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Erste Heidelberger Eugen Täubler-Vorlesung am 3. Dezember 2008 in Heidelberg

2. Dezember 2008
David Sorkin, Professor of History und Frances and Laurence Weinstein Professor of Jewish Studies an der University of Wisconsin, Madison, wird mit seinem Vortrag „Vom Studium der Haskala zum Studium der theologischen Aufklärung“ die Reihe der Eugen Täubler-Vorlesungen in der Aula der Alten Universität eröffnen – 3. Dezember 2008, 19.00 Uhr, Aula der Alten Universität, Grabengasse 1
Die neue Reihe ist einem der profiliertesten deutsch-jüdischen Historiker des 20. Jahrhunderts gewidmet, einem Universalisten alter Schule, der seiner Zeit in vielem voraus war, und einem großen Heidelberger. Im April 1933 reichte Eugen Täubler (1879-1953), Ordinarius für Griechisch-Römische Geschichte an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, sein Gesuch um Entlassung aus dem Hochschuldienst ein. Er kam damit der zwangsweisen Entlassung aus dem öffentlichen Dienst durch das NS-Regime zuvor. Acht Jahre hatte Täubler den Heidelberger Lehrstuhl innegehabt, zuvor war der in der Provinz Posen geborene Historiker Leiter des Gesamtarchivs der deutschen Juden in Berlin gewesen, 1910-1914 auch Dozent und Lehrstuhlinhaber an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin. In Folge seiner Entlassung 1933 kehrte er an die noch weiter bestehende Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin zurück. Nach deren Schließung 1941 gelang ihm die Emigration in die USA. Dort wirkte er bis zu seinem Tod 1953 als Professor am Hebrew Union College in Cincinnati.

Als allseits anerkannter Heidelberger Althistoriker und Akademiemitglied durfte er annehmen, dass die Überbrückung von griechischer, römischer und jüdischer Geschichte zu einem fruchtbaren Ganzen in der Wissenschaft des 20. Jahrhunderts gelungen sei. 1933 musste ihm diese Gewissheit zur Illusion geraten.

Die Heidelberger Eugen Täubler-Vorlesung wird künftig einmal jährlich in Regie des Ignatz-Bubis-Lehrstuhls für Geschichte, Religion und Kultur des europäischen Judentums von der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg gemeinsam mit dem Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik sowie dem Historischen Seminar der Ruprecht-Karls-Universität ausgerichtet. Die Vorlesungsreihe wird einen wiederkehrenden Höhepunkt im akademischen Leben der Stadt bilden. Die gemeinsame Durchführung der Vorlesung drückt die enge partnerschaftliche Zusammenarbeit der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg und der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, aber auch das verbindende wache Interesse der drei veranstaltenden Institutionen für die jüngere Geschichte und ihre Präsenz in der Gegenwart aus.

Professor David Sorkin hat über mehrere Jahre hinweg das traditionsreiche Institute for Research in the Humanities in Madison geleitet. Er zählt zu den international führenden Vertretern seines Fachs und hat eine Vielzahl grundlegender Arbeiten zur europäisch-jüdischen und deutsch-jüdischen Geschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts vorgelegt.

David Sorkin „Vom Studium der Haskala zum Studium der theologischen Aufklärung“
Mittwoch, 3. Dezember 2008, 19:00 s.t.
Aula der Alten Universität, Grabengasse 1, 69117 Heidelberg

Nähere Informationen zu der Veranstaltung unter:
http://www.hfjs.eu/aktuell/termine.html

Rückfragen von bitte an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de

Irene Thewalt
Tel. 06221 542310, Fax 542317
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