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Universität Heidelberg
Medizinische Fakultät Mannheim
Lehrstuhl für Zell- und Molekularbiologie
Ludolf-Krehl-Strasse 13-17
68167 Mannheim
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Neuer Hochleistungs-Sequenzierer für die Genomforschung

Das Team von Michael Boutros untersucht mit der neuen Technologie zelluläre Signalprozesse

SOLiD Hochleistungs-Sequenzierer
SOLiD Hochleistungs-Sequenzierer
Der SOLiD Hochleistungs-Sequenzierer am Lehrstuhl für Zell- und Molekularbiologie der Universität Heidelberg

Eine neue Generation von Sequenzierungs­technologie steht Zell- und Molekularbiologen an der Medizinischen Fakultät Mannheim zur Verfügung: Mit Hilfe eines modernen Hochlei­stungs-Sequenzierers, der erst­mals in dieser Form an der Universität Heidelberg eingesetzt wird, untersucht das Forschungs­team von Prof. Dr. Michael Boutros zelluläre Signalprozesse. Prof. Boutros und sein Team nutzen moderne genomische und bioinformatische Ansätze, um neue Signalfaktoren zu identifizieren und deren Funktion aufzuklären.

Der Hochleistungs-Sequenzierer SOLiD macht es möglich, das Erbgut eines Organismus in wenigen Tagen zu entschlüsseln und wird von Forschern beispielsweise dafür genutzt, im menschlichen Genom krankheitsauslösende Mutationen ausfindig zu machen. Die Wissenschaftler um Prof. Boutros beschäftigen sich in diesem Zusammenhang insbesondere mit der zellulären Übertragung von Informationen und deren Fehlleitung bei Krankheiten.

Fortwährend erhalten Zellen aus ihrer Umgebung Reize, die ihr Verhalten bestimmen, wie beispielsweise die Zellteilung oder Zelldifferenzierung. Ein wichtiger wissenschaftlicher Ansatz, Krankheiten zu verstehen und neue therapeutische Angriffspunkte zu finden liegt darin, die zelluläre Signalübertragung im normalen und im erkrankten Gewebe zu vergleichen. Die Signale, die eine Zelle erhält, hinterlassen Spuren, auch Signaturen genannt, die sich mittels RNA-Sequenzierung erfassen lassen. Mit dem neuen Hochleistungs-Sequenzierer untersuchen die Mannheimer Wissenschaftler, wie sich die Signaturen in Zellen durch die erhaltenen Signale ändern.

Der von dem Unternehmen Applied Biosystems/Life Technologies entwickelte SOLiD Hochleistungs-Sequenzierer wurde als von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördertes Großgerät angeschafft. Er gehört zu den wichtigsten Sequenzier-Systemen, die derzeit in der Wissenschaft eingesetzt werden. Die darauf basierenden Forschungsmethoden werden als „Next Generation Sequencing“ (NGS) bezeichnet. Experten weltweit nutzen NGS-Technologien, um das Erbgut auf Fehler zu untersuchen.

Der Lehrstuhl für Zell- und Molekularbiologie der Universität Heidelberg wurde im Herbst 2008 eingerichtet. Er bildet zusammen mit der Abteilung Signalwege und Funktionelle Genomik am Deutschen Krebsforschungszentrum eine Brückenabteilung. Der Lehrstuhl ist Teil des Centrum für Biomedizin und Medizintechnik Mannheim (CBTM).

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 23.05.2018