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„In Rumänien denken wir bei medizinischer Spitzenforschung immer zuerst an Heidelberg“

Porträt Patrut
Dr. Emilia Maria Patrut

Dr. Emilia Maria Patrut, Medizinerin an der Iuliu-Hatieganu-Universität in Cluj-Napoca/Rumänien
Von 2003 bis 2005 sowie 2008 als Research Fellow und als Doktorandin an der Medizinischen Fakultät Heidelberg

 

Wann, wie lange und in welcher Position waren Sie an der Universität Heidelberg?

Ich war zum ersten Mal von Juli 2003 bis Juni 2005 an der Universität Heidelberg. Dort arbeitete ich als Research Fellow an einem Projekt über Immuntherapie zur Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs, welches in einem Labor der Abteilung für Chirurgie durchgeführt wurde. Die erste Phase lief über ein Jahr. Nach erfolgreichem Abschluss dieser Phase wurde mir im Juni 2004 ein weiteres Jahr in diesem Projekt angeboten. Ich entschied mich, meine Doktorarbeit zu verfassen, und immatrikulierte mich als Doktorandin der Universität Heidelberg. 2008 hatte ich die Gelegenheit, im selben Labor für weitere acht Monate zu forschen.

 

Warum haben Sie sich für die Ruperto Carola entschieden?

Die Universität Heidelberg ist seit langem sehr bekannt für die hohe Qualität ihrer biomedizinischen Forschung, daher war es keine schwere Entscheidung. Wir denken in Rumänien immer zuerst an Heidelberg, wenn es um medizinische Spitzenforschung in Europa geht. Hier zu studieren wird schon immer als große Errungenschaft gewertet.

 

Welche Erfahrungen konnten Sie in Heidelberg sammeln?

Es war eine wunderbare Erfahrung. In vielerlei Hinsicht war es mein erster Kontakt mit grundlegender biomedizinischer Forschung. Ich habe sehr viel über Zellkultur, Tumorgenetik, Immunologie und Immuntherapie gegen Krebs gelernt. Auch habe ich viel über das Arbeiten in einem Labor mit einem internationalen Forschungsteam erfahren.

 

Was hat Ihnen in Heidelberg besonders gut gefallen? Welche Verbesserungsvorschläge haben Sie?

Ich hatte die Gelegenheit, in einem relativ kleinen, internationalen Team mit Menschen zu arbeiten, die aus ganz unterschiedlichen fachlichen Richtungen kamen und sehr freundlich und gut vorbereitet waren. Wir konnten uns austauschen – über das Leben und auch Fachliches, wir konnten voneinander lernen. Es war eine gute Zeit, ich kann mir nicht vorstellen, wie es besser hätte sein können.

 

Wie ging es mit Ihrer Karriere nach Ihrer Zeit in Heidelberg weiter?

Ich kehrte nach Rumänien zurück, wo mir der Doktortitel aus Heidelberg zu einer Stelle an der Universität für Medizin und Pharmazie in Cluj-Napoca verhalf. Dort arbeite ich in der Chirurgie einer Universitätsklinik, wo wir Medizinstudierenden der rumänisch- und englischsprachigen Bereiche der Universität im dritten und vierten Studienjahr allgemeine Chirurgie beibringen.

 

Wie beurteilen Sie das deutsche Wissenschaftssystem im Vergleich zu Ihrem Heimatland oder anderen Ländern, in denen Sie bereits geforscht haben?

Es ist sehr schwierig, das deutsche Forschungssystem mit dem in Rumänien zu vergleichen. Die Qualität biomedizinischer Forschung hängt stark von der zur Verfügung stehenden Förderung ab. In Deutschland profitieren die Forschenden von einem besser entwickelten und etablierten System – die Finanzierung ist besser, mit viel besseren Möglichkeiten der externen Forschung als in Rumänien. Dadurch ist das deutsche Forschungssystem stärker dezentralisiert.

 

Für wie wichtig halten Sie internationalen Austausch für Wissenschaftler?

Es ist offensichtlich, dass es sehr wichtig ist, im Ausland forschen zu können. In einem anderen Umfeld zu arbeiten und zu leben, mit Menschen mit unterschiedlichen Ansichten und fachlichen Hintergründen, ist eine Bereicherung des eigenen Lebens.

 

Würden Sie Ihren Mitarbeitenden und Studierenden einen Forschungsaufenthalt an der Universität Heidelberg empfehlen?

Ich habe durch meine Lehrtätigkeit die Gelegenheit, jedes Jahr mit vielen Austauschstudierenden zu arbeiten. In den letzten Jahren kamen viele von ihnen aus Deutschland und kehrten nach ihrem Abschluss nach Deutschland zurück. Ich empfehle den Besten meiner Studierenden immer, nach ihrer Rückkehr in die Forschung zu gehen und – als eine gute Möglichkeit dafür – sich um eine Promotion an der Universität Heidelberg zu bemühen.

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Letzte Änderung: 01.08.2019
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