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Exzellente Forschungsbedingungen für Wissenschaftler

Im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder entstanden in den Jahren 2006 und 2007 an der Ruperto Carola drei Graduiertenschulen und zwei Exzellenzcluster zur Förderung der Spitzenforschung und des wissenschaftlichen Nachwuchses. Diese bieten herausragenden Doktoranden und etablierten Wissenschaftlern aus aller Welt mit hochmoderner Technologie exzellente Forschungsbedingungen in eng vernetzten interdisziplinären Projekten und übergreifenden Forschungsverbünden. Nicht zuletzt deswegen kommen viele junge Wissenschaftler der Graduiertenschulen aus dem Ausland nach Heidelberg. Für internationale Nachwuchswissenschaftler bieten die beiden Cluster und die Graduiertenschulen attraktive Angebote in Form von Programmen für Doktoranden, Postdocs und Nachwuchsgruppenleiter sowie Ausschreibungen für Forschungsgruppen.

Exzellenzcluster „Zelluläre Netzwerke“ (CellNetworks)

Logo CellNetworksDer Exzellenzcluster CellNetworks an der Universität Heidelberg erforscht seit 2006 die Struktur, das Verhalten und die dynamischen Veränderungen zellulärer Netzwerke. Der Cluster ermöglicht neue Formen der Zusammenarbeit zwischen universitärer und außeruniversitärer Forschung und schafft neuartige Verbindungen zwischen Wissenschaftskulturen. CellNetworks vereint führende Forscher aus der Ruperto Carola, dem Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie, dem Max-Planck-Institut für Medizinische Forschung, dem Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme, dem Deutschen Krebsforschungszentrum, dem Zentralinstitut für seelische Gesundheit in Mannheim, dem Karlsruher Institut für Technologie und dem Heidelberger Institut für Theoretische Studien. Unterstützung kommt ferner von Industriepartnern und der C.H.S.-Stiftung zur Förderung biomedizinischer Forschung.

Gegründet von 74 Forschenden gehören dem Netzwerk unter der Leitung von Prof. Dr. Hans-Georg Kräusslich heute 104 Wissenschaftler an. Es sind sechs vollständig neue Forschungsgruppen und zwei neue Professuren entstanden. Das Jahresbudget von CellNetworks, das im Heidelberger BioQuant Zentrum beheimatet ist, beläuft sich auf rund zehn Millionen Euro. CellNetworks erarbeitet Grundlagenwissen, forscht für medizinische Anwendungen und technische Weiterentwicklungen. Das Projekt verfügt über ein internationales Netzwerk mit Schwerpunkten in Europa, den USA, Japan, Indien, Australien und Brasilien. Der wissenschaftliche Nachwuchs wird durch Programme für Postdocs und Nachwuchsgruppenleiter gefördert. CellNetworks erprobt zudem neue Strukturen im Wissenschaftsmanagement des Forschungsverbundes und unterstützt dessen Professionalisierung. Das Projekt zeichnet sich durch eine optimale Forschungsumgebung, interdisziplinäre Zusammenarbeit und moderne technische Infrastruktur aus. 

Exzellenzcluster „Asien und Europa im globalen Kontext: Wechselnde Asymmetrien in kulturellen Austauschprozessen“

Logo Asia and Europe „Asien und Europa im globalen Kontext“ ist das Thema eines interdisziplinären Forscherverbundes an der Universität Heidelberg, der im Oktober 2007 begründet wurde. Heute gehören dem Cluster etwa 200 Wissenschaftler an. Gemeinsam untersuchen sie ein Spannungsfeld von historischer Tiefe und aktueller Bedeutung für die globalen Wandlungsprozesse unserer Zeit. Insbesondere beleuchten die Forscher die Dynamik transkultureller Interaktion mit Schwerpunkt auf Asien und Europa. Die vier Forschungsbereiche umfassen „Regierungskunst & Verwaltung“, „Öffentlichkeit & Medien“, „Gesundheit & Umwelt“ (wird in Kürze in „Wissenssysteme“ umbenannt) sowie „Geschichte & Kulturerbe“. Zudem wurden fünf Cluster-Professuren geschaffen, darunter der bundesweit erste Lehrstuhl für Globale Kunstgeschichte.

