SUCHE
Bereichsbild

Schlaganfall – was man wissen sollte

Pressemitteilung Nr. 3/2008
2. Dezember 2008
Vorträge des Netzwerks AlternsfoRschung der Universität Heidelberg am 11. Dezember 2008, 17.00 bis 19.00 Uhr, Aula der Neuen Universität, Grabengasse 3 (am Universitätsplatz) – Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen
Täglich erleiden etwa 600 Menschen einen Schlaganfall in Deutschland. Jeder Fünfte stirbt an den Folgen. Mit schweren Behinderungen als Folge eines Schlaganfalls leben in unserem Land allein über eine dreiviertel Million Menschen. Auch wenn das Schlaganfall-Risiko mit zunehmendem Alter steigt, ist jeder zweite Schlaganfallpatient noch im erwerbsfähigen Alter.

Das Netzwerk AlternsfoRschung  hat deshalb das Thema „Schlaganfall“ für die nächste öffentliche Veranstaltung seiner Reihe „NAR-Seminare“ gewählt. Drei renommierte Wissenschaftler und Experten beleuchten das Thema aus der Sicht der Neurowissenschaften, Klinik und Rehabilitation. Prof. Joachim Kirsch, Direktor des Instituts für Anatomie und Zellbiologie der Universität Heidelberg, wird anhand von Bildern anschaulich verdeutlichen „Wie Nervenzellen ihre Partner finden“, eine Partnerschaft, die der Schlaganfall zahlreich zerstört. Um etwas zu lernen, gehen Nervenzellen Verbindungen miteinander ein. Beim Vergessen passiert das Umgekehrte. Steht eine Information an, für die es keinen Verarbeitungsweg mehr gibt, wachsen von der entsprechenden Nervenzelle feine Fortsätze auf ihre Nachbarzellen zu und bilden Anschlussstellen, die Synapsen. Über Synapsen ist der Austausch von Informationen zwischen Zellen möglich – das Erinnern wird ermöglicht.

Was geschieht, wenn infolge einer Durchblutungsstörung Nervenzellen absterben – der Patient einen Schlaganfall erleidet? Was muss dann geschehen und wie viel Zeit steht dazu zur Verfügung? Welches sind die Risikofaktoren für einen Schlaganfall? Wie kann man ihn verhindern? Prof. Werner Hacke, Direktor der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg, einer der weltweit führenden Schlaganfallexperten, wird in seinen Ausführungen diese Fragen beantworten und über den neuesten Stand der Therapieforschung berichten.
 
Doch was, wenn Schädigungen nicht mehr verhindert werden können, weil der Schlaganfall zu spät entdeckt wurde? Die neurowissenschaftliche Forschung der letzten Jahre hat gezeigt, dass auch dann noch Hoffnung besteht, da das Gehirn bis ins hohe Alter noch veränderbar, plastisch, ist. Offensichtlich können durch Anregung und Lernen Aufgaben von verlorengegangen Nervenzellen und deren Verbindungen auf gesunde Nervenzellen übertragen werden. Prof. Herta Flor, Professorin für Neuropsychologie und Klinische Psychologie am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim, wird in ihrem Vortrag „Lernen und Plastizität des Gehirns – Implikationen für die Neurorehabilitation „zeigen, dass sich eine Kombination von Trainingsverfahren und Medikamenten, die Lernen und Plastizität fördern, bewährt hat. Der Patient kann danach, zum Beispiel, seinen anscheinend gelähmten Arm wieder bewegen.

Das NAR-Seminar findet am 11. Dezember 2008 von 17.00 bis 19.00 Uhr in der Aula der Neuen Universität, Grabengasse 3 (Universitätsplatz), statt. Der Eintritt ist frei.

Nähere Informationen zum Seminar:
www.nar.uni-heidelberg.de/seminare/nar_seminare.htm
Kontakt:
Netzwerk AlternsfoRschung (NAR)
Dr. Birgit Teichmann, Referentin des Direktors
Bergheimer Straße 20, 69115 Heidelberg
Tel. 06221 548124, Fax 548100
teichmann@nar.uni-hd.de

Allgemeine Rückfragen von Journalisten bitte an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de

Irene Thewalt
presse@rektorat.uni-heidelberg.de
Seitenbearbeiter: E-Mail
zum Seitenanfang/up