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Gute Bildung braucht gute Beratung – Heidelberger Studie als Basis einer Qualitätsoffensive für Bildungs- und Berufsberatung

28. November 2008
Experten aus Wissenschaft und Politik, Praxis und Verbänden verabredeten auf einer Tagung in Berlin eine Initiative zur Verbesserung der Beratungsangebote in Bildung, Beruf und Beschäftigung – Grundlage ist eine an der Universität Heidelberg unter Leitung von Prof. Christiane Schiersmann entstandene Studie zu Qualität und Professionalität in der Beratung
Der Bildungsgipfel von Bund und Ländern hat ehrgeizige Ziele gesetzt: Verbesserung der frühkindlichen Bildung, Erhöhung der Bildungs- und Weiterbildungsbeteiligung in allen Bereichen und die Senkung von Abbruchquoten. Jede Schülerin und jeder Schüler soll einen Schulabschluss erreichen können und alle Jugendlichen eine berufliche Erstausbildung. Hierzu sind neben deutlichen personellen und finanziellen Anstrengungen auch ausreichende und qualitativ hochwertige Beratungsangebote notwendig.

Alle einschlägigen OECD- und EU-Berichte zeigen, dass frühzeitige, begleitende und gut zugängliche Bildungs- und Berufsberatung entscheidend dazu beitragen, Bildungspotenziale zu nutzen und Chancengleichheit zu fördern. Dadurch können Fehlentscheidungen bei der Bildungs- oder Berufswahl – einschließlich der damit verbundenen ökonomischen und sozialen Folgekosten – vermieden werden. Hierauf weist auch die gerade verabschiedete Resolution der Europäischen Bildungsminister „zur besseren Integration lebensbegleitender Beratung in die Strategie des lebensbegleitenden Lernens“ vom 21. November 2008 hin.

Vor diesem Hintergrund befassten sich in einer zweitägigen Arbeitstagung am 19. und 20. November 2008  etwa 60 Beratungsexperten aus Wissenschaft und Politik, Praxis und Verbänden, die der Einladung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und des Nationalen Forums Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung (nfb) gefolgt waren, mit Fragen der Qualität und Professionalität in der Bildungs- und Berufsberatung. Grundlage dieser Erörterungen war eine vom Institut für Bildungswissenschaft der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg  durchgeführte, vom BMBF in Auftrag gegebene Studie.

Als Eckpunkte der Qualitätsentwicklung werden in der Studie von Prof. Schiersmann und Mitarbeitern herausgearbeitet:
  • die Orientierung an gemeinsam geteilten, organisations- und anbieterübergreifenden Standards,
  • der verstärkte Einsatz von Evaluationsverfahren,
  • die beratungsspezifische Ausgestaltung von Qualitätsmanagementkonzepten,
  • die Verständigung über ein anerkanntes, organisationsübergreifendes Kompetenzprofil von Beraterinnen und Beratern in Bildung, Beruf und Beschäftigung.
Die Teilnehmer sprachen sich angesichts der Heterogenität der Beratungslandschaft in Deutschland für eine bundesweite Qualitätsoffensive aller an Bildungs- und Berufsberatung Beteiligten aus.

Diese Bemühungen um Stärkung der Qualität und Professionalität in der Beratung zielen darauf ab, das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger und der – zumeist öffentlich-rechtlichen – Finanziers in die Qualität der Beratungsleistungen zu stärken.

Die Studie von Prof. Schiersmann und Mitarbeitern ist 2008 im W. Bertelsmann Verlag erschienen. Die Ergebnisse des Workshops werden demnächst als Dokumentation veröffentlicht und auch auf der Webseite des nfb (http://www.forum-beratung.de) kommuniziert.

Kontakt:
Prof. Christiane Schiersmann
schiersmann@ibw.uni-heidelberg.de

Peter Weber
pweber@ibw.uni-heidelberg.de

Allgemeine Rückfragen von Journalisten auch an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
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Irene Thewalt
Tel. 06221 542310, Fax 542317
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