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Generationenübergreifende Auswirkungen von Fluchterfahrungen

7. November 2016

Vorstellung des Forschungsprojekts „Meiner Eltern Welt“ am Südasien-Institut

Wie sind andere Länder mit dem Phänomen der Massenmigration umgangen und wie beeinflussen Fluchttraumata bis heute die nachfolgenden Generationen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Forschungsprojekts „Meiner Eltern Welt – geerbte Erinnerung“, das die Goethe-Institute in Kolkata (Indien) und Dhaka (Bangladesch) gemeinsam mit wissenschaftlichen Partnern vor Ort und dem Südasien-Institut (SAI) der Universität Heidelberg durchführen. Vertreter verschiedener Fachdisziplinen erforschen darin, wie die Enkel von Migranten heute mit den Fluchterfahrungen ihrer Vorfahren umgehen. Die Wissenschaftler untersuchen diese generationenübergreifenden Auswirkungen mit Blick auf die Teilung Britisch-Indiens im Jahr 1947. Ergebnisse der Studie, die in Zusammenarbeit mit dem Centre for Studies in Social Sciences Calcutta und der Research Initiatives Bangladesh erfolgt, werden am 9. November im Rahmen einer englischsprachigen Konferenz am SAI vorgestellt.

Das Ende der britischen Kolonialherrschaft besiegelte im August 1947 die Teilung des indischen Subkontinents in die unabhängigen Staaten Indien und Pakistan, die für Millionen Menschen auf beiden Seiten der neuen Grenzziehung Umsiedlung, Flucht und Vertreibung bedeutete. Interviews mit Angehörigen der dritten Generation, deren familiäre Wurzeln auf der jeweils anderen Seite der Grenze liegen, bilden die Grundlage für das Projekt „Geerbte Erinnerung“. Studierende aus Indien und Bangladesch, dem früheren Ostpakistan, haben die Befragungen durchgeführt. Inhalte und filmische Mitschnitte aus den Interviews wurden in eine Internetplattform überführt. „Durch dieses Videoarchiv wird zum ersten Mal der dritten Generation das Wort erteilt“, so Prof. Hans Harder vom Südasien-Institut der Universität Heidelberg. Wie der Wissenschaftler betont, wird damit auch ein frei zugänglicher Ort des Gedenkens und der Erinnerung an das Schicksal von rund acht Millionen Menschen geschaffen.

Im Rahmen der Veranstaltung am 9. November soll – neben Ergebnissen der Studie – die Internetplattform erstmals öffentlich vorgestellt werden. Das Veranstaltungsprogramm umfasst auch ein moderiertes Gespräch zwischen den drei beteiligten Wissenschaftlern und einem der Interviewten. Außerdem wird ein Dokumentarfilm über das Projekt zu sehen sein.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 07.11.2016
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