Universität Heidelberg verleiht ersten James W.C. Pennington Award
6. Juni 2012
Foto: Universitätsarchiv
Der Religionshistoriker Prof. Dr. Albert J. Raboteau von der Universität Princeton (USA) ist der erste Preisträger des James W.C. Pennington Award, den die Universität Heidelberg am 14. Juni 2012 verleiht. Der Preis erinnert an den amerikanischen Pfarrer und ehemaligen Sklaven James W.C. Pennington, der 1849 als erster Afroamerikaner die Ehrendoktorwürde der Ruperto Carola erhielt. Das Heidelberg Center for American Studies (HCA) und die Theologische Fakultät haben den Award 2011 anlässlich des 625-jährigen Bestehens der Ruperto Carola ins Leben gerufen. Die Preisverleihung findet im HCA, Curt und Heidemarie Engelhorn Palais, Hauptstraße 120, statt und beginnt um 18.15 Uhr. Prof. Raboteau hält den Festvortrag zum Thema „Martin Luther King, Jr. and the Civil Rights Movement as Precedent for Religion in U.S. Politics”.
Mit dem James W.C. Pennington Award werden hervorragende Wissenschaftler geehrt, die die afroamerikanische Geschichte im atlantischen Raum erforschen. Mit dem Preis verbunden ist ein einmonatiger Forschungsaufenthalt in Heidelberg. In dieser Zeit hält Prof. Raboteau neben dem Festvortrag auch ein gemeinsames Kompaktseminar zur afroamerikanischen Religionsgeschichte mit Prof. Dr. Jan Stievermann ab. Dr. h.c. Manfred Lautenschläger, langjähriger Förderer des HCA, legte mit einer großzügigen Spende den Grundstock für die ersten Forschungsaufenthalte. Zur Einrichtung des neuen Award übersandte US-Präsident Barack Obama im Juni 2011 eine Grußadresse, in der er dem HCA für die Initiative dankte und sich überzeugt zeigte, dass die Hochachtung vor den Leistungen Penningtons künftige Generationen von Amerikanern und Deutschen inspirieren werde.
Albert J. Raboteau hat eine Professur für Religionsgeschichte an der Princeton University inne. Nach dem Studium an der Loyola University in Los Angeles und der University of California, Berkeley, wurde er 1974 an der Yale University im Fach Religionswissenschaften promoviert. Seit 1982 lehrt und forscht er in Princeton. In seinen Publikationen beschäftigt sich Raboteau hauptsächlich mit afroamerikanischer Religionsgeschichte sowie dem Bereich Einwanderung und Religion.
Der 1809 geborene Pennington entkam mit 18 Jahren der Sklaverei, lernte Lesen und Schreiben und belegte von 1834 an als erster schwarzer Amerikaner Kurse an der Yale University. 1838 wurde er Pfarrer in der Presbyterianischen Kirche. Auf dem Weltfriedenskongress in Paris lernte Pennington 1849 den Heidelberger Theologen Friedrich Carové kennen. Dieser war von ihm so beeindruckt, dass er noch im selben Jahr seine Universität davon überzeugte, Pennington die Ehrendoktorwürde in Theologie zu verleihen. James W.C. Pennington war der erste Afroamerikaner, der von einer europäischen Universität mit dieser akademischen Ehrung ausgezeichnet wurde. Informationen sind im Internet unter www.hca.uni-hd.de zu finden.
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