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Forschungskooperation mit indisch-amerikanischer Expertin für Asienstudien

26. Januar 2016

Prof. Dr. Sumathi Ramaswamy erhält Anneliese Maier-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung

Prof. Dr. Sumathi Ramaswamy

Foto: Duke University

Prof. Dr. Sumathi Ramaswamy

Die in den USA tätige Kulturhistorikerin Prof. Dr. Sumathi Ramaswamy erhält den mit 250.000 Euro dotierten Anneliese Maier-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung. Gefördert wird mit dieser Auszeichnung eine Forschungskooperation mit Fachkollegen an der Universität Heidelberg. Gastgeberin der aus Indien stammenden Wissenschaftlerin, die als ausgewiesene Expertin für Asienstudien und die moderne indische Geschichte gilt, ist Prof. Dr. Christiane Brosius vom Heidelberger Centrum für Transkulturelle Studien (HCTS). Die Humboldt-Stiftung unterstützt die gemeinsame Forschungsarbeit mit Mitgliedern des HCTS für einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren.

In ihrer Forschungsarbeit befasst sich die Kulturhistorikerin insbesondere mit Südasien und dem Britischen Empire. Schwerpunkte liegen dabei im Bereich der visuellen Studien, in der Geschichte der Kartographie und auf dem Gebiet der Genderstudien. Mit Veröffentlichungen wie „The Goddess and the Nation: Mapping Mother India“ (2010) oder der aktuell anstehenden Monographie „Terrestrial Lessons: The Conquest of the World as Globe“ gibt sie regelmäßig vielbeachtete disziplinübergreifende Impulse für die Forschung. Die Wissenschaftlerin ist Mitbegründerin des Projekts „Haus der Bilder“. Diese digitale Datenbank für populäre Kunst in Indien hat sie unter anderem gemeinsam mit Prof. Brosius realisiert. Bereits seit 2009 arbeitet Prof. Ramaswamy mit Heidelberger Kolleginnen zum Thema Visualität, Geschichte und Digitalisierung zusammen.

Mit dem Anneliese Maier-Forschungspreis ist Prof. Ramaswamy zu Gast am Heidelberger Centrum für Transkulturelle Studien, an dem Christiane Brosius als Professorin für Visuelle und Medienethnologie tätig ist. Die beiden Wissenschaftlerinnen vertiefen ihre Zusammenarbeit, indem sie unter anderem neue Konzepte in der forschungsbasierten Lehre entwickeln und den Austausch mit Kollegen in wissenschaftlichen Workshops intensiveren. Gemeinsam mit der Sinologin Prof. Dr. Barbara Mittler forscht die indisch-amerikanische Kulturhistorikerin hier auch in einem Projekt, das auf dem Gebiet der digitalen Geisteswissenschaften angesiedelt ist. Dabei wird es um die Frage gehen, welche Funktionen die vielfältigen bildlichen, global zirkulierenden Darstellungen von Gandhi und Mao haben. Zu diesem Thema sollen eine Datenbank sowie eine Online-Ausstellung realisiert werden. Vorgesehen sind dabei auch Intensivkurse und Workshop-Angebote, die Studierende und Wissenschaftler in einen Dialog bringen. Zudem wird Prof. Ramaswamy am HCTS auch mit Prof. Dr. Monica Juneja auf dem Gebiet der Globalen Kunstgeschichte zusammenarbeiten. Das Heidelberger Centrum für Transkulturelle Studien ist aus dem Exzellenzcluster „Asien und Europa im globalen Kontext“ hervorgegangen.

Sumathi Ramaswamy (Jahrgang 1961) wurde nach dem Studium an Universitäten in Indien und den USA im Jahr 1992 an der University of California in Berkeley promoviert. Als Assistant Professor war sie zunächst an der University of Pennsylvania in Philadelphia tätig, 1998 wechselte sie an die University of Michigan in Ann Arbor. Seit 2007 ist sie Professorin für Geschichte an der Duke University in Durham/North Carolina und forscht dort auch auf dem Gebiet der Internationalen Vergleichenden Studien. Prof. Ramaswamy ist Mitglied der American Historical Association und der Association of Asian Studies; sie erhielt zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen.

Der Anneliese Maier-Forschungspreis wird jährlich an herausragende ausländische Wissenschaftler aus allen Bereichen der Geistes- und Sozialwissenschaften vergeben. Mit dem Preisgeld von jeweils 250.000 Euro können über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren Forschungskooperationen mit Fachkollegen in Deutschland finanziert werden. Nominiert werden die Forscher von wissenschaftlichen Kooperationspartnern an deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen. Der Preis wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert und ist nach der deutschen Philosophin und Wissenschaftshistorikerin Anneliese Maier (1905 bis 1971) benannt. Die Verleihung der diesjährigen Preise findet im September in Berlin statt.

 

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 23.02.2016
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