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Durs Grünbein – Martin Ziegler: Poesie & Poetik

13. Januar 2009
Durs Grünbein und Martin Ziegler lesen aus ihren Werken – Moderation: Prof. Gerhard Poppenberg Romanisches Seminar, und Prof. Roland Reuß, Germanistisches Seminar der Universität Heidelberg – 16. Januar 2009, 16.00 Uhr, Heuscheuer, Hörsaal 1 – Eintritt für Nichtstudierende: 5 Euro
Durs Grünbein, geboren 1962 in Dresden, ist einer der bedeutendsten deutschsprachigen Lyriker der Gegenwart, der sich in essayistischer Form immer wieder auch mit allgemeinen Fragen der Poetik und Poetologie auseinandergesetzt hat. Neben verschiedenen anderen Preisen hat er 1995 den Büchner-Preis erhalten. Seine Gedichte umfassen vom freien Vers in freier strophischer Gliederung bis zur metrisch und strophisch strengen Fügung alle Spielformen des lyrischen Sprechens. Seine Essays, „Manifestationen von unterwegs während einer Reise ins Ungewisse“ durchmessen einen intellektuellen Horizont, der von der Antike bis in die Gegenwart, von der Wissenschaft über die Kunst bis zur Dichtung reicht.

Martin Ziegler, geboren 1956 in Stuttgart, ist mit 19 Jahren nach Frankreich gegangen, wo er seitdem lebt und schreibt. Seine Lyrik, formal scheinbar einfach bis zur Kargheit, erkundet den Satz Stéphane Mallarmés, nach dem ein Charakteristikum künftiger Dichtung in ihrer Verräumlichung, im „espacement de l'écriture“ liege, so dass ihre Schriftgestalt bedeutsam werde. Entsprechend verwandelt Zieglers Dichtung elementare Erfahrungen in Schrift. Daneben hat er eine enigmatisch schillernde lyrische Prosa entwickelt, die der Tradition des Prosagedichts einiges verdankt und deren Schreibweise an Julien Gracq, Maurice Blanchot und Louis-René des Forêts geschult ist.

Grünbein und Ziegler werden aus ihren Werken lesen und, moderiert von Gerhard Poppenberg und Roland Reuß, ein Gespräch über Poesie und Poetik führen. Welches ist der Stand der Dichtung nach den grundstürzenden Revolutionen der poetischen Sprache, die von der Moderne und den Avantgarden des 20. Jahrhunderts bewirkt wurden? Welche formalen Möglichkeiten und Notwendigkeiten ergeben sich für die Dichtung heute? Aus welchem Grund und zu welchem Zweck gibt es Dichtung heute? Ist sie formales und sprachliches Spiel oder erzeugt sie Bedeutung und gibt sie Sinn?

Grünbein und Ziegler suchen beide immer wieder auch die Erfahrung der Grenzräume zwischen den Sprachen und Kulturen. Grünbein  sagt, er „verdanke die wichtigste Schreiblektion der römischen Literatur“; er übersetzt antike Texte (Aischylos, Seneca) ins Deutsche. Ziegler ist deutsch-französisch zweisprachig; er übersetzt deutsche Texte (Kleist, Büchner, Kafka) ins Französische und seine eigenen Gedichte ins Deutsche. So kann die Begegnung der beiden zu einem deutsch-französischen Dichtertreffen werden.

Kontakt:
Jennifer Gronau
Romanisches Seminar der Universität Heidelberg
jennifer.gronau@web.de

Allgemeine Rückfragen von Journalisten bitte an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de

Irene Thewalt
presse@rektorat.uni-heidelberg.de
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