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Moodle

vorgestellt zum 4. E-Learning-Workshop am 14. November 2006

 

Moodle – die neue, zentrale E-Learning-Plattform der Universität Heidelberg


Intuitiv bedienbar, flexibel in der Anpassung an die Bedürfnisse der Dozenten und überzeugend in der Vielfalt der Funktionalitäten: Seit dem Sommersemester 2006 können auf der neuen zentralen E-Learning-Plattform Moodle (http://elearning.uni-heidelberg.de/) Präsenz-Lehrveranstaltungen spielend leicht organisiert und online begleitet werden.

Moodle an der Universität Heidelberg – eine junge Erfolgsgeschichte

Aktuell hat die neue E-Learning-Plattform Moodle knapp 3000 Nutzer. Mehr als 60 Dozenten bieten hier fast 150 Kurse an.1 Und die Anzahl der Nutzer und Kurse steigt in rasantem Tempo! Die Einführung von Moodle – Modular Object-Oriented Dynamic Learning Environment2 – im Sommersemester 2006 ist damit innerhalb nur weniger Wochen zu einer Erfolgsgeschichte herangereift. Moodle wird mittlerweile in nahezu allen Fakultäten der Universität Heidelberg als zentrale Plattform für den Einsatz von E-Learning genutzt.

Die Administration und Einrichtung von Kursen erfolgt durch das neue, gemeinsam von der Universitätsbibliothek, dem Rechenzentrum und der Fakultät für Klinische Medizin Mannheim betriebene E-Learning-Center (http://www.elearning-center.uni-hd.de/). Als campusweites Dienstleistungszentrum unterstützt und berät dieses beim Einsatz von E-Learning. Darüber hinaus leistet das E-Learning-Center Hilfestellung bei der Nutzung der universitären Infrastruktur für E-Learning: zwei Medienzentren, eine Digitalisierungswerkstatt, die Bilddatenbank “HeidICON” und der Dokumentenserver stehen für die Dozenten der Universität bereit.

http://www.elearning-center.uni-hd.de/infrastruktur.html

Und das bietet Moodle

Auf einer einfach benutzbaren Oberfläche bietet Moodle vielfältige Lernaktivitäten und interaktive Kommunikationselemente. Moodle simuliert dabei klassische Instrumente zur Seminarbegleitung (Seminarplan, Teilnehmerliste, Literaturliste oder Handapparat) im Netz und stellt Tools zum kollaborativen Lernen zur Verfügung.

So können Dozenten bei Ihrem Veranstaltungsaufbau zwischen einer Wochenstruktur oder einem Themenblock (z.B. für einen Workshop) wählen. Ein Kalendarium unterstützt bei der Terminverwaltung. Sprechstunden können fortan auch virtuell als Chat abgehalten werden. Wurde bisher in der ersten Sitzung eine Teilnehmerliste in Papierform herumgereicht, so kann nun dank Moodle einfach der Anmeldeschlüssel verteilt werden. Moodle erzeugt dann automatisch eine Teilnehmerliste.

Zum Kursthema können Dozent und Studierende ein gemeinsames Glossar oder Wiki erstellen. Den Studierenden können elektronisch Aufgaben gestellt und hierfür Abgabetermine festgelegt werden. Umfragen vermitteln den Dozenten Meinungsbilder. Bei Veranstaltungen mit großer Teilnehmerzahl ist eine Einteilung in Gruppen möglich. Anhand von Bewertungsskalen und Punktesystemen können die Dozenten die Lernerfolge ihrer Kursteilnehmer verfolgen und steuernd eingreifen – etwa mit Testfragen zur Leistungskontrolle oder Wiederholungsaufgaben zur Lernstoffvertiefung. Tests unterschiedlicher Form (Multiple-Choice, Lückentext, Zuordnungen etc.) stehen hier zur Verfügung.

