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150 Jahre Spektralanalyse

04. November 2009
Veranstaltung erinnert an Gustav Robert Kirchhoff

Vor 150 Jahren begründeten die Heidelberger Wissenschaftler Robert Bunsen und Gustav Robert Kirchhoff mit ihren an der Ruperto Carola durchgeführten Experimenten die Spektralanalyse: Diese fundamental wichtigen Arbeiten ermöglichten eine Vielzahl bis heute hochaktueller Anwendungen und Forschungsgebiete in der Physik, der Chemie und der Astronomie. Aus diesem Anlass findet am Freitag, 6. November 2009, ein Kirchhoff-Festkolloquium am Physikalischen Institut der Universität Heidelberg statt.

 

Der erste Spektralapparat von Kirchhoff und Bunsen, mit dem sie die Spektralanalyse begründet haben, war ein Provisorium aus zwei Fernrohren und einem drehbaren Prisma.

Bunsen und Kirchhoff nutzten die Tatsache, dass chemische Elemente die Flamme eines Gasbrenners auf besondere Weise färben, und entwickelten eine Methode, diese charakteristischen Spektrallinien zu untersuchen. Mit der Spektralanalyse wurde es möglich, das Leuchten von Sternatmosphären durch die irdische Physik zu beschreiben, was als Beginn der Astrophysik angesehen werden kann. Sie war eine wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung der Quantenmechanik im 20. Jahrhundert und begründete einen ganzen Zweig der Analytik in der Chemie.

„Die von Kirchhoff und Bunsen begonnenen Arbeiten berühren noch heute die tiefsten Fragen der Naturwissenschaften, die damals wie heute an der Universität Heidelberg eine treibende Kraft für Forschung und Lehre darstellen“, betont die Physikerin Prof. Dr. Sandra Klevansky. Im 21. Jahrhundert wird die Spektroskopie eingesetzt, um extrasolare Planeten zu erkunden. In der Quantenmechanik besitzt sie fundamentale Bedeutung für die Forschung zu makroskopischen Systemen, die aus vielen Atomen bestehen.

Während des Festkolloquiums zur Erinnerung an Gustav Robert Kirchhoff (1824 bis 1887) wird Dr. Mark Swain vom Jet Propulsion Laboratory in Pasadena (USA) über „Probing Exoplanet Atmospheres with Molecular Spectroscopy“ sprechen. Die Veranstaltung findet im Großen Hörsaal des Physikalischen Instituts, Philosophenweg 12, statt und beginnt um 17.15 Uhr.

Ein Modell des Bunsen-Kirchhoff-Spektrographen kann im Universitätsmuseum im Gebäude der Alten Universität besichtigt werden. Im Kirchhoff-Institut für Physik, Im Neuenheimer Feld 227, informiert eine Dauerausstellung über Leben und Werk von Gustav Robert Kirchhoff, der zu den bedeutendsten Physikern seiner Zeit gehörte.

 

Kontakt:
Prof. Dr. Sandra Klevansky
Heidelberg Graduate School of Fundamental Physics
Telefon (06221) 54-9286
sandra.klevansky@gsfp.uni-heidelberg.de

Kommunikation und Marketing
Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
presse@rektorat.uni-heidelberg.de

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