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Startseite > Rechenschaftsbericht 2001/2002 > Inhalt > III. Wesentliche Vorgänge an der Universität >

3. Evaluierungen
 
        a. BIOQUANT/Lebenswissenschaften

Im Rahmen der Zukunftsoffensive III wurden 30 Mio. Euro für ein neuartiges Forschungskonzept mit dem Ziel vorgesehen, „Lebenswissenschaftliche Zentren“ an den Landesuniversitäten einzurichten, in denen die Forschungskompetenz aus den Bereichen Medizin, Biowissenschaften, Physik, Chemie und Ingenieurwissenschaften zur Bearbeitung innovativer Fragestellungen unter einem gemeinsamen Oberthema zusammengeführt werden soll. Das Sonderprogramm bezieht sich auf die Förderung von Bau- und Erstausstattungskosten, an denen sich der Bund nach dem Hochschulbauförderungsgesetz zu 50 v.H. beteiligt, so dass insgesamt 60 Mio. Euro zur Verfügung stehen. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst hat sich entschieden, die Mittel in einem Wettbewerb zwischen den Universitäten zu vergeben und die Auswahl der Vorhaben nach qualitativen Kriterien durch ein unabhängiges Expertengremium durchzuführen.

BIOQUANT als Kern eines Netzwerkes lebenswissen-
schaftlicher Zentren
  Parallel zur Erarbeitung der Konzeption für die Beteiligung am Wettbewerb führte der Landesforschungsbeirat durch zwei Arbeitsgruppen Querschnittsevaluationen der Lebenswissenschaften und der Informationswissenschaften durch. Die sich für die Universität Heidelberg abzeichnenden exzellenten Ergebnisse dieser Evaluationen waren entscheidend für den Erfolg im Wettbewerb um die lebenswissenschaftlichen Zentren, aus dem die Universität Heidelberg mit 28 Mio. Euro für einen Zentralbau für ein zentrenübergreifendes Netzwerk „Quantitative Analyse molekularer und zellulärer Biosysteme“ (BIOQUANT) hervorging. Das Gebäude ist als Kristallisationskern dieses Netzwerks konzipiert. Daran beteiligt sind Arbeitsgruppen aus allen an der Universität Heidelberg vertretenen Zentralen wissenschaftlichen Einrichtungen einschließlich des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit und der Netzwerke Infektiologie und Simulation sowie Institutionen, die für das BIOQUANT-Konzept zentrale Fragestellungen bearbeiten. Ziel von BIOQANT ist es, biologische Prozesse und deren Fehlregulation als räumliche und zeitliche Interaktionen von Molekülen, Molekül- Ensembles und Zellverbänden quantitativ darzustellen, um daraus grundlegende Mechanismen sowie Erkenntnisse für Therapie und Prophylaxe von Krankheiten abzuleiten. Dies beinhaltet entscheidend die Zusammenführung der stärker methodisch ausgerichteten Aspekte der Lebenswissenschaften mit Forschungsgruppen, die fundamentale Probleme der Biowissenschaften bearbeiten. Das Konzept sieht vor, dass die personellen Ressourcen und zum Teil auch die Geräte, insbesondere im Infrastrukturbereich aus den beteiligten Gruppen und Institutionen kommen und von den Arbeitsgruppen anteilig finanziert werden. Es sind keine neuen Stellen aus Landesmitteln vorgesehen. Das Konzept sieht vielmehr vor, dass sich alle an BIOQUANT beteiligten Gruppen in Kooperation um national und international kompetitiv vergebene Mittel für Forschung und Lehre bewerben und in Zusammenarbeit mit der Industrie zusätzliche Mittel einwerben. Dieser Wettbewerb ist wesentlich für die Qualität und Fähigkeit zur Innovation. Das BIOQUANT-Gebäude umfasst ca. 5.000 qm Hauptnutzfläche und wird im Zentrum des Neuenheimer Feldes, westlich des Verfügungsgebäudes, errichtet. Der Baubeginn wird 2003/04 erfolgen.

b. Evaluierungen durch den Landesforschungsbeirat

Der Landesforschungsbeirat hat im Jahr 2001 mit der Evaluation der baden-württembergischen Forschungslandschaft im Hinblick auf die internationale Wettbewerbsposition begonnen. Ziel der Evaluation ist es, strategische Handlungsoptionen für die Forschungspolitik zu erarbeiten. Die Querschnittsevaluation konzentrierte sich auf die Aspekte Qualität, Leistungsfähigkeit, Schwerpunktbildung und Profilierung sowie interne und externe Strukturen.

