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„Heidelberg ist meine zweite geistige und akademische Heimat“

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Dr. Jotaro Kuno

Dr. Jotaro Kuno, Historiker und Japanologe an der Doshisha Universität in Kyoto/Japan

Seit 2015 mehrere Forschungsaufenthalte am Institut für Japanologie und am Universitätsarchiv, im Sommer 2019 HAIreconnect-Aufenthalt am Institut für Japanologie

 

Sie sind im Sommer 2019 für einen HAIreconnect-Aufenthalt nach Heidelberg zurückgekommen – warum haben Sie sich dafür beworben?

Als Historiker forsche ich gerade über die Wissenschaftsbeziehungen zwischen Heidelberg und Japan. Da Heidelberg die wissenschaftliche Entwicklung im modernen Japan stark beeinflusst hat, wäre auch ohne ein entsprechendes Stipendium ein Forschungsaufenthalt in Heidelberg für mich notwendig gewesen. Als ich im April 2018 an der Netzwerkkonferenz Forscher-Alumni in Kyoto teilnahm, habe ich vom HAIreconnect-Programm erfahren, das für mich natürlich sehr reizvoll war, weshalb ich mich dafür beworben habe. Auch Prof. Dr. Judit Árokay vom Institut für Japanologie, die mich mehrfach als Gastwissenschaftler eingeladen hat, unterstützte meine Bewerbung.

Welche Erfahrungen konnten Sie in Heidelberg sammeln?

In Heidelberg habe ich viele für meine Forschung wertvolle Materialien zu früheren japanischen Studierenden gefunden und ausgewertet. Darüber hinaus habe ich mich oft mit den Forscher*innen am Institut für Japanologie oder mit anderen japanischen Wissenschaftler*innen besprochen und konnte daraufhin mit einigen von ihnen ein neues gemeinsames Projekt beginnen. Für mich wie auch für meine Forschung war es eine wertvolle Erfahrung, dass ich mich mit Forscher*innen und Studierenden aus verschiedenen Ländern akademisch und international austauschen konnte. Ansonsten habe ich während meines Aufenthaltes in Heidelberg von dort aus verschiedene Städte wie München, Wien und Paris besucht und dort Museen und Kirchen besichtigt. Es war sehr schön, da ich besonders die europäische Kunst schätze.

Was gefällt Ihnen besonders gut hier, wo haben Sie Verbesserungsvorschläge?

Heidelberg ist meine zweite geistige und akademische Heimat. Die Mitarbeiter*innen aller Einrichtungen, die mir bei meiner Arbeit geholfen haben, waren nett und hilfsbereit. Und die Altstadt bot mir mit ihrer malerischen Landschaft und dem historischen Ambiente eine ideale Forschungsumgebung. Für Gastwissenschaftler*innen, die nur drei Monate in Heidelberg bleiben, wäre es meiner Meinung nach von Vorteil, wenn auch sie Bücher in der Bibliothek nicht nur einsehen, sondern auch ausleihen könnten.

Wie ist Ihr weiterer Karriereweg nach Ihrer Zeit in Heidelberg verlaufen?

Zurzeit bin ich Privatdozent an einer japanischen Universität, aber ich will mit den an der Universität Heidelberg gewonnen wertvollen Erfahrungen auch meine Forschung fortsetzen.

Wie beurteilen Sie das deutsche Wissenschaftssystem im Vergleich zu Ihrem Heimatland oder anderen Ländern, in denen Sie bereits geforscht haben?

Im deutschen Universitätssystem kann man im Vergleich zu Japan nicht nur mit einem Hauptfach, sondern auch mit einem Nebenfach umfassende Kenntnisse erwerben. Außerdem kann jedes Institut selbst frei über seine Forschungstätigkeit entschieden. Deswegen können die Forscher*innen nicht nur effizientere, sondern auch eine breitgefächerte Forschung betreiben. Dies leistet meiner Meinung nach einen Beitrag dazu, dass die Forschung in Deutschland origineller und kreativer ist.

Für wie wichtig halten Sie internationalen Austausch für Wissenschaftler?

Meiner Meinung nach sollten besonders Historiker*innen über den eigenen Tellerrand schauen, denn ein internationaler Austausch ermöglicht es, die eigene Geschichte und Kultur sowie Ideologie aus unterschiedlichen Perspektiven zu sehen. Deswegen halte ich internationalen Austausch für sehr wichtig.

Wie beurteilen Sie die Möglichkeiten, die Ihnen das Research Alumni Netzwerk bietet – nutzen Sie diese?

Ich möchte das Netzwerk auch zukünftig für meine Forschung nutzen, da ich denke, dass es eine ausgezeichnete Möglichkeit bietet, den eigenen Horizont zu erweitern. Außerdem wurde ich im Zuge meiner Teilnahme am „HAIreconnect“ Programm auch zu einem „Research Ambassador“ des Netzwerks.

Was planen Sie als Research-Ambassador des Forschungsstandorts Heidelberg für die Zukunft?

Ich habe vor, unter Mitwirkung des Heidelberger Büros in Kyoto und Heidelberg Alumni Japan (HAJP) einen Vortrag an der Universität Kyoto zu halten, in dem ich meine Forschung an der Universität Heidelberg und deren Ergebnisse vorstelle.

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Letzte Änderung: 20.02.2020
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