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Präsident des Europäischen Gerichtshofs ausgezeichnet

Pressemitteilung Nr. 318/2010
27. Dezember 2010
Prof. Dr. Vassilios Skouris erhält Ehrendoktorwürde der Juristischen Fakultät

Der Präsident des Gerichtshofs der Europäischen Union, Prof. Dr. Vassilios Skouris, ist mit der Ehrendoktorwürde der Juristischen Fakultät der Universität Heidelberg ausgezeichnet worden. Gewürdigt werden damit seine „Verdienste um die Europäische Rechtsgemeinschaft und die Verbindung der deutschen und griechischen Rechtswissenschaft“, so die Fakultät. Zugleich ehrte sie sein Engagement für die von Heidelberger Rechtswissenschaftlern mitgetragene Schule des Deutschen Rechts an der Jagiellonen‐Universität Krakau und das dort angesiedelte Europäische Graduiertenkolleg „Systemtransformation und Wirtschaftsintegration im zusammenwachsenden Europa“ sowie seine Mitgliedschaft im Wissenschaftlichen Beratungsgremium (Academic Advisory Council) der Ruperto Carola für die Exzellenzinitiative.

 

„Vassilios Skouris ist es beschieden, die historisch unvergleichlich innovative Errungenschaft der europäischen Rechtsgemeinschaft als Friedens‐ und Freiheitsordnung in herausragender Verantwortung zu fördern“, sagte Prof. Dr. Peter‐Christian Müller‐Graff, Geschäftsführender Direktor des Instituts für deutsches und europäisches Gesellschafts‐ und Wirtschaftsrecht der Universität Heidelberg, in seiner Laudatio. Das europarechtliche Werk von Prof. Skouris sei durchdrungen „vom lebendigen Geist der Verantwortung um die gemeinsame Rechtsordnung der Europäischen Union“. Verliehen wurde die Ehrendoktorwürde auf der Promotionfeier 2010 der Juristischen Fakultät. Der neue Ehrendoktor bedankte sich mit einem Vortrag zum Recht der Transparenz und der Dossiereinsicht in der Europäischen Union.

 

Geboren 1948 in Thessaloniki studierte Vassilios Skouris Rechtswissenschaft an der Freien Universität Berlin. Seine Promotion (1972) und Habilitation (1978) erfolgten an der Universität Hamburg. Noch im Habilitationsjahr erhielt der 30‐Jährige eine Professur an der Universität Bielefeld und wechselte 1982 an die Aristoteles‐Universität Thessaloniki, wo er Direktor des Zentrums für internationales Wirtschaftsrecht und Europarecht wurde. Zudem wirkte er in Griechenland unter anderem als Präsident der Griechischen Vereinigung für Europarecht sowie in den Jahren 1989 und 1996 jeweils für einige Monate als Innenminister des Landes. 1999 erfolgte seine Ernennung zum Richter am Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften in Luxemburg, zu dessen Präsident er 2003 gewählt wurde.

 

Das wissenschaftliche Werk von Prof. Skouris spannt sich vom deutschen Verfassungs‐, Zivil‐ und Verwaltungsrecht über das Wirtschaftsrecht zum Europäischen Gemeinschafts‐ und Unionsrecht. „Seine Veröffentlichungen zum Europarecht in der jüngsten Dekade sind mitgeprägt von der richterlichen Erfahrung zu den binnenmarktlichen Grundfreiheiten und Wettbewerbsregeln und zeigen ein von Dogmatik und Praxis geleitetes Verständnis von deren innerer Grammatik, deren Dynamik und deren Gefährdungen“, so Prof. Müller‐Graff in seiner Würdigung.

 

Kontakt:
Kommunikation und Marketing
Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
presse@rektorat.uni-heidelberg.de

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