Besonders bemerkenswert ist, wie der Cluster Spitzenforschung mit Lehre verbindet. Einen großen Anteil daran hat das Graduiertenprogramm für Transkulturelle Studien. Das strukturierte Promotionsprogramm bietet monatliche Stipendien für drei akademische Jahre, Kurse sowie individuelle Betreuung an. Im ersten Jahr besuchen die Doktoranden eine Reihe von thematisch orientierten Kursen. Im zweiten Jahr gehen sie auf Feldforschung, während das dritte Jahr für die Dokumentation und Präsentation der Ergebnisse vorgesehen ist. Alle Kurse finden in englischer Sprache statt. Die Hälfte der Stipendien ist für junge Wissenschaftler aus Asien reserviert.

Studenten aus aller Welt können sich nun für den Masterstudiengang „Transcultural Studies“ einschreiben, der auf Initiative des Clusters im Jahr 2011 an der Universität Heidelberg eingerichtet wurde. Die Studierenden erhalten Einführungen in die Theorien und Methoden Transkultureller Studien und befassen sich mit Beispielen für cross-kulturelle Austauschprozesse. Während des zweijährigen Programmes wählen sie einen der drei folgenden Schwerpunkte: „Society, Economy and Governance“, „Knowledge, Belief and Religion“ oder „Visual, Media and Material Culture“. Bewerber müssen einen B.A. oder einen vergleichbaren Abschluss im Bereich der Geistes-, Kultur- oder Sozialwissenschaften vorweisen. Außerdem sind sehr gute Kenntnisse in Englisch und zwei weiteren Sprachen erforderlich.

Heidelberger Graduiertenschule für fundamentale Physik (HGSFP)

Logo Hgsfp 100x100Die “Heidelberger Graduiertenschule für fundamentale Physik” (HGSFP) wurde Ende 2006 eingerichtet und hat sich in den vergangenen fünf Jahren zu einer zentralen Säule der Graduiertenausbildung der Heidelberger Fakultät für Physik und Astronomie entwickelt. In den drei Bereichen der Grundlagenforschung – Astronomie und kosmische Physik, Quantendynamik und komplexe Quantensysteme sowie Fundamentale Wechselwirkungen und Kosmologie – bietet die HGSFP ein strukturiertes Forschungs- und Ausbildungsprogramm. Dieses ermöglicht es, Doktoranden optimal auszubilden, ihre Fortschritte besser zu verfolgen und sie gezielter zu fördern. Dabei wird die Schule in allen drei Bereichen durch die Aktivitäten dreier IMPRS-Schulen (International Max Planck Research Schools) unterstützt. 

Insbesondere bildet die “International Max Planck Research School for Astronomy and Cosmic Physics” (IMPRS-HD) den Astronomiezweig der HGSFP; Doktoranden der “International Max Planck Research School for Precision Tests of Fundamental Symmetries” (IMPRS-PTFS) sowie Doktoranden, die im Fach Physik an der “International Max Planck Research School for Quantum Dynamics in Physics, Chemistry and Biology” promovieren, sind ebenfalls Mitglieder der HGSFP. Das Zulassungsverfahren und das Ausbildungsprogramm der HGSFP werden mit den drei IMPRS-Schulen koordiniert. Internationale Partnerschaften und Austauschprogramme mit weltweit führenden Universitäten ergänzen das umfassende Angebot der HGSFP.

Die Graduiertenschule schreibt jährlich in einem internationalen Bewerbungsverfahren Doktorandenstellen aus. Bewerber müssen einen Master oder einen gleichwertigen Abschluss in Physik mit der Mindestnote 2,0 (B+) absolviert haben. Offizielle Sprache der Schule ist Englisch.

Hartmut Hoffmann-Berling Internationale Graduiertenschule für Molekular- und Zellbiologie Heidelberg (HBIGS)

Logo HbigsDie Hartmut Hoffmann-Berling Internationale Graduiertenschule für Molekular- und Zellbiologie (HBIGS) befasst sich seit 2007 mit den rasanten Entwicklungen in den Lebenswissenschaften und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten für medizinische und biotechnologische Anwendungen. Unter ihrem Dach vereint sie Forschungslabore der Ruperto Carola, des Max-Planck-Instituts für Medizinische Forschung (MPImF) sowie des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Durch die Kooperation dieser Einrichtungen stehen den Doktoranden exzellente Forschungsmöglichkeiten in über 120 Laboren zur Verfügung.

