Siegel der Universität Heidelberg
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Vorstoß in die internationale Dimension

7. April 2008

Bei der "Langen Nacht der Museen": Rektor Bernhard Eitel über "Heidelberg: Zukunft der Volluniversität" – Bald 1000 neue Arbeitsplätze geschaffen

"Wir sind inzwischen nicht mehr ein lokaler Träger, wir bewegen uns von der regionalen Dimension in die internationale Dimension", sagte Rektor Bernhard Eitel im Rahmen der "Langen Nacht der Museen" über die Universität Heidelberg. Zum Auftakt einer Reihe von Veranstaltungen in der Alten Aula, die sich dem Exzellenz-Status der Ruperto Carola widmeten, hielt Eitel den Vortrag "Heidelberg: Zukunft einer Volluniversität".
 
Und diese Zukunftsträchtigkeit untermauerte der Rektor mit einer brandaktuellen Zahl: Denn durch die Mittel aus der Exzellenzinitiative wie aus den Studiengebühren hat die Universität während der letzten fünf Monate fast 750 wissenschaftliche Arbeitsplätze zusätzlich aufgebaut, und in Kürze wird wohl die Zahl 1000 erreicht werden. Auch aus diesem Grund benötigt die Universität zusätzliche Arbeitsflächen.

Von den mehr als 26.000 Studenten kommen über 20 Prozent aus dem Ausland, aber infolge der Auswahl durch die Universität immer weniger aus Baden-Württemberg. Besonders deutlich tritt der Internationalisierungsgrad bei den Doktoranden hervor, die infolge der Exzellenzinitiative bald eine Größenordnung von 4000 erreichen – hier kommt mehr als ein Drittel aus dem Ausland.

Diesem Aufkommen stehen an der Universität insgesamt 476 Professoren gegenüber, zum Heidelberger Kernbestand zählen 400 bis 420 Professuren. Daneben gibt es knapp 2500 wissenschaftliche Mitarbeiter auf Landesstellen, durch Drittmittelfinanzierung kommt aber noch einmal mehr als die doppelte Zahl hinzu. Die Verwaltung umfasst schließlich gut 600 Mitarbeiter.

Der jährliche Etat der Ruperto Carola beträgt rund 170 Millionen Euro, mit den beiden Medizinfakultäten etwa 314 Millionen Euro. Hinzu kommen pro Jahr 121 Millionen Euro an Drittmitteln, von denen 50-60 Millionen Euro durch nichtmedizinischen Fächer eingeworben werden. Das Gesamtbudget liegt derzeit knapp unter 500 Millionen Euro. So gibt die Universität fast eine halbe Milliarde Euro in der Metropolregion Rhein-Neckar aus, produziert aber auch "Wissen und Studierende in Mannheim, Budapest, Minsk, Krakau oder Santiago de Chile".

Angesichts solcher Finanzvolumina können die 35 Millionen Euro, die jährlich aus der Exzellenzinitiative zufließen, die Ruperto Carola "in keinster Weise umkrempeln, sondern nur weiterbringen", wie Eitel unterstrich. Denn diese Mittel machen nur etwa 7 bis 8 Prozent des Etats aus, so dass weder übertriebene Zukunftserwartungen noch -ängste angebracht sind. Schon heute nimmt die Universität Heidelberg im weltweiten Vergleich Rang 60 ein – und in Deutschland mitunter den Spitzenplatz, der ihr vor allem von der Ludwig-Maximilians-Universität München streitig gemacht wird.

Als bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Metropolregion wird die Universität durch die Generierung von Industry-on-Campus-Projekten – wie dem Katalyse-Forschungslaboratorium im Neuenheimer Feld – weiter gestärkt. Das gilt auch für das in diesen Tagen zu eröffnende Zentrum für Bildverarbeitungsprozesse.

Der Rektor: "Die Universität bewegt sich langsam von den traditionellen Fakultätsgruppen auf eine Anwendungsorientierung hin." Innovationsfähigkeit und Transfer in die Praxis müssten weiter verbessert werden. Auch sollten die Mittel flexibel eingesetzt werden, eher den Einrichtungen als einzelnen Professoren zufließen. Schon heute sei die Ruperto Carola ähnlich wie die Berliner Humboldt-Universität ein wichtiger Marken- und Imageträger. Die Deutschlandkarte der Exzellenzerfolge zeige einen klaren Schwerpunkt in der und um die Metropolregion. In Heidelberg erblickt Eitel eine besondere Herausforderung: Denn einerseits verfügt die Universität im Neuenheimer Feld über den größten lebens- und naturwissenschaftlichen Campus in Deutschland. Aber andererseits ist dieses Areal nördlich des Neckars auch vom traditionellen Standort in der Altstadt getrennt, so dass eine wichtige Zukunftsaufgabe darin besteht, wissenschaftliche Brücken zu bauen, die beide Bereiche vernetzen.
Heribert Vogt
© Rhein-Neckar-Zeitung

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