Zunächst galt das Interesse den beiden Fachbereichen „Lebenswissenschaften“ und „Informatik/Informationstechnik“. Die umfangreichen Selbstberichte der Universität Heidelberg wurden im Juni 2001 abgeschlossen, eine Anhörung sowie eine „Vor-Ort-Begehung“ mit den entsprechenden Arbeitsgruppen des Landesforschungsbeirates haben bereits stattgefunden. Die abschließenden Evalutionsberichte sind jedoch nicht vor Juni 2002 zu erwarten.

c. Anträge für Forschungsnetzwerke

Die Forschungs- und Entwicklungsförderung ist zunehmend auf die Vernetzung von komplementären Kompetenzen in Universitäten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen in spezifischen Themenbereichen ausgerichtet, um bestehende Synergiepotentiale zu erschließen. Dieser Förderstrategie folgen beispielsweise sowohl Förderprogramme der Europäischen Kommission, von Bundes- und Landesministerien sowie der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Kompetenzzentren

Die Universität Heidelberg hat sich am Ideenwettbewerb des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden- Württemberg zum Thema „Kompetenzzentren, Landesforschungsverbünde“ beteiligt. Ziel der Förderinitiative ist es, interdisziplinäre Kompetenzen in zukunftsfähigen neuen Forschungsfeldern zu bündeln und neue Wege in der Forschungszusammenarbeit verschiedener Institutionen aufzuzeigen. Die Begutachtung erfolgt in einem zweistufigen Verfahren. Zwei Ideenskizzen für Kompetenzzentren, die in Heidelberg koordiniert werden, wurden mit finanzieller Förderung durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst zu detaillierten Projektanträgen ausgearbeitet:

Das Netzwerk „Modellierung und Simulation“ wird von Prof. G. Wittum vom Interdisziplinäres Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen koordiniert. Neben der Universität Heidelberg sind vier weitere Universitäten beteiligt.

An dem interdisziplinären und institutionenübergreifenden Netzwerkantrag „Resistenzentwicklung humanpathogener Erreger“ mit dem Sprecher Prof. H.-G. Kräusslich sind vier badenwürttembergische Universitäten sowie Industrieunternehmen beteiligt.

Mit einer endgültige Förderentscheidung ist für beide Netzwerke erst im Lauf des Jahres 2002 zu rechnen.

DFG-Forschungszentrum Simulation

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft beabsichtigt, durch die Konzentration von Exzellenz, Ressourcen und Kompetenz international renommierte Forschungszentren in Deutschland aufzubauen. Die Universität Heidelberg hat sich im Jahre 2001 mit einem Antrag mit einem Volumen von etwa 18,9 Mio. Euro zum Thema „Modellierung und Simulation in den Bio- und Umweltwissenschaften“ an dem Programm beteiligt. Mit dem Antrag zeigt die Universität ihre Bereitschaft, die strategische und thematische Planung an diesem Themenbereich auszurichten. Der Antrag wird von Prof. Jäger vom Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen koordiniert. Daneben sind mit dem Zentrum für Molekulare Biologie, dem Biochemie-Zentrum Heidelberg und dem Interdisziplinären Zentrum für Neurowissenschaften weitere Einrichtungen der Universität sowie mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum, dem Max-Planck-Institut, dem Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) und dem European Media Laboratory (EML) auch außeruniversitäre Forschungseinrichtungen aus Heidelberg beteiligt. Die Gutachtersitzung hat im Frühjahr 2002 stattgefunden und dazu geführt, daß Heidelberg neben einem gemeinsamen Antrag der Berliner Universitäten mit dem Konrad Zuse Zentrum für die Endausscheidung vorgeschlagen wurde. Leider hat das Berliner Rechenschaftsbericht des Rektorats 2001/2002 Konsortium den Zuschlag erhalten. Allerdings haben die Gutachter zu erkennen gegeben, daß sie Überlegungen, das Projekt in einen SFB zu überführen, unterstützen würden.




III. Wesentliche Vorgänge an der Universität
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