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Brentano-Preis der Stadt Heidelberg 2008 an Ann Cotten verliehen

1. Juli 2008
Preis wird jährlich in Zusammenarbeit mit dem Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg vergeben – Jury setzt sich aus professionellen Literaturkritikern und Germanistikstudenten der Ruprecht-Karls-Universität zusammen
Brentano-Preis der Stadt Heidelberg 2008 an Ann Cotten verliehen  
Ann Cotten hat den mit 10.000 Euro dotierten Clemens-Brentano-Förderpreis für Literatur der Stadt Heidelberg erhalten. In Vertretung von Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner übergab Bürgermeister Wolfgang Erichson die Auszeichnung am 1. Juli im Spiegelsaal des Prinz Carl in Heidelberg. Cotten erhielt den Preis für ihren im Suhrkamp-Verlag erschienenen Debüt-Lyrikband "Fremdwörterbuchsonette". In ihrer Begründung würdigte die Jury Cottens "anarchisches Formbewusstsein und ihren künstlerischen Eigensinn". Ann Cotten, so die Jury, belebe die Tradition des Sonetts und bringe unpoetisches Sprachmaterial zum Klingen.

Die 1982 in Ames (Iowa/USA) geborene Ann Cotten lebt seit 2006 in Berlin. "Fremdwörterbuchsonette" ist ihr erstes Buch, für das sie neben dem Clemens-Brentano-Preis 2008 auch den Reinhard-Priessnitz-Preis 2007 des österreichischen Bundeskanzleramtes erhalten hat.

Bürgermeister Wolfgang Erichson unterstrich bei der Preisverleihung die Bedeutung des Heidelberger Literaturförderpreises, der einer der höchstdotierten im deutschsprachigen Raum ist: "Unser Bestreben ist es, uns der Tradition Heidelbergs als Literaturstadt zu verpflichten, Literaturveranstaltungen und kulturelle Institutionen zu unterstützen und mit dem Brentano-Preis jungen talentierten Schriftstellerinnen und Schriftstellern ein Auskommen und damit – besonders in der schwierigen Anfangszeit – die ungeteilte Ausübung ihres Berufes zu ermöglichen. Mit Blick auf die ehemaligen Preisträger, scheint uns dies sehr gelungen zu sein."

Der Frage, warum Ann Cottens Sonette nicht nur Bewunderung, sondern auch Entzücken auslösten, widmete sich die Wiener Literaturkritikerin Daniela Strigl in ihrer Laudatio. Das liege, so Strigl, "vielleicht daran, dass die Dichterin ihr Handwerkszeug zwar beherrscht (...), dass sie die Herrschaft über ihre Mittel aber immer wieder geradezu lustvoll aus der Hand gibt."

Als eine der Stärken der jungen Dichterin bezeichneten die studentischen Jury-Mitglieder des Brentano Preises, dass Cotten nicht "in gängige Sentimentalitätsmuster" verfalle. Sie schaffe es, nicht nur frische, originelle Metaphern zu finden; ihre Gedichte seien auch durchdrungen von einer manchmal überdeutlichen, manchmal subtilen Ironie.

Der Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg ist seit fünfzehn Jahren fester Bestandteil der Literaturförderung der Stadt Heidelberg. Er wird alljährlich in Zusammenarbeit mit dem Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg abwechselnd in den Sparten Lyrik, Erzählung, Essay und Roman vergeben. Ausgezeichnet werden Autorinnen und Autoren, die mit ihren Erstlingswerken bereits die Aufmerksamkeit der Kritiker und des Lesepublikums auf sich gelenkt haben.

Der mit 10 000 Euro dotierte Preis ist deutschlandweit einzigartig, denn die Jury setzt sich aus professionellen Literaturkritikerinnen und -kritikern sowie aus Studenten des Germanistischen Seminars der Universität Heidelberg zusammen. Deren Beurteilungsfähigkeit trifft auf die Erfahrung der bereits im Beruf stehenden Kritikerinnen und Kritiker. Mitglieder der Jury 2008 waren die Literaturkritikerin Ursula März (Berlin), der Literaturkritiker Marius Meller (Berlin), der Schriftsteller Burkhard Spinnen (Münster), die Germanistikstudenten der Universität Heidelberg Anika Meier, Irmela Wagner und Andree Weber sowie als Leiter und Moderator der Jury Uwe Kossack (Literatur-Redakteur, SWR, Baden-Baden).

Bisherige Preisträger des Clemens-Brentano-Preises sind: Clemens Meyer, Stefan Weidner, Anna Katharina Hahn, Raphael Urweider, Andreas Maier, Doron Rabinovici, Sabine Peters, Hendrik Rost, Oswald Egger, Norbert Niemann, Benjamin Korn, Daniel Zahno, Jörg Schieke, Barbara Köhler, Gabriele Kögl und Günter Coufal.

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