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Der Transfer von Konsum und Kapitalismus nach Japan

Pressemitteilung Nr. 234/2011
11. Juli 2011
Harald Fuess vom Exzellenzcluster „Asien und Europa“ hält Antrittsvorlesung

Wie westliche Konsumgüter und kapitalistische Wirtschaftsformen in Japan Einzug gehalten und die Gesellschaft verändert haben, ist das Thema der Antrittsvorlesung, die Prof. Dr. Harald Fuess vom Exzellenzcluster „Asien und Europa im globalen Kontext“ der Ruperto Carola am 13. Juli 2011 hält. Der Vortrag des Japanforschers, der als Professor für Kultur- und Wirtschaftsgeschichte an der Universität Heidelberg lehrt und forscht, trägt den Titel „Kulturtransfer von Konsum und Kapitalismus nach Japan“. Die Veranstaltung findet in der Aula der Alten Universität statt und beginnt um 12 Uhr. Zur Eröffnung sprechen Prof. Dr. Manfred Berg, Dekan der Philosophischen Fakultät, sowie Prof. Dr. Rudolf G. Wagner vom Direktorium des Clusters.

In seinem Vortrag wird Prof. Fuess darstellen, wie deutsche Waren im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert nach Fernost kamen und die dortigen Gesellschaften nachhaltig geprägt haben. Ein Beispiel dafür ist die Geschichte des Bieres. „Es dauerte mehrere Jahrzehnte, bis solche westlichen Produkte als normale Bestandteile des japanischen städtischen Alltagslebens galten und zur Massenware wurden. Inzwischen wird in Asien mehr Bier konsumiert als in Europa“, sagt der Heidelberger Wissenschaftler, der in seinem Vortrag unter anderem auch auf die Rolle der japanischen Werbung und die Verbreitung des deutschen Biers in Ostasien eingehen wird.

Harald Fuess, in Darmstadt geboren, verbrachte seine Kindheit in Frankreich; nach dem Abitur in Frankfurt studierte er Geschichte und Japanologie in Princeton, Tokio und Harvard. Von 30 Jahren im Ausland lebte er 15 Jahre in Japan, wo er auch mehrere Jahre als Professor für moderne japanische Geschichte an der Sophia Universität in Tokio lehrte. Vor seiner Berufung an die Universität Heidelberg im Juli 2009 arbeitete er zudem am National Institute of Japanese Studies der Sheffield University in Großbritannien und war für die Boston Consulting Group im Bereich Finanzberatung tätig. Am Exzellenzcluster „Asien und Europa“ ist er Sprecher des Forschungsbereiches „Gesundheit und Umwelt“. Prof. Fuess ist Autor verschiedener Publikationen zur Geschichte und Kultur Japans, zu Wirtschaft, Gender, Familie und Konsum. Außeruniversitär engagiert er sich als Präsident der „European Association for Japanese Studies“.

Die Professur für Kultur- und Wirtschaftsgeschichte ist eine von fünf Professuren, die der Exzellenzcluster „Asien und Europa“ an der Universität Heidelberg eingerichtet hat. Das Spektrum der Forscherinnen und Forscher reicht von Wissensgeschichte über Buddhismusstudien und Globale Kunstgeschichte bis hin zur Medienethnologie. Gemeinsam untersuchen die Wissenschaftler des Clusters die kulturellen Austauschprozesse zwischen Asien und Europa. Weitere Informationen sind im Internet unter www.asia-europe.uni-heidelberg.de abrufbar.

Kontakt:
Dr. Alexander Häntzschel
Exzellenzcluster „Asien und Europa im globalen Kontext“
Telefon (06221) 54-4008
haentzschel@asia-europe.uni-heidelberg.de

Kommunikation und Marketing
Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
presse@rektorat.uni-heidelberg.de

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