marokko, Irak und vor allem China zu verzeichnen. Ein Rückgang ist hingegen bei Studierenden aus Österreich, Irland, den Niederlanden, Iran, Jordanien und den USA zu beobachten.

2.869 Studierende stammen aus Entwicklungsländern, davon 1.021 aus den sog. Übergangsländern und -gebieten. Der Anteil der Bildungsinländer hat sich im Vergleich zum Vorjahr wiederum um 3 v.H. verringert. Der Anteil ausländischer Studierender, die im Rahmen des Vorfachstudiums am Internationalen Studienzentrum auf das Fachstudium vorbereitet werden, hat mit fast 9 v.H. im Vergleich zum Vorjahr keine Veränderung erfahren.

Die im Berichtszeitraum eingegangenen 6.200 Bewerbungen ausländischer Studieninteressenten belegen die anhaltende Attraktivität der Universität Heidelberg im Ausland. Bemerkenswert ist das Interesse von Bewerbern, die nach einem Hochschulabschluss im Heimatland durch Aufbaustudiengänge eine Zusatzqualifikation suchen.




  3.1.2 Betreuungsprogramm für ausländische Studierende

Die erfolgreiche Durchführung des Studiums und die Integration in die hiesigen Lebensverhältnisse hängen bei ausländischen Studierenden entscheidend von der Intensität der persönlichen Zuwendung sowie von der fachlichen und sozialen Betreuung am Hochschulort ab. Zu den Betreuungsmaßnahmen des Akademischen Auslandsamtes zählen die einführenden Orientierungswochen, an denen über 900 neu zugelassene ausländische Studierende teilnahmen. Auch die studienbegleitenden Betreuungsangebote des Akademischen Auslandsamtes (Sprachtutorien, Sprach-Tandem-Programm, Videoclub, Theater-AG, gemeinsame Veranstaltungen mit ausländischen Studierenden- und Nationengruppen sowie kultur- und landeskundliche Exkursionen) wurden von zahlreichen ausländischen Studierenden wahrgenommen.



  3.1.3 Internationaler Ferienkurs

Der Internationale Ferienkurs für deutsche Sprache und Kultur 1999 stand unter dem Rahmenthema "Wandel und Kontinuität - Deutschland im europäischen Kontext". 600 Teilnehmer aus 60 Nationen bestätigten die weltweite Attraktivität des größten Sommerkurses einer deutschen Universität. Im Rahmen des Ferienkurses wurde zum ersten Mal eine Einführung zum Thema "Studium an der Universität Heidelberg" angeboten; diese Veranstaltung stieß auf sehr großes Interesse bei den Teilnehmern.







Attraktivität der SOKRATES/
ERASMUS-
Programme ist ungebrochen
  3.2 Mobilitätsprogramme der EU

3.2.1 SOKRATES/ERASMUS

Der Aufwärtstrend der Vorjahre hinsichtlich der Beteiligung am EU-Programm SOKRATES/ERASMUS hat im Berichtsjahr nochmals eine beträchtliche Steigerung erfahren. Der neue Rekord von 385 Heidelberger Stipendiaten, die 1999/2000 ein integriertes Auslandsstudienjahr absolvieren, bestätigt, dass die Attraktivität der ERASMUS-Austauschprogramme ungebrochen ist. Diese Entwicklung fand auch die besondere Anerkennung des DAAD, der mit einem zusätzlichen Zuwendungsvertrag der Universität Heidelberg eine deutliche Erhöhung der Stipendiensätze ermöglichte. Nicht nur die Studierenden waren mobil; zwanzig Heidelberger Dozenten haben im Berichtsjahr einen einwöchigen ERASMUS-Lehrauftrag an europäischen Partneruniversitäten durchgeführt.



  3.2.2 TEMPUS

Im letzten Förderungsjahr des TEMPUS/PHARE-Pro gramms der EU, dessen Schwerpunkt in den Bereichen Hochschulmanagement und Umstrukturierung von Studiengängen an mittel- und osteuropäischen Hochschulen lag, war die Universität Heidelberg an fünf Projekten beteiligt. Dieser relativ bescheidene Umfang erklärt sich daraus, dass die Universität Heidelberg mit den Ländern Polen, Rumänien, Tschechien, Slowenien und Ungarn bereits zahlreiche Verbindungen im Rahmen des SOKRATES-Programms hat.



