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Mit neuen technischen und medizinischen Produkten Unternehmen gründen

23. März 2016

Fünf Teams junger Wissenschaftler erhalten für ihre forschungsbasierten Projekte eine EXIST-Förderung

Fünf Teams junger Wissenschaftler an der Universität Heidelberg und am Universitätsklinikum Heidelberg haben sich erfolgreich um eine Förderung im Rahmen des Programms EXIST-Forschungstransfer beworben. Ziel ist die Gründung von Unternehmen, die auf der Basis von Forschungsergebnissen neue technische und medizinische Produkte entwickeln. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat dafür eine Förderzusage gegeben. Unterstützt werden herausragende forschungsbasierte Gründungsvorhaben, die mit aufwendigen und risikoreichen Entwicklungsarbeiten verbunden sind. Pro Projekt werden bis zu vier Arbeitsplätze sowie Materialkosten finanziert. Bei der Antragsstellung und beim Bewerbungsverfahren wurden die Teams vom Gründungsmanagement der Ruperto Carola, der Technology Transfer Heidelberg GmbH des Universitätsklinikums und dem Verein Heidelberg Startup Partners begleitet.

Gründungsvorhaben

Dr. Christoph Garbe vom Heidelberg Collaboratory for Image Processing der Universität Heidelberg erhält die Förderung für ein Projekt, in dem er an der Entwicklung eines Serienprototyps für einen Lichtfeld-basierten 3D-Scanner arbeitet. Mit dieser innovativen Technik, mit der sich beliebige Objekte in bisher nicht erreichter Qualität abbilden lassen, soll insbesondere der Bereich der dreidimensionalen Mediengestaltung erschlossen werden.

Dr. Denis Pöhler vom Institut für Umweltphysik der Ruperto Carola will ein neuartiges mobiles Instrument zur Messung von Stickstoffmonoxid und Stickstoffdioxid in der Luft zur Marktreife bringen. Die Anwendungsgebiete reichen von High-End Nutzern in der Wissenschaft über Umweltbeobachtung, Emissionsmessungen von Fahrzeugen und die Überwachung der Luftqualität bis zum Einsatz in Industrie und Medizin.

Dr. Rongxi Yang von der Frauenklinik des Universitätsklinikums Heidelberg ist Leiterin eines Projekts, das darauf zielt, einen hoch zuverlässigen und präzisen diagnostischen Test für die Erkennung von Brustkrebs in einem äußerst frühen Stadium zu entwickeln. Dies wird eine kosteneffiziente und einfache Screeningmethode sein, die nur wenige Tropfen Blut erfordert.

Dr. Oliver Heinze entwickelt am Zentrum für Informations- und Medizintechnik des Universitätsklinikums Heidelberg neue Technologien, die einen sicheren Austausch und Zugriff auf Patienten- und Gesundheitsdaten unter Kontrolle des Bürgers ermöglichen. Insbesondere chronisch Kranke können so mit Unterstützung von Apps ihr Gesundheitsmanagement optimieren.

Dr. Achim Wagner vom Institut für Technische Informatik (ZITI) der Universität Heidelberg arbeitet an einem blickbasierten Assistenzsystem für Elektrorollstühle. Das Eye Controlled Assistance System erkennt den Fahrwunsch aus den Augenbewegungen des Bedieners und lenkt den Rollstuhl in die beabsichtigte Richtung. Zusätzlich kann dabei das System Geräte in der Umgebung steuern.

EXIST-Forschungstransfer

Das Programm EXIST-Forschungstransfer des BMWi besteht aus zwei Förderphasen. In der ersten Phase von bis zu 18 Monaten sollen Forschungsergebnisse mit dem Potential, Grundlage einer Unternehmensgründung zu sein, weiterentwickelt werden. Ziel ist es, wissenschaftliche Ergebnisse in technische Produkte und Verfahren zu überführen, die darauf basierende Geschäftsidee zu einem Businessplan auszuarbeiten und die geplante Unternehmensgründung vorzubereiten. Im Anschluss kann eine zweite Förderphase von ebenfalls eineinhalb Jahren für weitere Entwicklungsarbeiten beantragt werden. Im Fokus stehen hier außerdem Maßnahmen zur Aufnahme der Geschäftstätigkeit. Zudem sollen die Voraussetzungen für eine externe Unternehmensfinanzierung geschaffen werden. EXIST-Forschungstransfer wird vom Europäischen Sozialfonds kofinanziert.

Unternehmensgründungen aus der Forschung

Unternehmensgründungen aus der Forschung heraus leisten einen wichtigen Beitrag dazu, dass die Gesellschaft von der Innovationskraft der Wissenschaft profitiert, wie Dr. Sigurd Weinreich, Leiter des Forschungsdezernates der Universität Heidelberg, betont. Das Gründungsmangement der Ruperto Carola unterstützt den Prozess der Gründung von der Ideenentwicklung über die Akquise von Fördermitteln bis zur Umsetzung der Fördermaßnahmen. Die Technology Transfer Heidelberg GmbH begleitet Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät von der Patentierung ihrer Ideen über die Firmengründung bis zur späteren Investorensuche. „Wir sind sehr stolz, dass wir mit den innovativen Ansätzen unserer Wissenschaftler im hochkompetitiven EXIST-Auswahlprozess überzeugen konnten“, sagt Dr. Jörg Rauch, Gesellschafter und Gründer von Technology Transfer Heidelberg. Der Vorsitzende der Heidelberg Startup Partners, Dr. André Domin, erklärt dazu: „Dass fünf Projekte im Rahmen von EXIST-Forschungstransfer unterstützt werden, unterstreicht auch den Erfolg einer gemeinsamen Strategie der in unserer Initiative ,Startup Partners‘ organisierten Einrichtungen.“

Heidelberg Startup Partners

Heidelberg Startup Partners e.V. ist eine gemeinsame Initiative von acht Heidelberger Forschungs- und Bildungseinrichtungen gemeinsam mit dem Technologiepark Heidelberg und der Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar. „Wir unterstützen wissenschaftliche und technologische Unternehmensgründungen unter anderem bei der Suche nach Finanzierungsoptionen“, erklärt Dr. Thomas Prexl, der das im Technologiepark eingerichtet Gründerbüro des Vereins leitet. „Öffentliche Fördermittel wie der EXIST-Forschungstransfer sind hier ein wichtiger Bestandteil.“

 

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 24.03.2016
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