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Neues DFG-Graduiertenkolleg an der Universität Heidelberg

10. November 2014

Heidelberger Wissenschaftler sind auch maßgeblich beteiligt an einem Kolleg der TU Darmstadt

Mit dem Antrag für die Einrichtung eines neuen Graduiertenkollegs an der Medizinischen Fakultät Mannheim ist die Universität Heidelberg in der aktuellen Bewilligungsrunde der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erfolgreich. Für das Kolleg „Mechanismen des Hautkrebses: Metastasierung, primäre Resistenz und neue Zielstrukturen“ stellt die DFG Fördermittel in Höhe von mehr als 4,9 Millionen Euro zur Verfügung. Darüber hinaus sind Wissenschaftler des Instituts für Computerlinguistik der Universität Heidelberg und des Heidelberger Instituts für Theoretische Studien (HITS) maßgeblich an einem neuen Graduiertenkolleg „Adaptive Informationsaufbereitung aus heterogenen Quellen“ unter Federführung der Technischen Universität Darmstadt beteiligt. Beide Kollegs als Einrichtungen der strukturierten Doktorandenausbildung wurden für eine erste Förderphase von zunächst viereinhalb Jahren bewilligt.

Bösartige Hauttumoren sind sowohl aufgrund von Umweltfaktoren als auch durch die Altersentwicklung der Bevölkerung ein zunehmendes gesamtgesellschaftliches Gesundheitsproblem. Das Forschungsinteresse des neuen Graduiertenkollegs an der Medizinischen Fakultät Mannheim richtet sich auf ein besseres Verständnis der Biologie des Hautkrebses, bei dem eine Heilung schwierig ist, wenn er gestreut hat. Die Projekte des Kollegs beschäftigen sich mit vier für die Therapie von metastasierten Tumoren wichtigen Teilgebieten. Dabei geht es um Hauttumorstammzellen und ihren Erbgutveränderungen, um die Wechselwirkungen des Tumors mit seiner Umgebung, insbesondere den Blutgefäßen, sowie um den Zelltod beim Hautkrebs. Darüber hinaus sollen gezielt Immuntherapien beim Malignen Melanom entwickelt werden. Als designierter Sprecher des Kollegs fungiert Prof. Dr. Sergij Goerdt, Ärztlicher Direktor der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie am Universitätsklinikum Mannheim. In das Forschungsprogramms werden neben den Mannheimer Dermatologen auch Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und der Medizinischen Fakultät Heidelberg eingebunden sein. International ist unter anderem eine Zusammenarbeit mit dem St. John’s Institute of Dermatology in London vorgesehen. Das Kolleg wird zum Sommersemester 2015 seine Arbeit aufnehmen.

Wie lassen sich unstrukturierte Informationen aus sehr unterschiedlichen elektronischen Texten insbesondere aus dem Internet mit automatisierten Methoden effektiv so erschließen, dass daraus stilistisch einheitliche und inhaltlich hochwertige Dossiers aufbereitet werden können? Mit dieser Frage beschäftigen sich die Doktoranden des neuen Graduiertenkollegs, das von Wissenschaftlern aus Darmstadt und Heidelberg getragen wird. Das von der DFG mit gut fünf Millionen Euro geförderte Kolleg geht in seinem Forschungsprogramm über das sogenannte Data Mining hinaus, also das IT-gestützte Markieren, Extrahieren und Auswerten von Wissen aus strukturierten Datenbanken und Tabellen. Dazu sollen Methoden entwickelt werden, die sich an unterschiedliche Genres und Sachgebiete ebenso wie an verschiedene Nutzergruppen anpassen lassen. Das Graduiertenkolleg führt unterschiedliche Disziplinen – Computerlinguistik, Sprachtechnologie, Informatik und Informationsmanagement – zusammen und bildet wissenschaftlichen Nachwuchs mit stark nachgefragten Kompetenzen aus. Als stellvertretende Sprecherin wird Prof. Dr. Anette Frank vom Institut für Computerlinguistik der Ruperto Carola das neue Graduiertenkolleg begleiten. Die Heidelberger Wissenschaftler bringen ihre Expertise für semantische Diskursverarbeitung in die standortübergreifende, interdisziplinäre Doktorandenausbildung ein. Das Kolleg wird seine Arbeit zum Sommersemester 2015 aufnehmen.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 12.11.2014
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