  3.3 Auslandsstudium

3.3.1 Stipendienprogramme

Die Zahl der DAAD-Anträge und -Bewilligungen blieb im Vergleich zum Vorjahr konstant. Von 156 DAAD-Bewerbungen waren 86 erfolgreich. Die hervorragenden Leistungen Heidelberger Studierender dokumentieren sich auch in der Zahl der bewilligten Fulbright-Stipendien, bei denen Heidelberg mit fünf Jahres- und zwei Reisestipendien bundesweit einen Spitzenplatz einnimmt.





Unter-
zeichnung weiterer Austausch-
abkommen
  3.3.2 Austauschprogramme

Für bilaterale Austauschprogramme der Universität Heidelberg sowie im Rahmen der Landesprogramme Baden-Württembergs bewarben sich insgesamt 174 Heidelberger Studierende, von denen 90 einen Platz erhielten. Starkes Interesse besteht nach wie vor an Studienaufenthalten im englischsprachigen Ausland (USA, Kanada, Australien, Neuseeland). Neue Austauschvereinbarungen wurden mit der University of Georgia und der Australian Catholic University abgeschlossen. Die Zusammenarbeit mit Lateinamerika wurde durch ein Austauschabkommen mit der Universidad de Chile erweitert.

Ungleich-
gewicht bei Übersee-
programmen
  Alle Überseeprogramme sind mit derselben Problematik konfrontiert: Die Studierenden, die im Rahmen der Austauschprogramme nach Heidelberg kommen, bezahlen zu Hause ihre Studiengebühren weiter und finanzieren damit einen Platz für Studierende aus Heidelberg. Da das Interesse an einem Studienaufenthalt an einer deutschen Universität in diesen Ländern tendenziell abnimmt, besteht bei vielen Programmen ein Ungleichgewicht: Es werden mehr Heidelberger Studierende aufgenommen als umgekehrt Studierende nach Heidelberg kommen. Dies führt für viele Partnerinstitutionen zu finanziellen Einbußen, die für sie nicht tragbar sind. Aktuelles Beispiel ist das Landesprogramm mit Arizona, das wegen dieser Probleme aufgekündigt wurde.

Erweitertes Angebot an Deutsch-
kursen
  Ein Grund für die in englischsprachigen Ländern sinkende Nachfrage nach einem Studienaufenthalt in Heidelberg sind unzureichende deutsche Sprachkenntnisse. Durch die Einführung von zusätzlichen Sprachkursangeboten für Programmstudierende wurde in Zusammenarbeit des Akademischen Auslandsamtes mit dem Internationalen Studienzentrum versucht, den Studienstandort Heidelberg für diese Zielgruppe attraktiver zu gestalten.





222 aus-
ländische Gastwissen-
schaftler aus 44 Nationen
  3.4 Ausländische Gastwissenschaftler

Ein wichtiges Kriterium für die Beurteilung der Qualität von Lehre und Forschung an einer Universität wie auch für deren Internationalität ist die Anzahl ausländischer Gastwissenschaftler. Im Berichtszeitraum registrierten das Akademische Auslandsamt und die Verwaltung der Universitätsgästehäuser insgesamt 222 ausländische Gastwissenschaftler aus 44 Staaten. Außerdem hielten sich an sonstigen wissenschaftlichen Einrichtungen in Heidelberg zahlreiche ausländische Gastwissenschaftler auf: am DKFZ 49, an den Max-Planck-Instituten 105 und am EMBL 150 Gastwissenschaftler. Über 60 v.H. der Gastwissenschaftler erhielten eine finanzielle Förderung aus deutschen oder europäischen Mitteln. Der 1999 erschienene Jahresbericht der Alexander von Humboldt-Stiftung weist die Universität Heidelberg mit 58 Humboldt-Forschungsstipendiaten als bundesweit erstplatzierte Universität aus.



  3.5 Heidelberg Alumni International

Das Konzept von Heidelberg Alumni International sieht vor, die Unmittelbarkeit der Verbindungen zwischen den ausländischen Alumni und ihrer Alma mater durch ein internationales Nachkontaktprogramm der Universität zu garantieren. Bisher wurden über 11.000 ausländische Absolventen angeschrieben.