Die Forschungsaktivitäten der HBIGS Doktoranden konzentrieren sich auf vier Themengebiete: Grundlegende molekulare Vorgänge in der Zelle, Zelldifferenzierung und -entwicklung, Biologie pathogener Organismen sowie molekulare Medizin. Betreut werden die Doktoranden von rund 120 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die nicht nur den Fakultäten der Medizin und der Biowissenschaften angehören, sondern auch biomedizinisch relevante Themen aus Mathematik, Chemie, Pharmakologie und Physik abdecken. Diese positiven Synergien machen das strukturierte Promotionsprogramm ebenso attraktiv wie dessen Anspruch, seine Doktoranden so früh wie möglich auf den Berufseinstieg vorzubereiten.

HBIGS bietet ein englischsprachiges Promotionsprogramm an, in dem die Doktoranden in 3 bis 3,5 Jahren zur Promotion geführt werden. Damit orientiert sich das Programm am erfolgreichen angloamerikanischen Modell einer strukturierten Doktorandenausbildung und verbindet es zugleich mit den Vorteilen der universitären Promotionskultur. Intensive wissenschaftliche Betreuung und Lehre durch namhafte Wissenschaftler garantieren eine fundierte interdisziplinäre Ausbildung auf höchstem internationalem Niveau. Der Austausch unter den Doktoranden wird durch regelmäßige Gastvorlesungen und Klausurtagungen gefördert. Der Career Service berät die Promovierenden in der Planung und der individuellen Berufsorientierung. Darüber hinaus fördert HBIGS insbesondere junge Familien, indem sie in Schwangerschaft und Elternzeit Unterstützung anbietet.

Derzeit forschen unter dem Dach der HBIGS mehr als 300 Doktoranden aus aller Welt, über 40 Promotionen wurden bereits erfolgreich abgeschlossen. Rund 40 Prozent der Promovierenden kommen aus dem Ausland, über die Hälfte sind Frauen.

Heidelberger Graduiertenschule der mathematischen und computergestützten Methoden für die Wissenschaften (HGS MathComp)

Logo Mathcomp Mathematische und com­puter­ge­stützt­e Modellierung und Simulation gilt in der modernen Forschung als die dritte Säule der Wissenschaft – sie ergänzt in idealer Weise Theorie und Experiment und ist eine wesentliche Brücke in der Forschung. Die Ausbildung junger Wissenschaftler in diesem komplexen Gebiet im Rahmen der Promotion ist die zentrale Aufgabe der 2007 gegründeten Graduiertenschule HGS MathComp. Sie hat Strukturen und Methoden entwickelt und verfeinert, um sowohl der methodischen Grundlagenausbildung in angewandter Mathematik und Informatik gerecht zu werden als auch der wachsenden Nachfrage nach speziellen Techniken und Werkzeugen für die Anwendungsgebiete des Wissenschaftlichen Rechnens: von der Astrophysik bis zur Systembiologie und von der Chemie moderner Materialien bis zur Netzwerkanalyse von Rohstoffmärkten.

Heimat der HGS Mathcomp ist das Interdisziplinäre Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (IWR), eine Querschnittseinrichtung der Universität Heidelberg, die nicht einer einzelnen Fakultät unterstellt ist, sondern Mitglieder aus sechs verschiedenen Fakultäten und vielen weiteren Heidelberger Forschungsinstituten vereint. Ziel ist es, komplexe Anwendungsprobleme mit vielschichtigen Fragestellungen rund um Modellierung, Simulation, Optimierung und Visualisierung zu erforschen und moderne Lösungsverfahren zu entwickeln. In enger Kooperation mit industriellen Partnern werden dabei nicht nur modernste Methoden getestet und verfeinert, sondern die entstandenen Lösungen werden in die industrielle Praxis umgesetzt, um aus den gewonnenen Erkenntnissen neue Fragestellungen zu gewinnen. Die Ausbildung der jungen Forscher im Rahmen der Graduiertenschule erfolgt daher mit dem Blick auf zwei mögliche Karrieren – in der Universität oder in der industriellen Forschung und Entwicklung. Hervorragend ausgebildete Doktoranden werden von beiden Arbeitsmärkten gleichermaßen aufgenommen. Im Gegenzug drücken Mitarbeiter der Industriepartner in speziellen Trainingsworkshops wieder die Hörsaalbank, um an neuesten Methoden und Werkzeugen geschult zu werden.

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Letzte Änderung: 02.07.2012
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