Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

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Konsortien wollen Datenschätze heben

Zwölf Millionen Euro: Förderung vom BMBF für die Medizin in Heidelberg und Mannheim

An der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gestarteten Medizininformatik-Initiative sind die Universitätskliniken in Heidelberg und Mannheim und im Verbund damit die beiden Medizinischen Fakultäten der Universität Heidelberg maßgeblich beteiligt: Sie gehören zu den Partnern im Konsortium „HiGHmed“ (Fakultät Heidelberg) und im Konsortium MIRACUM (Fakultät Mannheim), die in den kommenden vier Jahren mit rund 60 Millionen Euro gefördert werden. Von diesen Mitteln fließen knapp zwölf Millionen Euro an die Heidelberger und die Mannheimer Wissenschaftler.

Das BMBF finanziert insgesamt vier Verbünde mit 17 Universitätskliniken und rund 40 weiteren Partnern, die ab dem kommenden Jahr Datenintegrationszentren aufbauen und an einer digital vernetzten Medizin arbeiten werden. Ziel ist es, die wachsenden „Datenschätze“ – von Röntgenbildern bis zu Erbgut-Analysen – in einer nationalen Infrastruktur zu verknüpfen, um daraus neues Wissen für eine bessere Gesundheitsforschung und Versorgung zu gewinnen. Mit dem Förderkonzept Medizininformatik will das Bundesforschungsministerium dazu beitragen, die Chancen der Digitalisierung für die Medizin zu nutzen (Symbolbild: peshkova/fotolia.com).

News1 Medinformatik I

Das Konsortium „HiGHmed“ – die Abkürzung steht für „Heidelberg-Göttingen-Hannover Medizininformatik“ – verbindet drei international führende und komplementär aufgestellte Standorte der Universitätsmedizin. „HiGHmed“, koordiniert vom Universitätsklinikum Heidelberg, verfolgt gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und weiteren Partnern das Ziel, durch neue medizininformatische Lösungen und einen übergreifenden Datenaustausch Krankenhausinfektionen besser zu bekämpfen. Zudem geht es darum, Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch personalisierte Ansätze wirkungsvoller zu behandeln. Von der Gesamtfördersumme von 28,6 Millionen Euro erhält die Medizin in Heidelberg 8,4 Millionen Euro.

Im Konsortium „Medical Informatics in Research and Care in University Medicine“ (MIRACUM) haben sich Erlangen, Frankfurt, Freiburg, Gießen, Magdeburg, Mainz, Marburg und Mannheim mit nicht-medizinischen Hochschulen und Partnern der IT-Branche zusammengeschlossen. Innerhalb des Verbunds sollen die in der medizinischen Forschung und Krankenversorgung anfallenden Daten, etwa aus der Bildgebung oder aus biochemischen und molekulargenetischen Untersuchungen, zusammengeführt und sowohl lokal am Standort als auch über die Grenzen der eigenen Einrichtung hinaus für Forschung und Therapie genutzt werden. Insbesondere werden Konzepte für die Fragestellung entwickelt, wie die Fülle medizinischer Informationen durch einen als „Visualisierung“ bezeichneten Prozess so kondensiert werden können, dass sie medizinische Entscheidungen erleichtern. Das Konsortium MIRACUM wird mit insgesamt 32,1 Millionen Euro gefördert; die Medizin in Mannheim bekommt davon 3,3 Millionen Euro.

Universitätsklinikum Heidelberg: „Bessere Therapien dank Medizininformatik“
Universitätsmedizin Mannheim: „Medizininformatik für Forschung und Versorgung nutzbar machen“
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg: „Drei von vier Konsortien bei Medizininformatik-Initiative des Bundes mit Beteiligung aus Baden-Württemberg“

Diskriminierung von Sinti und Roma

Die einzige im Bund: Forschungsstelle zum Antiziganismus in historischer Perspektive eröffnet

Antiziganismus ist bis heute allgegenwärtig. Eine Forschungsstelle, die sich der Ausgrenzung, Diskriminierung und Verfolgung von Sinti und Roma in historischer Perspektive widmet, hat jetzt an der Universität Heidelberg ihre Arbeit aufgenommen. Grundlage ist ein Staatsvertrag, den der Landesverband Baden-Württemberg im Verband Deutscher Sinti und Roma und das Land Baden-Württemberg im November 2013 geschlossen haben. Finanziert wird die neue Einrichtung aus Mitteln des baden-württembergischen Wissenschaftsministeriums.