Innovatives Weiterbil-
dungsprojekt "Alumni. med.live"
  In Zusammenarbeit mit dem CBT-Labor der Chirurgischen Klinik entwickelte Heidelberg Alumni International das Weiterbildungsprojekt "Alumni.med.Live". Es verbindet das Angebot moderner Informationstechnik mit der Nachfrage nach Fortbildung - zielgerichtet auf die besonderen Bedürfnisse der in Heidelberg ausgebildeten ausländischen Mediziner. Die Projekt-Bausteine sind eine multimediale Wissensbank im Internet, eine virtuelle medizinische Fakultät und eine Reihe von Alumni-Konferenzen in ausgewählten Regionen der Welt. Die erste Präsentation des Projekts fand vom 3.-5. Oktober 1999 auf der Alumni.med.-Konferenz Naher Osten in Damaskus statt. Das Projekt wird aufgrund seines innovativen Ansatzes im Rahmen des DAAD/BMZ-Programms "Nachbetreuung von ehemaligen Studierenden aus Entwicklungsländern" drei Jahre lang mit jeweils 150.000 DM gefördert.

Alumni-Treffen sind wesentlicher Bestandteil im Vernetzungsprozess der Ehemaligen untereinander und mit der Universität. Dies belegte auch das 3. Regionaltreffen - diesmal mit den Heidelberger Alumni aus den mittel- und osteuropäischen Ländern -, zu dem der Rektor vom 1.-3. Oktober 1999 nach Prag eingeladen hatte. Um die Alumni-Kontakte weltweit zu institutionalisieren, bemüht sich Heidelberg Alumni International verstärkt um die Gründung und Akkreditierung von Heidelberg Alumni Clubs im Ausland.






Vertiefung des Austausches mit Montpellier
  3.6 Partnerschaften

Neben den bewährten deutsch-französischen Seminaren mit den Universitäten in Montpellier bilden nun auch die Universitätstage der Partneruniversitäten eine feste Konstante im deutsch-französischen Wissenschaftsaustausch. Während der "Heidelberg-Tage in Montpellier" im Oktober 1999 stellten Heidelberger Professoren und Dozenten in 14 Fachvorträgen ihre Forschungsergebnisse vor.

Enge Beziehungen zu Universitäten in Mittel- und Osteuropa   Innerhalb ihrer internationalen Beziehungen hat die Universität Heidelberg bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Kooperation mit Universitäten in Ländern Mittel- und Osteuropas eine hohe Priorität beigemessen. Hiervon zeugen die Universitätspartnerschaften mit Budapest (abgeschlossen 1982 und 1983), Krakau (1989), Prag (1990) und schließlich St. Petersburg (1992).

Im Jahr 1999 gehörte Heidelberg zu den Hochschulen, deren Aktivitäten im Rahmen des Ostpartnerschaftsprogramms vom DAAD einer Evaluierung unterzogen wurden. Die Bewertung fiel so positiv aus, dass die DAAD-Fördermittel für die nächsten drei Jahre um 20 v.H. erhöht wurden - ein erfreuliches Ergebnis vor dem Hintergrund einer anhaltend schwierigen Haushaltslage.

Inten-
sivierung der Partner-
schaft mit der Hebräischen Universität Jerusalem
  Im November 1999 besuchte der Rektor gemeinsam mit den Professoren Hüfner (Physik) und Rau (Theologie) die Hebräische Universität Jerusalem (HUJ). Als Ergebnis der Gespräche in Jerusalem wurde vereinbart, durch die Organisation vorbereitender Workshops die Forschungszusammenarbeit anzuregen, die Begegnung von Nachwuchswissenschaftlern durch die Veranstaltung von "Academic Junior Round Tables" zu unterstützen und den Austausch von Studierenden stärker zu fördern. Die HUJ bot zusätzliche Stipendienmittel für "visiting graduate students" an. Heidelberg wird im Gegenzug zusätzliche Stipendien für den Internationalen Ferienkurs für deutsche Sprache und Kultur bereitstellen. Des Weiteren wurde verabredet, künftig auch die Universitätsbibliotheken in den partnerschaftlichen Austausch einzubeziehen.