Die Authentifizierung der Dozenten sowie der Veranstaltungsteilnehmer erfolgt über die URZ-Nutzernummer des Rechenzentrums. Für einzelne Kurse können zusätzlich Passwörter vergeben werden. Die in den Kurs eingeschriebenen Studierenden haben dann die Möglichkeit, mit ihrem Dozent und anderen Kursteilnehmern via Forum oder Chat in Kontakt zu treten. Spezielle Diskussionsforen erlauben, thematische Aspekte zu vertiefen, für die in den Präsenzveranstaltungen nicht ausreichend Zeit ist.

Erledigte Aufgaben werden von den Studierenden einfach hochgeladen, sie beteiligen sich an Umfragen, einem Wiki- oder Glossaraufbau und verfolgen jederzeit ihre eigenen Lernfortschritte. Der “Kalender” weist langfristig auf anstehende Tests, Klausuren oder Abgabetermine für Arbeiten hin. Hinzu kommt die “Share-Folder”-Funktion: der vom Dozent angelegte Ordner steht für alle Kursteilnehmer zur Dateiablage und zum Datenaustausch zur freien Verfügung.

E-Learning im europäischen Kontext – die Universität Heidelberg als Mitglied der League of European Research Universities (LERU)

Die Etablierung neuer Formen des Lehrens und Lernens mit modernen Informations- und Kommunikationstechnologien soll jedoch nicht auf Heidelberg beschränkt bleiben. Als Gründungsmitglied der League of European Research Universities (LERU)4 strebt die Universität Heidelberg und mit ihr das E-Learning-Center den europaweiten Austausch modularer Lehr- und Lerninhalte mit seinen Partnern an. E-Learning wird im Kontext modularisierter BA- und MA-Studiengänge damit eine zunehmend wachsende Bedeutung erlangen. Weltweit wird Moodle inzwischen in über 150 Ländern eingesetzt, mehrere tausend Installationen sind registriert.5

E-Learning an der Universität Heidelberg

Bereits seit mehr als sechs Jahren werden in Heidelberg die Einführung von E-Learning und Elemente Web-basierten Lernens vorangetrieben. Als erste größere Institution setzte die Universität Heidelberg im Jahr 2000 die kommerzielle E-Learning-Plattform WebCT ein. Damals nicht abzusehende ausufernde Kosten sowie die nur mäßig bedienungsfreundliche Oberfläche führten 2004 zur Ablösung durch .LRN, ein open source-Produkt, das an der Universität Heidelberg fortan als elektronische Lernumgebung „Athena II“ etabliert wurde. Die mit WebCT und .LRN gesammelten Erfahrungen begünstigten 2005 wesentlich die Entscheidung für Moodle als neue zentrale E-Learning-Plattform der Universität Heidelberg.

Die Medizinische Fakultät Heidelberg hat für die spezifischen Bedürfnisse ihrer Klientel die elektronische Lernumgebung „AthenaMed“ konsequent optimiert (http://athena-med.uni-heidelberg.de). Durch Modulentwicklungen im Bereich der Internationalisierung sowie mittels Assessment- und Registrierungsfunktionalitäten hat sie die ursprüngliche Entwicklung des Massachusetts Institute of Technology, MIT Boston6 auf den Bedarf der Fachbereiche erweitert.

Mit Moodle bietet die Universität Heidelberg nun eine E-Learning-Plattform, welche die Integration von E-Learning in der Hochschullehre entscheidend erleichtert und damit nachhaltig fördert.

Mit Moodle durchs Praktische Jahr

Praxisbericht aus der Medizinischen Fakultät Mannheim

Anfang des Sommersemesters 2006 wurde die E-Learning-Plattform Moodle in der Universität Heidelberg eingeführt. Sie steht allen Universitätsangehörigen zur Verfügung und ist unter http://elearning.uni-heidelberg.de erreichbar. In der Fakultät für Klinische Medizin Mannheim nimmt das Kompetenzzentrum PJ eine Vorreiterrolle in der Nutzung der Plattform ein. Es baut eine Trainings- und Betreuungsplattform für Studenten im Praktischen Jahr (PJ) auf und wird hier durch die Medizinisch-Wissenschaftliche Bibliothek unterstützt.

