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„Ich habe wahrhaftig mein Herz im schönen Heidelberg verloren”

Porträt Khan
Dr. Nuruzzaman Khan Hira

Dr. Nuruzzaman Khan Hira, Chemiker an der Universität Dhaka in Dhaka/Bangladesch

Von 2010 bis 2014 Promotion an der Universität Heidelberg

 

 

Wann, wie lange und in welcher Position waren Sie an der Universität Heidelberg?

Ich habe mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD) von 2010 bis 2014 ein Promotionsstudium am Physikalisch-Chemischen Institut der Universität Heidelberg absolviert.

 

Warum haben Sie sich für die Ruperto Carola entschieden?

Ich hatte schon lange den Wunsch, meine Postgraduiertenzeit in Europa abzuschließen. Die Universität Heidelberg ist eine der ältesten Universitäten Europas und führend im Bereich der Chemie für Grundlagenstudien. Ich stand in Kontakt mit Prof. Dr. Michael Zharnikov, der Gruppenleiter am Physikalisch-Chemischen Institut der Universität Heidelberg und einer der führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der Oberflächenchemie in Deutschland ist. Er bestärkte mich, Teil seiner Forschungsgruppe zu werden. Daraufhin entschied ich mich für eine Bewerbung um ein DAAD-Stipendium für ein Promotionsstudium an der Universität Heidelberg. Schließlich kam der für mich lebensverändernde Moment und ich erhielt ein Vollstipendium für ein Doktorandenprogramm. So entschied ich mich, in Heidelberg Chemie zu studieren.

 

Was gefällt Ihnen besonders gut hier, wo haben Sie Verbesserungsvorschläge?

Heidelberg ist eine der führenden Universitätsstädte in Deutschland, in Europa und vermutlich auch weltweit. Es bietet Forschungsbedingungen und Möglichkeiten zur internationalen Zusammenarbeit auf Weltklasseniveau. Meiner Forschungsgruppe gehörten viele internationale Mitglieder an, die Bandbreite der Länder reichte unter anderem von Frankreich und Italien über Indien und Bangladesch bis China und Taiwan. Ich habe diese internationale Atmosphäre wirklich genossen und wurde dadurch in Teamarbeit geschult. Es macht auch großen Spaß, eine neue Sprache zu lernen – ich habe im Goethe-Institut vier Monate lang Deutschkurse bis zum B1-Level belegt. Im Rahmen der Sprachkurse haben wir auch viele Lokalitäten in Heidelberg und benachbarten Städten besucht. Die Kenntnis der deutschen Sprache hat mir auch sehr dabei geholfen, in die deutsche Kultur und Gesellschaft einzutauchen und sie zu verstehen. Ich habe im Wohnheim im Neuenheimer Feld nah am Neckar gewohnt. Ich habe viele Erinnerungen an das Neckartal, etwa an Grillpartys, Spiele, Radtouren, Jogging... Meine Frau hat mich begleitet und wir haben gute Erinnerungen an Heidelberg – wir haben unsere Zeit dort sehr genossen. Ich habe wahrhaftig mein Herz im schönen Heidelberg verloren!

 

Wie ist Ihr weiterer Karriereweg nach Ihrer Zeit in Heidelberg verlaufen?

Nach meiner Promotion war ich zunächst weiter Mitglied der Forschungsgruppe von Prof. Zharnikov am Physikalisch-Chemischen Institut. Danach habe ich eine Dozentenstelle an der Universität von Dhaka in Bangladesch angenommen, 2015 wurde ich am selben Institut Assistant Professor. 2016 habe ich von der Japan Society for the Promotion of Science (JSPS) ein Postdoktoranden-Stipendium erhalten, um von 2016 bis 2018 in Japan zu forschen.

 

Wie beurteilen Sie das deutsche Wissenschaftssystem im Vergleich zu Ihrem Heimatland oder anderen Ländern, in denen Sie bereits geforscht haben?

