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Lesung und Gespräch mit der Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller

Pressemitteilung Nr. 69/2013
17. April 2013
Die Schriftstellerin ist am 2. Mai 2013 zu Gast an der Universität Heidelberg
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Foto: CC BY-SA 3.0/Dontworry

Herta Müller

Die Schriftstellerin und Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller ist am Donnerstag, 2. Mai 2013, zu Gast an der Ruperto Carola: Auf Einladung der Literarischen Gesellschaft Palais Boisserée Heidelberg und des Germanistischen Seminars der Universität Heidelberg wird sie aus ihren Werken lesen. In einem Gespräch mit der Literaturwissenschaftlerin Dr. Friederike Reents stellt sie sich den Fragen zu biographisch-politischen Einflüssen auf ihr Schaffen, zu literarischen Vorbildern und literaturkritischen Würdigungen sowie zu ihrem Leben nach der Ausreise aus Rumänien. Die Veranstaltung findet in der Aula der Neuen Universität statt und beginnt um 20.15 Uhr. Eintrittskarten zum Preis von 10 Euro (ermäßigt 7 Euro) sind bereits im Vorverkauf erhältlich.

Von der Kritik wurde Herta Müllers Roman „Atemschaukel“ (2009) als Meisterwerk gewürdigt. Die höchste Ehrung wurde der Autorin kurz darauf zuteil, als ihr im Herbst 2009 der Nobelpreis für Literatur verliehen wurde. Ganz anders war jedoch ihr literarisches Debüt. Die frühe Erzählung „Das schwäbische Bad“ wurde in ihrer damaligen Heimat, im rumänischen Banat, keineswegs nur positiv aufgenommen und löste in der „Neuen Banater Zeitung“ Anfang der 1980er Jahre einen kleinen Literaturskandal aus – hatte es die junge Autorin doch gewagt, wie Dr. Reents sagt, einen kritisch-satirischen Blick auf die Verhältnisse in ihrer Heimat zu werfen. Der rumänische Geheimdienst bespitzelte Herta Müller und führte die umfangreiche Securitate-Akte „Cristina“.

Herta Müller wurde 1953 im deutschsprachigen Nitzkydorf in Rumänien geboren. Nach dem Studium der deutschen und rumänischen Philologie in Temeswar arbeitete sie als Übersetzerin in einer Maschinenfabrik. Sie wurde entlassen, weil sie sich weigerte, für die Securitate zu arbeiten. Ihr erstes Buch „Niederungen“ lag anschließend vier Jahre beim Verlag und wurde 1982 nur zensiert veröffentlicht. 1984 erschien es in gekürzter Fassung in Deutschland. Herta Müller konnte danach in Rumänien nicht mehr veröffentlichen und war immer wieder Verhören, Hausdurchsuchungen und Bedrohungen durch den Geheimdienst ausgesetzt. 1987 siedelte sie in die Bundesrepublik Deutschland über. Herta Müller hatte Gastprofessuren im Ausland und in Deutschland inne. Seit 1995 ist sie Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Zuletzt sind der Essayband „Immer derselbe Schnee und immer derselbe Onkel“ (2011) und der Collagenband „Vater telefoniert mit den Fliegen“ (2012) erschienen.

Zur Begrüßung und Einführung in die Lesung mit Herta Müller spricht Prof. Dr. Helmuth Kiesel vom Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg. Dort hat Privatdozentin Dr. Friederike Reents im vergangenen Wintersemester ein Seminar zu Herta Müllers Roman „Atemschaukel“ und verschiedenen ihrer Essays gehalten. Karten für die Veranstaltung am 2. Mai sind in der Buchhandlung Wortreich (Blumenstraße 25) und der Buchhandlung Lehmanns (Universitätsplatz 12) erhältlich. Soweit noch Restkarten vorhanden sind, können diese ab 19.00 Uhr an der Abendkasse erworben werden. Einlass ist um 19.30 Uhr. Die Plätze sind nicht nummeriert.

Kontakt:
Privatdozentin Dr. Friederike Reents
Germanistisches Seminar, Telefon (06221) 54-3209
friederike.reents@gs.uni-heidelberg.de

Kommunikation und Marketing
Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
presse@rektorat.uni-heidelberg.de

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