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Die (Post-)Apokalypse im Blick

Mit dem kulturübergreifenden Phänomen der Weissagung des Weltendes, insbesondere angesichts aktueller globaler Bedrohungen, beschäftigt sich eine neue transdisziplinäre Forschungseinrichtung an der Universität Heidelberg: Das Käte Hamburger Kolleg für Apokalyptische und Postapokalyptische Studien (CAPAS – Centre for Apocalyptic and Post-Apocalytic Studies) hat seine Arbeit an der Ruperto Carola aufgenommen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Kolleg für zunächst vier Jahre mit rund neun Millionen Euro. Zur Bearbeitung seiner Themen lädt das CAPAS Wissenschaftler*innen aus aller Welt zu Forschungsaufenthalten nach Heidelberg ein. CAPAS-Direktoren sind der Romanist Prof. Dr. Robert Folger sowie der Archäologe Prof. Dr. Thomas Meier.

Folger 160x200
Prof. Dr. Robert Folger
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Prof. Dr. Thomas Meier

Im Zentrum des Käte Hamburger Kollegs steht die Frage, wie sich Katastrophen und Endzeit-Szenarien auf Gesellschaften ebenso wie auf Individuen und ihre unmittelbare Umwelt auswirken. „Ziel ist es, vergangene und gegenwärtige Systemumbrüche oder Systemzusammenbrüche auf der Grundlage eines transdisziplinären Forschungsansatzes zu beschreiben und voneinander abzugrenzen“, erläutert Prof. Meier. „Auch die Reaktionen auf apokalyptische Szenarien sowie Zukunftsentwürfe für die Zeit nach einer Katastrophe sollen vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen historischen und kulturellen Rahmenbedingungen analysiert und hinterfragt werden.“

Mit Mitteln des BMBF wurden von 2008 an zehn Käte Hamburger Kollegs als Teil der Initiative „Freiraum für die Geisteswissenschaften“ an Universitäten eingerichtet. In einer neuen, im Jahr 2019 bekannt gegebenen Förderrunde werden nun auch transdisziplinäre Forschungsvorhaben finanziert, die eine international vergleichende geisteswissenschaftliche Fragestellung in Zusammenarbeit mit den Lebens-, den Natur-, den Technik- oder den Ingenieurwissenschaften verfolgen. CAPAS und ein weiteres Kolleg in Aachen sind die ersten vom BMBF geförderten Käte Hamburger Kollegs mit einer solchen Ausrichtung. Nach einer vierjährigen Förderung kann das Kolleg in zwei weiteren Förderrunden nach jeweils erfolgreicher Evaluation um jeweils vier Jahre verlängert werden.

Das CAPAS lädt international ausgewiesene Wissenschaftler*innen – sogenannte Fellows – an die Universität Heidelberg ein, die hier für eine Zeitdauer von bis zu einem Jahr zum Thema des Kollegs forschen. An der Ruperto Carola sind im Sommersemester 2021 vier Fellows zu Gast, vom Wintersemester 2021/2022 an kommen sechs weitere hinzu. Aus aktuellem Anlass untersucht die erste Fellow-Klasse apokalyptische Szenarien, die sich im Kontext der COVID-19-Pandemie in Asien, Europa und Lateinamerika entwickelt haben. Darüber hinaus analysieren die Fellows die jeweiligen Visionen der Postapokalypse. Geplant sind Veranstaltungen mit deutschen und internationalen Kooperationspartnern sowie anderen disziplinenübergreifenden Zentren der Universität wie dem Heidelberg Center for the Environment und dem Heidelberg Centre for Transcultural Studies oder dem Marsilius-Kolleg als Brücke zwischen den Wissenschaftskulturen.

 

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Letzte Änderung: 02.09.2021
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