SUCHE

Universität Heidelberg ist erneut in der Exzellenzinitiative erfolgreich

Wissenschaftlerin im Labor

Die Ruperto Carola gehört zu den elf deutschen Universitäten, deren Zukunftskonzepte in der zweiten Förderrunde der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder erfolgreich waren und die daher als „Elite-Universitäten“ gelten. Nach ihrem Erfolg in der ersten Förderphase zählt Heidelberg zu den lediglich sechs Universitäten, deren Umsetzung des Zukunftskonzeptes positiv evaluiert wurde und deren Fortsetzungsantrag ebenfalls erfolgreich war. Auch die bestehenden beiden Exzellenzcluster und die drei Graduiertenschulen werden weitere fünf Jahre gefördert. Im Rahmen der Exzellenzinitiative setzt die Ruperto Carola verstärkt auf Internationalität und den Austausch mit Gastwissenschaftlern.

Die Entscheidung in der zweiten Phase der Exzellenzinitiative, mit der Bund und Länder den Wissenschaftsstandort Deutschland nachhaltig fördern wollen, fiel am 15. Juni 2012. Die Ruperto Carola konnte sich bereits in der ersten Phase (2006/2007) in allen drei Förderlinien durchsetzen: Zukunftskonzept (langfristige Entwicklung der Gesamtuniversität), Exzellenzcluster (Förderung der Forschung eines Themenkomplexes) und Graduiertenschulen (Förderung von Doktoranden in einem breiten Wissensgebiet). Auch in der zweiten Förderphase von 2012 bis 2017 werden die Exzellenzcluster „Zelluläre Netz­werke“ und „Asien und Europa im globalen Kontext“ ihre Arbeit mit Mitteln der Exzellenzinitiative fortset­zen, ebenso wie die Heidel­berger Graduiertenschule für Fundamentale Physik (HGSFP), die Heidel­berger Graduiertenschu­le der mathe­ma­tischen und computergestützten Methoden für die Wissen­schaften (HGS MathComp) und die Hart­mut Hoffmann-Berling Internationale Graduiertenschule für Molekular- und Zell­biologie (HBIGS).

Materiale Textkulturen

Im Mittelpunkt des Zukunftskonzeptes „Heidelberg: Zukunft einer Volluniversität“, das mit weiterentwickelten Zielsetzungen fortgeführt wird, steht der Dialog über traditionelle Fächergrenzen hinweg. Neu entwickelte Formen der interdisziplinären Zusammenarbeit sollen fortgeführt und ausgebaut werden. Den Kern der Heidelberger Forschungsstrategie bilden vier große, interaktive Forschungsfelder, die die Themen „Molekular- und zellbiologische Grundlagen des Lebens“, „Struktur und Musterbildung in der materiellen Welt“, „Kulturelle Dynamik in globalisierten Welten“ sowie „Selbstregulation und Re­gulation: Individuen und Organisa­tio­nen“ umfassen. Neben anderen Instrumenten wird auch das Marsilius-Kolleg einen wichti­gen Beitrag dazu leis­ten, den forschungsbezogenen Aus­­­tausch zwischen Geistes-, Rechts- und Sozialwissen­schaften einer­seits und den Na­tur- und Lebenswissen­schaf­ten andererseits zu fördern.

Die Universität Heidelberg ist traditionell eng in die internationalen wissenschaftlichen Netzwerke eingebunden. Bereits mit der Exzellenzinitiative I wurde die Internationalisierung deutlich gefördert, in der zweiten Phase werden diese Austauschaktivitäten nochmals verstärkt. Die Universität will nicht nur ihre internationalen Kooperationen weiter ausbauen, sondern vor allem auch die Internationalität am eigenen Standort fördern. Ziel ist es, die Anzahl der ausländischen Forscher und akademischer Lehrer aller Qualifikationsstufen auf dem Heidelberger Campus deutlich zu erhöhen.

