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Osterstreit – Wie Religion, Politik und Astronomie um ein Datum ringen

Pressemitteilung Nr. 44/2010
5. März 2010
Veranstaltung in der begleitenden Vortragsreihe zur Ausstellung „Himmlisches in Büchern“
Stadtansicht Heidelberg Komet Merian
Stadtansicht Heidelberg mit Komet von Matthaeus Merian (1635)

Abbildung: Universitätsbibliothek Heidelberg

Zum Thema „Osterstreit – Wie Religion, Politik und Astronomie um ein Datum ringen“ spricht in einem Vortrag am Mittwoch, 10. März 2010, Dr. Reinhold Bien. Der Wissenschaftler vom Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg referiert im Rahmen der Vortragsreihe, die die Ausstellung „Himmlisches in Büchern“ in der Universitätsbibliothek Heidelberg begleitet. Die Veranstaltung findet im Untergeschoss der Bibliothek, Plöck 107-109, statt und beginnt um 18 Uhr.

Als König Oswy von Northumbria im Jahr 664 Ostern feierte, beging die Königin den Palmsonntag und fastete noch. Sie stammte aus Kent und richtete sich nach dem römischen Osterzyklus, während Oswy der keltischen Tradition folgte. Wie Dr. Bien erläutert, berief der König eine Synode nach Whitby ein, um ein doppeltes Ostern in Zukunft zu unterbinden. Die Beschlüsse, die dort gefasst wurden, hatten vor allem weitreichende politische Folgen. Der Heidelberger Wissenschaftler: „Die Bestimmung des Osterdatums war zu keiner Zeit eine rein religiöse Angelegenheit. So führte die päpstliche Kalenderreform von 1582 im konfessionell gespaltenen Deutschland zu katastrophalen wirtschaftlichen Zuständen.“ Da das Osterdatum von der Stellung der Sonne und des Mondes abhängt, spielten durch die Jahrhunderte auch immer wieder astronomische Argumente in den Kontroversen eine große Rolle.

Die Ausstellung „Himmlisches in Büchern“ beschäftigt sich mit der Geschichte der Astronomie und ihrem Einfluss auf die Kultur. Gezeigt werden dazu astronomische Schriften und Instrumente aus sechs Jahrhunderten. Die Präsentation ist in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH) entstanden und wird von der Klaus Tschira Stiftung (KTS) unterstützt. Die begleitenden Vorträge finden bis zum Juli dieses Jahres jeweils einmal im Monat statt. Die Ausstellung wird bis zum 13. September 2010 gezeigt.

Informationen im Internet können unter http://astronomie2009.uni-hd.de abgerufen werden.

Kontakt:

Dr. Sabine Häußermann
Universitätsbibliothek Heidelberg
Telefon (06221) 54-2581
haeussermann@ub.uni-heidelberg.de

Kommunikation und Marketing
Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
presse@rektorat.uni-heidelberg.de

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