Zur feierlichen Eröffnung der Forschungsstelle Ende Juli sprachen Grußworte der Rektor der Ruperto Carola, Prof. Dr. Bernhard Eitel, die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer, der Vorsitzende des Landesverbandes Daniel Strauß und der Vorsitzende des Zentralrats Romani Rose, der zugleich Vorsitzender des in Heidelberg ansässigen Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma ist (Foto: Rothe; von links: Forschungsstellenleiter Prof. Dr. Edgar Wolfrum, Universitätsrektor Prof. Dr. Bernhard Eitel, Landesverbandsvorsitzender Daniel Strauß, Wissenschaftsministerin Theresia Bauer, Förderer Dr. h.c. Manfred Lautenschläger und Zentralratsvorsitzender Romani Rose). „Mit der Förderung der Forschungsstelle Antiziganismus setzen wir ein Zeichen – gegen das Schweigen, für die Aufklärung. Damit wird das Land auch seiner historischen Verpflichtung den Sinti und Roma gegenüber gerecht“, strich Theresia Bauer heraus.

News2 Antiziganismus I

„Ausgehend von der bis heute anhaltenden Stigmatisierung von Sinti und Roma gilt es, Stereotype, Vorurteile und die daraus resultierenden Mechanismen der Ausgrenzung historisch fundiert unter dem Dach der noch jungen Antiziganismusforschung zu untersuchen. Dies ist eine Aufgabe von großer wissenschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Dringlichkeit“, betonte der Heidelberger Zeithistoriker Prof. Dr. Edgar Wolfrum, der das Konzept für die Forschungsstelle mit Mitarbeiterinnen des Arbeitsbereichs Minderheitengeschichte und Bürgerrechte in Europa entwickelt hat. Darüber hinaus gehend wollen die Wissenschaftler auch allgemein die Rassismus-, Gewalt- und Inklusionsforschung in den Fokus nehmen. Angestrebt werden dazu Kooperationen mit verschiedenen Wissenschaftsbereichen innerhalb der Universität sowie mit Partnern anderer Forschungseinrichtungen.

Angesiedelt ist die Forschungsstelle Antiziganismus am Historischen Seminar der Universität Heidelberg; neben der Leitung werden ihr zwei in diesem Bereich ausgewiesene Forscher angehören. Zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sind zwei Promotionsstipendien vorgesehen, Lehrveranstaltungen sind ebenfalls geplant. Bislang gab es bundesweit keine eigenständige Forschungsstelle und keinen Lehrstuhl auf diesem Gebiet.

www.uni-heidelberg.de/fakultaeten/philosophie/zegk/histsem/forschung/Forschungsstelle_Antiziganismus.html

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg: „Bundesweit erste Forschungsstelle Antiziganismus eröffnet“
Deutschlandfunk Kultur: Interview mit Romani Rose (mp3)

Jura-Studentin Sarah Köhler holt Gold bei der Universiade

Viermal Edelmetall: Heidelberger Studierende bei den Weltsportspielen sehr erfolgreich

In herausragender Form präsentierte sich bei der Universiade, den Weltsportspielen der Hochschüler, die Heidelberger Jura-Studentin Sarah Köhler: Bei den Sommerspielen im taiwanesischen Taipeh gewann die 23-Jährige Gold (Foto: Arndt Falter) im Finale über 400 Meter Freistil am 26. August. Mit einer Weltklassezeit von 4:03,96 Minuten hatte sie am Ende fast fünf Sekunden Vorsprung und unterbot auch noch den deutschen Uraltrekord von Anke Möhring (4:05,84) aus dem Jahr 1989 um beinahe zwei Sekunden.