Mehrere Instrumente unterstützen diese Strategie:

  • ­Alle Gastwissenschaftler werden von dem seit 2009 aufgebauten Welcome Centre individuell betreut und unterstützt. Das Zentrum ist einer der Gewinner des Wettbewerbs der Alexander von Humboldt-Stiftung. Im Zuge der Exzellenzinitiative II wird das Spektrum der angebotenen Dienstleistungen erweitert und es werden Zweigstellen auf allen drei Campi (Altstadt, Bergheim, Neuenheimer Feld) eingerichtet, wodurch die Erreichbarkeit deutlich verbessert wird.
  • Seit der Exzellenzinitiative I existiert ein globales Mobilitätsprogramm, mit dem Kurzzeitstipendien für Doktoranden und Postdoktoranden der Universität Heidelberg vergeben werden. Es dient der Initiierung neuer und Konsolidierung laufender Kooperationen. Im Mittelpunkt stehen langfristig angelegte Kooperationen mit renommierten internationalen Partnern und Forschungsnetzwerken.
  • Das Joint Appointment-Programm soll international herausragende Wissenschaftler an die Universität Heidelberg bringen. Die Gastprofessoren forschen und lehren in wiederkehrenden Zyklen von drei bis sechs Monaten an der Universität Heidelberg und ergänzen damit maßgeblich die Forschung und forschungsbasierte Lehre. In der Exzellenzinitiative II wird das Programm um ein Gastprofessoren- und Fellows- Programm erweitert. Hierfür wird es eine universitätsweite Ausschreibung geben, auf die sich Fakultäten und Institute mit Vorschlägen für geeignete Gastwissenschaftler bewerben können.
  • Im Marsilius-Kolleg – einer zentralen Maßnahme des Zukunftskonzepts – werden mit Beginn der Exzellenzinitiative II Marsilius-Gastprofessoren als Maßnahme der Internationalisierung eingeführt. Das Marsilius-Kolleg wurde 2007 in der ersten Phase der Exzellenzinitiative eingerichtet und hat zum Ziel, das Gespräch zwischen den Wissenschaftskulturen (zum Beispiel den Geistes- und Naturwissenschaften) zu fördern sowie fachübergreifende Forschungsprojekte zu initiieren. Im Mittelpunkt stehen die Fellows: um die einjährigen Fellowships können sich Wissenschaftler der Universität Heidelberg und der umliegenden außeruniversitären Forschungseinrichtungen bewerben. Mit der Exzellenzinitiative II besteht für Marsilius-Fellows die Möglichkeit, zusätzliche Fördermittel zu beantragen, um internationale Wissenschaftler für einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten als Marsilius-Gastprofessoren zu gewinnen.
  • In besonderer Weise wird die Netzwerkbildung unter Nachwuchsgruppen (bi- und multilateral) unterstützt. Dies ist ein wichtiges Instrument zur Gewinnung wissenschaftlicher Expertise, aber auch zur Förderung des weltweiten Austauschs zwischen Nachwuchsgruppen.
  • Vorwiegend englischsprachige Studienangebote vor allem auf Graduiertenniveau werden weiter ausgebaut. Der wechselseitige Austausch von Studierenden und Graduierten wird in gezielter Zusammenarbeit mit den ausländischen Partneruniversitäten gefördert. Darüber hinaus ist der Ausbau weiterer Graduiertenprogramme im Ausland geplant, bisher bestehen zum Beispiel acht Studiengänge am Exzellenzzentrum in Santiago de Chile beziehungsweise an der Ecole du Louvre in Paris für Kunstgeschichte.
  • Recruit-and-Retain: Die Universität Heidelberg wird ihre Anstrengungen erhöhen, ausländische Wissenschaftler für Heidelberg zu gewinnen, um die Internationalität vor Ort signifikant zu steigern.

 

E-Mail: Seitenbearbeiter
Letzte Änderung: 05.07.2012
zum Seitenanfang/up