Über die E-Learning-Plattform werden Fallstudien, die in einem Repetitorium behandelt werden, sowie ergänzende Inhalte (Leitlinien, Abbildungen etc.) online zur Verfügung gestellt. Diese Fallstudien werden von den Referenten des Seminars inhaltlich erarbeitet: Sie sind so gestaltet, dass die Lehr- bzw. Lernziele für die spätere Berufspraxis als Arzt und das zweite medizinische Staatsexamen thematisiert werden. Besonderen Wert wird darauf gelegt, dass die Fallstudien interdisziplinär verankert sind. In Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum und der Medizinisch-Wissenschaftlichen Bibliothek werden nun die Fallstudien zeitgleich zum Seminar in Moodle veröffentlicht. Die Referenten haben so auch die Möglichkeit ihren Fall direkt im System zu präsentieren.

Aus den in den Repetitorien angefertigten Protokollen werden gemeinsam mit den Referenten Multiple-Choice-Fragen erarbeitet und in die E-Learning-Plattform eingestellt. So entstehen an die Bedürfnisse der Studenten angelehnte Übungstests. Besonders wichtig dabei ist, dass es in Moodle möglich ist, richtige und falsche Antworten zu kommentieren und mit Hyperlinks zu Lerninhalten wie z. B. Dateien der Referenten bzw. Webseiten zu hinterlegen – zu wissen aus welchem Grund eine Antwort richtig oder falsch ist, ist für die Studierenden immens wichtig.

Der schon so oft benannte Vorteil des E-Learning, orts- und zeitunabhängig zu sein, erhält bei der Zielgruppe der Medizinstudierenden im PJ neues Gewicht. Die Zeitunabhängigkeit ist für diese Studierenden ein entscheidender Faktor, da sie komplett in die Arbeit auf Station integriert werden. Ein Angebot, dass rund um die Uhr aufgerufen werden kann, kommt ihnen damit sehr entgegen. Außerdem verbringen die Studierenden in diesem Studienabschnitt häufig einige Monate im Ausland oder sind in akademischen Lehrkrankenhäusern eingesetzt, so dass sie nicht an den angebotenen Präsenzveranstaltungen teilnehmen können. Die Fallstudien in Moodle können – einen Internetzugang vorausgesetzt – ortsunabhängig aufgerufen werden.

Nach den guten Erfahrungen mit den Fallstudien entschloss sich das Kompetenzzentrum PJ, ein weiteres Projekt mit Moodle zu realisieren: ein “elektronisches Logbuch”, das dem Kompetenzzentrum einen Überblick über den praktischen Lernzuwachs der Studenten bietet. Das Kompetenzzentrum verbessert auf diese Weise die Betreuung der Studierenden und nutzt zudem Moodle auch als Kommunikationsplattform. Auch hier wird die MWB in Erstellung und Dokumentation das Kompetenzzentrum unterstützen. Die Erfahrungen mit der Plattform Moodle sind in den ersten Monaten schon so positiv, dass auch die Bibliothek eigene Angebote realisieren wird. Besonders hervorzuheben ist die intuitive Bedienung, die ohne große Schulung eine Nutzung des Systems möglich macht.

Rieke Balzuweit
Barbara Braun
Dr. Volker Wittenauer

E-Learning-Center

Fußnoten

1 Stand vom 01.10.2006
2 Zu Deutsch: “Modulare objekt-orientierte dynamische Lernumgebung“
4 http://www.leru.org/
5 http://moodle.org/ Im Hochschulbereich sind hier u.a. die Universitäten Berlin (HU), Bamberg, Passau und Duisburg/Essen sowie die Université de Fribourg zu nennen.
6 http://www.mit.edu/

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