Für viele Wissenschaftler und Akademiker ist Deutschland – wie auch Europa – ein „göttliches Land“. Wer nach seinem Studienabschluss seine akademische Laufbahn fortsetzen möchte, hat im deutschen Wissenschafts- und Forschungssystem sehr gute Optionen, ebenso ist auch darüber hinaus eine weitere Forschungszusammenarbeit denkbar. Wenn ich das Bildungssystem meines Heimatlands Bangladesch betrachte, bekommen dort sowohl heimische als auch internationale Studierende viel Unterstützung, sie müssen pro Jahr nur etwa 40 bis 60 Euro Studiengebühren und eine geringe Verwaltungsgebühr zahlen, so dass sie anders als deutsche Studierende ohne finanzielle Unterstützung ihrer Eltern studieren können. Was fortgeschrittenes Studium und Forschung angeht, übernimmt Bangladesch gerade einige Strategien, um Fördermöglichkeiten und Stipendien sicherzustellen. Deutschland bietet bessere Möglichkeiten für Forschung und Zusammenarbeit. Für meine Postdoktoranden-Zeit in Japan (2016 bis 2018) hatte ich ein JSPS-Stipendium. In Japan sind die universitären Hierarchien vergleichbar mit denen in Deutschland: Einem Professor sind verschiedene Gruppenleiter zugeordnet, die eigene Forschungsgruppen leiten, unter deren Betreuung wiederum Studierende im Team arbeiten.

 

Für wie wichtig halten Sie internationalen Austausch für Wissenschaftler?

Internationaler Austausch ist ein Schlüsselfaktor für moderne Forschung und ist in allen Wissenschaftsdisziplinen möglich. Für den Erfolg von Teamarbeit ist die Erfahrung wichtig, die man im internationalen Austausch sammeln kann. Gemeinsame Forschungseinrichtungen und das moderne Kommunikationssystem haben die Internationalisierung der Arbeitswelt in Bangladesch verstärkt.

 

Warum haben Sie sich für HAIreconnect beworben und was wollen Sie während Ihres Aufenthaltes in Heidelberg machen?

2018 habe ich an der Netzwerkkonferenz im japanischen Kyoto teilgenommen und konnte dabei mit dem Rektor der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Bernhard Eitel, über verschiedene Aspekte einer möglichen Forschungszusammenarbeit und eines Austauschprogramms für Studierende zwischen den Universitäten Heidelberg und Dhaka sprechen. Ich erfuhr in Kyoto vom HAIreconnect-Programm und wurde angeregt, mich dafür zu bewerben. Für meinen Aufenthalt habe ich einige Pläne für mein Forschungsprojekt. Mein Doktorvater Prof. Zharnikov hat mich während meines letzten Heidelbergbesuchs im Juni 2018 über seine aktuellen Projekte informiert. Nun planen wir, ein gemeinsames Forschungsprojekt zur Förderung einzureichen – das HAIreconnect-Stipendium wird in dieser Hinsicht sicher eine große Hilfe sein, um Verbindungen in Heidelberg wiederherzustellen. Ich stehe außerdem in Kontakt mit verschiedenen Professoren und Gruppenleitern meines Forschungsgebiets in Heidelberg und an anderen deutschen Forschungseinrichtungen. Ich freue mich darauf, bei meinem Forschungsbesuch in Heidelberg neue Kontakte zu knüpfen und von den wissenschaftlichen Kooperationen und der Zusammenarbeit zu profitieren.

 

Wie beurteilen Sie die Möglichkeiten, die Ihnen das Research Alumni Netzwerk bietet? Nutzen Sie diese Möglichkeiten?

Ich hoffe, dass mein Aufenthalt gewinnbringend für die Etablierung neuer Verbindungen und künftiger Forschungsverbünde in Heidelberg und Deutschland sein wird. Eine solche Erfahrung hatte ich bisher noch nicht – ich freue mich darauf, das Beste aus dieser Gelegenheit herauszuholen!

 

E-Mail: Seitenbearbeiter
Letzte Änderung: 08.03.2019
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