Stetiger Ausbau der Beziehungen mit ostasia-
tischen Universitäten
  Der wissenschaftliche Austausch mit den vier chinesischen Partnerhochschulen, der Tongji-Medizinischen Universität Wuhan, den Fremdsprachenuniversitäten in Peking und Shanghai und der Nankai Universität Tianjin, wurde entsprechend den vereinbarten Arbeitsprogrammen fortgesetzt und im Haushaltsjahr 1999 mit rund 140.000 DM aus Landesmitteln gefördert. Leider reichten die Mittel wiederum nicht aus, um den Bitten der beiden Fremdsprachenhochschulen zu entsprechen und chinesische Germanis-tikstudenten und Graduierte als Stipendiaten der Universität Heidelberg für ein Studienjahr einzuladen. Dagegen konnten einige Mediziner aus Wuhan auch 1999 mit Hilfe von Sponsoren Fortbildungsaufenthalte an den Heidelberger Kliniken durchführen.

In der Partnerschaft mit der Universität Kyoto wurden die bestehenden wissenschaftlichen Kontakte gepflegt und neue Austauschbeziehungen in der Theologie aufgebaut. Nach Schwierigkeiten in den ersten Jahren der Partnerschaft hat sich inzwischen der Austausch von Doktoranden und Studierenden recht gut entwickelt. Dabei ist hervorzuheben, dass in der Regel ausschließlich die japanische Seite die Kosten dieses Austausches durch die Bereitstellung von staatlichen Stipendien für die Heidelberger und die Kyoter Austauschstudierenden trägt.

Universitäts-
partnerschaft mit der Universität Delhi
  Im Januar 2000 unterzeichneten der Rektor der Universität Heidelberg und der Prorektor der Universität Delhi ein "Memorandum of Understanding" und besiegelten damit die 14. Universitätspartnerschaft der Ruperto Carola. Zum Südasien-Institut gibt es seit Jahren enge Beziehungen und auch in vielen anderen Bereichen unterhalten Heidelberger Wissenschaftler bereits Kontakte oder haben ihr Interesse an der Aufnahme von Austauschbeziehungen zur Universität Delhi bekundet.







Streichungen bei Austausch-
programmen mit Partner-
regionen Baden-
Württembergs
  3.7 Regionale Zusammenarbeit

3.7.1 Partnerregionen

Die Förderung Heidelberger Studierender durch ein Jahresstipendium zum Studium in den europäischen Partnerregionen Baden-Württembergs wurde 1999 durch das MWK eingestellt. Dies ist umso bedauerlicher, als sich das Programm nach erheblichen Anfangsschwierigkeiten erst in den letzten Jahren etablieren konnte. Gastdozenturen und Forschungsaufenthalte deutscher Wissenschaftler wie auch Aufenthalte von Wissenschaftlern aus den Partnerregionen an der Universität Heidelberg wurden vom MWK weiterhin unterstützt, wobei auch hier die zugewiesenen Mittel gekürzt wurden.



  3.7.2 Coimbra Group

Auf der General Assembly der Coimbra Group (CG) in Pavia im Juni 1999 verabschiedeten die Delegierten Prof. Dr. Zwilling als langjährigen CG-Representative der Universität Heidelberg. Seine Aufgaben werden in Zukunft von Dr. Gerke (Representative), Prof. Dr. Löwe (CG Lectures) und Prof. Dr. Horner (Research Committee) übernommen.

Der Schwerpunkt der Projektarbeit liegt in der Task Force "Cooperation with Central and Eastern European Countries". Gemeinsam mit elf weiteren Universitäten entwickelte die Universität Heidelberg ein "Hospitality Scheme" für diejenigen Länder in Osteuropa, die noch von der Förderung durch EU-Programme ausgeschlossen sind: Weißrussland, Kosovo, Serbien und Montenegro. Nachwuchswissenschaftlern aus diesen Ländern soll die Chance gegeben werden, zwei bis drei Monate an einer Coimbra Group-Universität in ihrem Fachgebiet zu arbeiten und so ihre wissenschaftliche Entwicklung weiterzuverfolgen.




III. DIE EINZELNEN TÄTIGKEITSFELDER
2. Studium und Lehre
Vorwärts 4. Personal

 

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