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Kinder und Beruf unter einen Hut gebracht

17. Mai 2008

Aktionstag des "Bündnis für Familie Heidelberg" – Hochschule und Forschung gehen voran

Familie und Beruf sind in Deutschland nicht vereinbar? Falsch, antwortet hier das Bündnis für Familie Heidelberg, das zusammen mit seinen Partnern seit über einem Jahr an familienfreundlichen Lösungen für Heidelberg arbeitet.

Am internationalen Tag der Familie am 15. Mai stand bei einer bundesweiten Aktion der lokalen Bündnisse für Familie das Thema Kinderbetreuung im Mittelpunkt. Auch in Heidelberg stellten einige Bündnispartner, darunter die Universität und das Deutsche Krebsforschungszentrum, ihre Einrichtungen zur Kinderbetreuung vor.

Agnes Speck, die Frauenreferentin der Uni Heidelberg betonte, dass auch die Hochschulen vom aktuellen Trend zur Kinderlosigkeit alarmiert wurden. "Es ist sehr wichtig, die Hochschulen alltagstauglich zu machen und Alltag bedeutet nun einmal Familie." Der "Kids Club" ist dabei nur eines der Angebote, die hinter dem Gesamtprojekt "Kinderhaus" der Universität stecken. In ihrem Gästehaus, ganz in der Nähe zum Arbeitsplatz der Eltern, bietet der Club Kindern von Gastwissenschaftlern die Möglichkeit, andere Kinder kennen zu lernen, zu spielen oder auch bei den Hausaufgaben betreut zu werden. "Momentan betreuen wir hier etwa 20 Familien mit rund 40 Kindern", berichtete Agnes Speck.

Der sogenannte "Back-Up-Service", der bei einem unvorhergesehenen Ausfall der Betreuung, etwa durch einen Notfall, flexibel zur Stelle ist, wird ebenfalls vom Kinderhaus angeboten. Zudem unterstützen Kinderkrippe und Kindertagesstätte mit ihren flexiblen, an den Hochschulbetrieb angepassten Öffnungszeiten die Eltern, die auf dem Campus forschen und arbeiten.

Aber auch für die Kinder von Studenten und Studentinnen wird gesorgt. Bei der Kindertagesstätte des Studentenwerks im Neuenheimer Feld, heißt es "einmal um die ganze Welt", denn hier werden Kinder zwischen drei und sechs Jahren aus über 20 Nationen betreut. Insgesamt kommen 60 Kinder unter, die von einer pädagogischer Früherziehung profitieren, beispielsweise durch eine Zusammenarbeit mit der Musikschule. Die langen und flexiblen Öffnungszeiten, die auch auf einer Kooperation mit der Uniklinik beruhen, ermöglichen den Eltern ein effektives Studium. "Ab dem kommenden Herbst soll es einen neuen ’Kinderplaneten’ geben, der Platz für weitere 20 Kinder bietet", erzählte Ulrike Leiblein vom Studentenwerk. Auch in weiteren Einrichtungen des Studentenwerks, etwa im Kindertagheim in der Humboldtstraße, wird liebevoll für die Kleinen gesorgt.

Im Deutschen Krebsforschungszentrums stellte Barbara Bertram die Kinderbetreuung vor. Vor zwei Jahren wurde beispielsweise ein Eltern-Kind-Zimmer eingerichtet, ausgestattet mit Wickeltisch, Kaffeemaschine und Mikrowelle, das einen gemütlichen Rückzugsort für Mitarbeiter mit ihrem Kind darstellt.

Wolfgang Schütte, Initiator des Bündnisses, machte durch eine kurze Vorstellung weiterer Projekte und Ziele der einzelnen Arbeitsgruppen noch einmal deutlich, dass in Heidelberg einiges getan wird, um Beruf und Kinder in Zukunft noch besser vereinbaren zu können. Abgerundet wurde die "Bündnistour" durch eine kleine Ausstellung des sechsjährigen Künstlers Maximo, der direkt aus der sogenannten "Künstlerschmiede", der Tagesstätte in der Humboldtstraße, einige seiner Monsterbilder mitgebracht hatte und damit für Staunen sorgte.
Julia Stehlin
© Rhein-Neckar-Zeitung

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