Nur drei Tage zuvor hatte Sarah Köhler als erste deutsche Schwimmerin über 1500 Meter Freistil die 16-Minuten-Marke geknackt und damit ebenfalls einen alten deutschen Rekord gebrochen. Den hatte laut Deutschem Schwimm-Verband (DSV) Hannah Stockbauer 2003 im spanischen Barcelona aufgestellt (16:00,18).

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Im Finale am 23. August musste sich Köhler mit 15:59,85 Minuten nur der Italienerin Simona Quadarella (15:57,90) geschlagen geben. Einzig Quadarella (8:20,54) unterlag die angehende Rechtswissenschaftlerin auch zwei Tage später am 25. August auf der 800-Meter-Distanz im Freistilschwimmen mit 8:21,67 Minuten – die zweite Silbermedaille für die Studentin der Ruperto Carola.

Ebenfalls mit einer Medaille für sportliche Höchstleistungen bei den Weltspielen der studentischen Athleten wurde Andreas Hofmann belohnt: Der 25-Jährige, der Sportwissenschaften an der Universität Heidelberg studiert, warf seinen Speer auf phänomenale 91,07 Meter. Nur seinem Konkurrenten Chao Tsun Cheng aus Taiwan mit einer Weite von 91,36 Metern musste er den Vortritt lassen – Platz zwei und damit Silber für Speerwerfer Hofmann im Finale am 26. August. Dass gleich zwei Werfer die 91-Meter-Marke überbieten konnten, ist in der Geschichte des Speerwurf-Wettbewerbs zuvor erst einmal vorgekommen, so der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV).

DSV: „Sarah Köhler zündet nächsten Rekordkracher und gewinnt Gold“
DSV: „Köhler knackt Schallmauer und gewinnt Silber über 1500 Meter Freistil“
DLV: „Verrückte Speerwurf-Welt: 91,07 Meter reichen Andreas Hofmann nur zu Silber“

Eine französische Nacht im Innenhof des Marstalls

Am 14. Juli: Die „Ruperto Carola Sommerparty“ mit Sinnenfreuden aus dem Nachbarland

Mit blau-weiß-roten Luftballons und einem meterhohen „Eiffelturm“ war das Motto der diesjährigen „Ruperto Carola Sommerparty“ unschwer zu erkennen: Das traditionelle Fest für alle Mitglieder und Angehörigen der Universität Heidelberg, für alle Freunde, Förderer und Alumni, stand ganz im Zeichen der französischen Nachbarn.

Kein Wunder, ging die Party doch am 14. Juli über die Bühne im historischen Innenhof des Marstalls im Herzen der Heidelberger Altstadt – dem französischen Nationalfeiertag. Die sichtlich gut gelaunten Besucher (Foto: Hubert Vögele) genossen die „Nuit Française“ bei Boule, Musette und Pastis.

News4 Sommerparty I

Der heitere Abend mit Gesprächen, Musik, Tanz und französischem Flair war ganz dem „Savoir vivre“ gewidmet. Auch das Studierendenwerk Heidelberg hatte die französischen Kochbücher aufgeschlagen und verwöhnte die Gäste mit Gerichten und Getränken aus dem Nachbarland, mit Crêpes, Fischsuppe, Flammkuchen und Wein.

„Ringo Hirth and Friends“ steuerten dazu stimmungsvolle Livemusik bei, unterstützt in diesem Jahr von der „Uli Krug Marching Band“. Trotz manch sorgenvollen Blicks zum Himmel: Das Wetter hielt, so dass alle Tanzbegeisterten bis nach Mitternacht auf ihre Kosten kamen. Und auch eine Überraschung im Programm durfte nicht fehlen – Cancan-Darbietungen, wie konnte es anders sein.

Die Sommerparty 2017 auf Flickr

Siehe auch: Video vom Sommerfest 2017 des Universitätsklinikums Heidelberg