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„Die Universität Heidelberg ist ein herausragender Ort für alle Wissenschaftler“

Hara
Prof. em. Dr. med. Kazuhiro Hara

Prof. em. Dr. med. Kazuhiro Hara, Mediziner an der Universität Kagawa in Takamatsu/Japan

Von 1980 bis 1982 Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung an der Frauenklinik des Universitätsklinikums Heidelberg

 

Warum haben Sie sich für die Ruperto Carola entschieden?

Ich habe mich schon in meiner Schulzeit für deutsche Geschichte und Kultur interessiert, so dass ich irgendwann in Deutschland studieren wollte. Als Gymnasiast habe ich außerdem Wilhelm Meyer-Försters „Alt-Heidelberg“ gelesen, so dass ich speziell an die Universität Heidelberg wollte. Ich habe dann an der Universität Tokio Medizin studiert und anschließend in der Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe gearbeitet. Dort habe ich mich mit der Entwicklung eines Kardiotokographen beschäftigt, eines Wehenschreibers, der mit Ultraschall die Herzschlagfrequenz des ungeborenen Kindes aufzeichnet. An der Entwicklung eines solchen Ultraschallgeräts arbeitete zu dieser Zeit die Abteilung für Allgemeine Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Frauenklinik des Universitätsklinikums Heidelberg gemeinsam mit dem Unternehmen Hewlett-Packard. Daher kam es dann auch, dass ich meine Doktorarbeit zum Thema Ultraschallsicherheit für Föten schrieb. Ich fühle mich sehr geehrt, dass ich dort als Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung bei Prof. Fred Kubli arbeiten durfte.

Welche Erfahrungen konnten Sie in Heidelberg sammeln?

In der Abteilung für Allgemeine Frauenheilkunde und Geburtshilfe gibt es Computerexperten für Mathematik sowie Elektroingenieure, die sich speziell beim Thema elektrische Schaltkreise auskennen. So konnte ich dort lernen, wie man die nötige Software entwickelt und die Arbeitsweise eines Schaltkreises nutzt, um den Herzschlag des Fötus zu analysieren.

Wie ist Ihr weiterer Karriereweg nach Ihrer Zeit in Heidelberg verlaufen?

Dank dessen, was ich an der Universität Heidelberg gelernt habe – vor allem zur Softwareentwicklung und zur Elektrizitätslehre – konnte ich ein tragbares elektronisches Aufnahmegerät für die perinatale Medizin sowie einen sehr kleinen, mobilen Fötus-Monitor entwickeln. Ich stieg also von der Abteilung für Allgemeine Frauenheilkunde und Geburtshilfe zur Abteilung für Medizinische Informatik auf und konnte Informations- und Kommunikationstechnik im gesamten medizinischen Feld anwenden. Außerdem habe ich nach meiner Rückkehr nach Japan „Kagawa Medical Internet eXchange“ (K-MIX) ins Leben gerufen, ein regionales medizinisches Netzwerk. Inzwischen bin ich special appointment professor am Seto Inland Sea Regional Research Center der Universität Kagawa.

Wie beurteilen Sie das deutsche Wissenschaftssystem im Vergleich zu Ihrem Heimatland oder anderen Ländern, in denen Sie bereits geforscht haben?

In der Forschungslandschaft an deutschen Universitäten kann der Experte einer medizinischen Abteilung mit einem Mathematiker oder einem Schaltkreis-Experten zusammenarbeiten. So kann Forschung viel effizienter und auf einem höheren Level betrieben werden, als wenn der Mediziner alleine nach einer Lösung sucht. Außerdem gibt es an deutschen Hochschulen gute Voraussetzungen für gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit Unternehmen. Anders als England, die USA oder Frankreich haben Deutschland und Japan historische Gemeinsamkeiten sowie ähnliche nationale Eigenschaften. Für japanische Wissenschaftler sind daher die deutschen Universitäten ein gutes und leicht zugängliches Forschungsumfeld.

Für wie wichtig halten Sie internationalen Austausch für Wissenschaftler?

Jedes Land hat seinen eigenen charakteristischen Zugang zum Studieren, Forschen und Denken. Daher halte ich einen weltweiten Austausch von Wissenschaftlern für sehr wichtig,

Empfehlen Sie einen Forschungsaufenthalt an der Ruperto Carola an Ihre Studierenden bzw. innerhalb Ihres wissenschaftlichen Netzwerks?

Natürlich! Da an der Universität Heidelberg, der ältesten ehrwürdigen Universität des Landes, viele exzellente Wissenschaftler aus Deutschland und von überall auf der Welt versammelt sind, ist sie ein herausragender Ort für alle Wissenschaftler. Außerdem ist Heidelberg als schönste Stadt Deutschlands und auch Europas bekannt, so dass Touristen aus der ganzen Welt kommen. Ich habe meine Familie mit nach Heidelberg genommen und sie haben den Aufenthalt dort wirklich sehr genossen.

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Letzte Änderung: 13.07.2018
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