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Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung für Prof. Dr. Kenji Ohmori

Pressemitteilung Nr. 172/2012
12. Juli 2012
Der japanische Quantenphysiker forscht am Physikalischen Institut der Universität Heidelberg

Mit einem Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung ist Prof. Dr. Kenji Ohmori vom Institute for Molecular Science in Okazaki (Japan) ausgezeichnet worden. Der Wissenschaftler wird für mehrere Forschungsaufenthalte zu Gast an der Ruperto Carola sein. Während eines ersten mehrwöchigen Aufenthaltes in Heidelberg, der im Herbst 2012 beginnt, wird sich Prof. Ohmori mit der Laserkontrolle von quantenmechanischen Vielteilchensystemen nahe dem absoluten Temperaturnullpunkt beschäftigen. Gastgeber ist Prof. Dr. Matthias Weidemüller, der am Physikalischen Institut der Universität Heidelberg lehrt und forscht sowie Leiter des Zentrums für Quantendynamik ist.

Kenji Ohmori (Jahrgang 1962) hat an der University of Tokyo Physik studiert und wurde 1992 dort auch promoviert. Seit 2003 arbeitet er am Institute for Molecular Science (IMS), einem von fünf Mitgliedseinrichtungen des National Institute of Natural Sciences. Von 2007 bis 2010 war Prof. Ohmori Direktor des Laser Research Center am IMS, seit 2010 leitet er das Department of Photo-Molecular Science. Für seine Arbeiten hat Prof. Ohmori zahlreiche Auszeichnungen erhalten, unter anderem wurde ihm im Jahr 2007 als erstem Wissenschaftler aus dem Bereich Chemie und Physik die renommierte Japan Academy Medal verliehen.

Im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten in Heidelberg stehen Grundlagenfragen der modernen Atom- und Molekülphysik. In einem fakultätsübergreifenden Projekt gemeinsam mit Prof. Dr. Marcus Motzkus vom Physikalisch-Chemischen Institut sollen Arbeiten zur Kontrolle von Molekülen mit ultrakurzen Laserpulsen durchgeführt werden. Die Moleküle werden dabei auf Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt gekühlt. In einem zweiten Projekt wird der Übergang von klassischen zu quantenmechanischen Systemen an sogenannten Rydberg-Atomen untersucht. Rydberg-Atome sind atomare Riesen, bei denen die Ausdehnung des Elektrons makroskopische Ausmaße annimmt. Während der Aufenthalte von Prof. Ohmori soll es auch einen engen Austausch mit jungen Doktoranden und Nachwuchswissenschaftlern anderer Projekte innerhalb des Zentrums für Quantendynamik geben.

Mit dem Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung werden ausländische Wissenschaftler ausgezeichnet, deren grundlegende Entdeckungen, Erkenntnisse oder neue Theorien das eigene Fachgebiet nachhaltig geprägt haben und von denen auch in der Zukunft weitere Spitzenleistungen erwartet werden können. Die Preisträger sind eingeladen, selbst gewählte Forschungsvorhaben in Deutschland in Kooperation mit Fachkollegen für einen Zeitraum von bis zu einem Jahr durchzuführen. Der Preis ist mit 60.000 Euro dotiert.

Kontakt:
Prof. Dr. Matthias Weidemüller, Physikalisches Institut
Telefon (06221) 54-9325, weidemueller@physi.uni-heidelberg.de

Kommunikation und Marketing
Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
presse@rektorat.uni-heidelberg.de
 

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