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Globalisierung versus planetarische Politik

10. Oktober 2008
Interdisziplinär ausgerichtetes Symposium im Internationalen Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg widmet sich dem Werk des 1998 verstorbenen Philosophen Panajotis Kondylis – Thema: „Sozial- und kulturphilosophische Grundorientierungen im Zeitalter planetarischer Politik“ – Termin: 16. bis 18. Oktober 2008
Vor zehn Jahren starb im Alter von 55 Jahren Panajotis Kondylis, wenige Jahre, nachdem er mit der Goethe-Medaille und dem Forschungspreis der Alexander von Humboldt Stiftung geehrt worden war. Der aus Griechenland stammende Philosoph hatte 1977 mit einer Arbeit über „Die Entstehung des Idealismus“ bei Dieter Henrich an der Universität Heidelberg promoviert und erregte bis zu seinem frühen Tod mit einer Reihe von philosophiehistorischen und zeitkritischen Studien großes Aufsehen. Welche Bedeutung haben seine Erkenntnisse für die Analyse gegenwärtiger Theoriebildung in Philosophie und Kulturwissenschaften? Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt eines Symposiums im Internationalen Wissenschaftsforum, das sich dem außerordentlich umfangreichen und vielseitigen Werk des deutsch-griechischen Gelehrten widmet. Eingeladen sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen aus Deutschland, England, Israel, der Schweiz und Taiwan.

In Vorträgen und Diskussionen werden sie die Bedeutung der Theoreme von Panajotis Kondylis für die Bestimmung der Gegenwart im Kontext der Globalisierung bzw. im Kontext dessen erörtern, was bei Kondylis in einem 1992 veröffentlichen Buch „planetarische Politik“ heißt. „Seine These ist, die wechselseitigen Abhängigkeiten politischen Handelns, vor allem des Interventionismus, reichten, wie Kondylis sich ausdrückt, inzwischen bis an 'die äußersten Grenzen des irdischen Raums'“, erklärt Professor Dietrich Harth, einer der Veranstalter der Tagung. „Nach gängigem Brauch bezieht sich der Globalisierungsbegriff vorab auf die weltweite Verbreitung von Technik und kapitalistischer Ökonomie. Das Erklärungsmodell des Planetarischen setzt einen anderen Schwerpunkt: Es fragt nach dem Einfluss massendemokratischer Strukturveränderungen und universeller Normen kulturellen Handelns auf die enorme Verdichtung multipolar verteilter Abhängigkeiten auf unserem Planeten“, so Harth weiter, der zugleich Gründungsmitglied des „Kondylis-Instituts für Kulturanalyse und Alterationsforschung“ an der FernUni Hagen ist.

Die Tagung wendet sich mit einem öffentlichen Vortrag (16. Oktober, 20.15 Uhr im DAI Heidelberg), den der israelische Militärhistoriker Martin van Creveld über das Thema „Krieg und Kultur“ halten wird, an das interessierte Publikum. Am Symposium beteiligt sind Vertreterinnen und Vertreter aus der Allgemeinen wie der Sozialphilosophie, der Rechtswissenschaft, der Kulturwissenschaft, der Geschichtswissenschaft und der Religionswissenschaft. Das detaillierte Tagungsprogramm ist unter www.kondiaf.de zu finden. Interessierte Journalisten wenden sich bitte an Prof. Dr. Peter König oder Prof. Dr. Dietrich Harth (P.Koenig@urz.uni-heidelberg.de).

Kontakt:
Prof. Dr. Dietrich Harth
Tel. 06221 712426
harthdiet@aol.com

Dr. Ellen Peerenboom
Geschäftsführerin
Internationales Wissenschaftsforum der Universität Heidelberg
Hauptstraße 242, 69117 Heidelberg
Tel. 06221 543690, Fax 165896
iwh@uni-hd.de

Allgemeine Rückfragen von Journalisten auch an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de

Irene Thewalt
presse@rektorat.uni-heidelberg.de

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