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Vortrag von David L. Baltimore: Wird Krebs je heilbar sein?

Der Nobelpreisträger und frühere Caltech-Präsidenten spricht in der Print Media Academy

Mit der Frage „Wird Krebs je heilbar sein?“ befasst sich Prof. Dr. David L. Baltimore, Nobelpreisträger für Medizin und langjähriger Präsident des California Institute of Technology (Caltech) in Pasadena (USA). Der Virologe, der als als Inhaber der Robert A. Millikan Professur für Biologie am Caltech lehrt und forscht, ist zu Gast beim „Heidelberger Forum für Biowissenschaft und Gesellschaft“. Dazu laden das European Molecular Biology Laboratory (EMBL), das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), das Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg und die Medizinische Fakultät Heidelberg der Ruperto Carola mit Unterstützung der Manfred Lautenschläger Stiftung ein. Die englischsprachige Veranstaltung mit dem Titel „Will there ever be a cure for cancer?“ findet am Dienstag, 27. April 2010, in der Print Media Academy, Kurfürstenanlage 52-50, statt und beginnt um 18.00 Uhr.

Krebs ist die allgemeine Bezeichnung für Erkrankungen, deren gemeinsames Symptom das unkontrollierte Wachstum von Zellen ist. Für dessen Entstehung gibt es zahlreiche Ursachen. Bei Krebs spielt die Mutation von Genen eine wichtige Rolle. Was diese Mutationen jeweils verursacht hat, bleibt häufig unerkannt. In den vergangenen Jahren ist es jedoch erheblich einfacher geworden, die veränderten Gene zu identifizieren. Die Herausforderung besteht nun darin, geeignete Medikamente für die Therapie zu entwickeln – ob dies allerdings für alle Formen von Krebs gelingen kann, ist fraglich. Ein vielversprechender Therapieansatz könnte darin bestehen, das Immunsystem zu aktivieren, um die Selbstheilung zu unterstützen. Dies hat sich bisher als schwierig herausgestellt, obwohl die Fortschritte auf diesem Gebiet beachtlich sind. Ein Heilmittel für Krebs zu finden hieße, mit einem einzigen Medikament Hunderte von Krankheiten gleichzeitig zu bekämpfen.

David Baltimore (Jahrgang 1938), promovierte am Rockefeller Institute. Zeitgleich mit Howard Temin (1934 bis 1994) entdeckte er das Enzym, das RNA in DNA umschreibt – eine Umkehrung des normalen Prozesses. Die Forschungsarbeiten von Baltimore, Temin und Renato Dulbecco trugen wesentlich dazu bei, die Rolle von Viren bei der Entstehung von Krebs zu klären, wofür sie 1975 zusammen den Nobelpreis erhielten. Im Jahre 1990 übernahm David Baltimore das Amt des Präsidenten der Rockefeller University. Von 1997 bis 2006 war er Präsident des California Institute of Technology, anschließend wurde er für eine Amtszeit von drei Jahren zum Präsidenten der American Association for the Advancement of Science (AAAS) gewählt.

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Letzte Änderung: 23.05.2018