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Interdisziplinäre Tagung: Die Bedeutung schriftlicher Artefakte in der Antike

Pressemitteilung Nr. 219/2013
9. Oktober 2013
Wissenschaftler diskutieren die Einbettung dieser Zeugnisse in ihr ursprüngliches soziales und räumliches Umfeld

Die besondere Bedeutung schriftlicher Fixierung öffentlicher Botschaften wie privater Mitteilungen in der Antike ist Thema einer internationalen Tagung, die vom 10. bis zum 12. Oktober 2013 an der Universität Heidelberg stattfindet. Wissenschaftler aus dem In- und Ausland werden in interdisziplinärer Perspektive unter anderem der Frage nachgehen, welche „Fähigkeiten“ der Schrift im Unterschied zu anderen Medien wie Bildern, Statuen oder auch der Architektur beigemessen wurden. Die Veranstaltung mit dem Titel „Writing Matters. Presenting und Perceiving Monumental Texts in Ancient Mediterranean Cultures“ wird vom Zentrum für Altertumswissenschaften der Ruperto Carola veranstaltet und ist Teil der Aktivitäten des Sonderforschungsbereichs „Materiale Textkulturen“ (SFB 933) an der Universität Heidelberg.

Hunderttausende von beschrifteten Steinen, die Volksbeschlüsse, Gesetze, Verträge, Grabinschriften und andere Texte überliefern, sind aus antiken Städten erhalten. „Wer sich an einem solchen Ort bewegte, sah sich unentwegt beschrifteten und beschriebenen Monumenten gegenüber. Diese waren bereits durch ihre besondere Gestaltung sowie ihre schiere Präsenz Teil der gesellschaftlichen Gegenwart“, erläutert die Historikerin Dr. Irene Berti vom Zentrum für Altertumswissenschaften. Durch die Einbettung dieser Artefakte in ihr ursprüngliches soziales und räumliches Umfeld eröffnen sich, so Dr. Berti, neue und ganz unterschiedliche Deutungsperspektiven: „Diese veränderten Blickwinkel schließen die eigentliche inhaltliche Dimension der Texte zwar ein, führen aber weit über diese hinaus und erschließen neue Zusammenhänge.“

Neben Vertretern aus den Altertumswissenschaften sind zu der Tagung, die im Internationalen Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg stattfindet, auch Wissenschaftler aus den Bereichen Mediävistik, Kunstgeschichte, moderne Literaturwissenschaft und Wahrnehmungspsychologie eingeladen. „Insbesondere durch einen Vergleich mit der Wahrnehmung des Phänomens ,Schrift‘ in anderen Epochen, etwa im Medium des Buches oder bei Schriftzeugnissen im öffentlichen Bereich wie auf Werbeplakaten, erwarten wir uns einen wichtigen Impuls für die altertumswissenschaftliche Forschung. Anders als es bei modernen Zeugnissen der Fall ist, können der Bezug und das Umfeld antiker Textmonumente häufig nur auf der Basis von Annahmen rekonstruiert werden“, betont Irene Berti.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 09.10.2013
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