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“Heidelberg ist die perfekte Kombination von Schönheit und Wissen”

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Dr. Zoltán T. Nagy, Zoologe an der Joint Experimental Molecular Unit des Royal Belgian Institute of Natural Sciences, Brüssel/Belgien
Von September 1999 bis Juni 2004 Doktorand am Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie (IPMB) der Universität Heidelberg, im Juli 2013 Heidelberg-Aufenthalt im Rahmen von HAIreconnect

 

Warum haben Sie sich für die Ruperto Carola entschieden?
Gegen 1999 machte ich mir ernsthafte Gedanken darüber, was ich nach meinem Abschluss als Diplom-Biologe machen wollte. Ich habe nämlich eine ziemlich spezielle Fachrichtung, die Herpetologie, gewählt, in der ich mich gerne weiter engagieren wollte. Herpetologie ist der Wissenschaftszweig, der sich mit Amphibien und Reptilien befasst. Ich wollte neue molekulargenetische Techniken erlernen, um die Evolution und Verwandtschaftsverhältnisse dieser Tiere zu studieren und zu verstehen. Zu dieser Zeit war das in Ungarn schier unmöglich, da sowohl das Wissen als auch die nötigen Mittel fehlten. Andererseits konnte man schon damals erkennen, dass es ein außerordentlich spannendes Gebiet ist, das gerade anfing zu expandieren. In diesem Kontext waren Forscher an der Uni Heidelberg sehr aktiv, und ich wusste auch, dass biologische Forschung in Heidelberg ganz groß geschrieben wird. Ich habe also den Kontakt aufgenommen, und mit einem DAAD-Stipendium konnte ich meine Doktorarbeit in Heidelberg beginnen.

 

Welche Erfahrungen haben Sie in Heidelberg gesammelt?
Heidelberg ist eine außerordentlich schöne Stadt, die eine weltberühmte Uni beherbergt. So gesehen habe ich dort die perfekte Kombination von Schönheit und Wissen gefunden. Am Institut für Pharmazie und molekulare Biotechnologie (IPMB) unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Wink herrschte gewissermaßen eine „vibrierende Atmosphäre“. Ich hatte sehr viele deutsche und ausländische Kollegen mit ganz unterschiedlichem Hintergrund, mit denen ich tagsüber und spätabends lange arbeitete und diskutierte. Wir lösten die meisten Probleme gemeinsam und konnten sehr viel voneinander lernen. Interessanterweise war damals noch Deutsch die Laborsprache, deshalb konnte ich meine deutschen Sprachkenntnisse ziemlich gut vertiefen. Auch privat werde ich Heidelberg nie vergessen, denn 2004 wurde dort meine Tochter geboren.

 

Wie ist Ihr weiterer Karriereweg nach Ihrer Zeit in Heidelberg verlaufen?
Kurz nach meiner Promotion nahm ich eine Forscherstelle in Ungarn an, die aber meine Vorstellungen von seriöser wissenschaftlicher Arbeit leider nicht erfüllt hat. Deswegen habe ich mich nach zwei Jahren entschieden, nochmals ins Ausland zu gehen. Seit 2007 arbeite ich im naturhistorischen Museum von Brüssel in Belgien als Mitglied eines tollen Forscherteams namens Joint Experimental Molecular Unit. Wir arbeiten auf einem breiten Spektrum, das die Fachrichtungen Phylogenie, Phylogeographie, DNA barcoding und Konservationsgenetik diverser Tiergruppen umfasst. In den letzten Jahren konnten wir hier einige spektakuläre Ergebnisse erzielen.

 

Empfehlen Sie einen Forschungsaufenthalt an der Ruperto Carola an Ihre Studierenden beziehungsweise innerhalb Ihres wissenschaftlichen Netzwerks?
Mein Aufenthalt an der Ruperto Carola hat mich maßgeblich geprägt. Auch fast zehn Jahre später blicke ich mit großer Freude auf die Jahre, die ich in Heidelberg verbracht habe. Deshalb empfehle ich die Universität regelmäßig in allen möglichen Foren und fühle mich sehr geehrt, jetzt auch als Research-Alumni Ambassador von Heidelberg Alumni International (HAI) zu fungieren.

 

Warum haben Sie sich für HAIreconnect beworben und was haben Sie während dieses Aufenthaltes in Heidelberg gemacht?
Den Kontakt zu Deutschland habe ich nie verloren, ich arbeite regelmäßig mit einigen deutschen Forschern und Instituten zusammen, beispielsweise mit der Zoologischen Staatssammlung München und der TU Braunschweig. Dennoch bietet Heidelberg Alumni International eine einzigartige und gezielte Möglichkeit zur Stärkung der Verbindung mit der Universität Heidelberg und insbesondere mit meinen früheren Kollegen. So konnte ich im Juli 2013 eine Woche an der Ruperto Carola verbringen. Das Forscherteam von Prof. Wink besitzt ein großes Archiv von biologischem Material in Form einer Gewebeprobensammlung. Während meiner Doktorarbeit habe ich diese Sammlung intensiv benutzt und habe molekulargenetische Daten, hauptsächlich DNA-Sequenzen, erzeugt. Jetzt, rund zehn Jahre später, ermöglichen uns die jüngsten Fortschritte der Molekulargenetik einen viel tieferen Einblick - mit neuartigen Ansätzen von Phylogenomik, Metagenomik und Metabarcoding, die meistens auf sogenannten Next Generation Sequencing-Technologien beruhen. In Heidelberg gibt es zudem eine exzellente Kombination von Wissen (Zoologen, theoretische Biologen, Software-Entwickler usw.) und Infrastruktur (große Sammlungen und gut ausgestattete Labore). Während meines kurzen Forschungsaufenthalts habe ich davon profitiert, inspirierende Diskussionen geführt und neue Projekte initiiert.

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Letzte Änderung: 10.01.2014
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