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Schonender, schneller und mehrdimensional

17. März 2008

Dietmar-Hopp-Stiftung spendet Universitätsklinikum Heidelberg innovatives Computertomographie-Gerät

Eine Million Euro für innovative Herzforschung und moderne Patientenversorgung: Dank der großzügigen Spende der Dietmar-Hopp-Stiftung steht dem Universitätsklinikum Heidelberg nun der neue Computertomograph "Brilliance 64" mit der jeweils aktuellsten technischen Ausstattung zur Verfügung. Am 14. März 2008 fand in der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg die offizielle Übergabe statt.

Zur feierlichen Einweihung begrüßte der Leitende Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg, Professor Dr. Jörg Rüdiger Siewert, neben zahlreichen Gästen auch den Spender Dietmar Hopp. "Er trägt durch seine Unterstützung maßgeblich dazu bei, dass das Universitätsklinikum Heidelberg in der ersten Liga spielt", bedankte sich Professor Siewert mit Bezug auf Hopps Fußballleidenschaft.

Kürzere Untersuchungszeit bei geringerer Strahlenbelastung

Der neue 64-Zeiler Computertomograph (CT) "Brilliance 64" der Firma Philips ist schneller, arbeitet mit einer geringeren Strahlendosis und liefert dabei gleichzeitig hochaufgelöste Bilder, die Details unterhalb eines Millimeters zeigen. "Die Untersuchungszeit verkürzt sich auf 10 Minuten, bei einer viermal besseren Auflösung", erklärte Professor Dr. Hans-Ulrich Kauczor, Ärztlicher Direktor der Abteilung Diagnostische Radiologie an der Radiologischen  Universitätsklinik Heidelberg. Zudem ermögliche die dreidimensionale Rekonstruktion der Daten in Echtzeit, Bewegungen wie Herzschlag oder Atmung im Detail zu verfolgen und Störungen in den Organsystemen exakt zu orten.

Das Gerät verfügt über 64 parallele Datenkanäle und kann damit gleichzeitig 64 Körperschichten erfassen. So dauert ein Ganzkörperscan nur 20 Sekunden. Ein innovatives Abtastprinzip, das sogenannte "step and shoot", passt die Strahlendosis individuell an und kann auf diese Weise die Strahlenbelastung um den Faktor 5 senken.

"Brilliance 64" wurde insbesondere für die Herzforschung gestiftet, ersetzt aber gleichzeitig den  4-Zeiler Computertomographen in der Medizinischen Universitätsklinik, dessen Technik veraltet ist. So kommt der neue CT der Diagnostik aller Patienten zugute.

Spende ist verbunden mit Auftrag für die Herzforschung

Dietmar-Hopp-Stiftung spendet Universitätsklinikum Heidelberg innovatives Computertomographie-Gerät  
Dietmar Hopp erhält als Dank von den Ärztlichen Direktoren der Abteilungen Kardiologie, Professor Dr. Hugo Katus (rechts), und Diagnostische Radiologie, Professor Dr. Hans-Ulrich Kauczor (links), ein Modell des neuen Gerätes.
Foto: Universitätsklinikum Heidelberg

 

"Mit mehr als 400.000 Todesfällen jährlich sind Herz-Kreislauferkrankungen in Deutschland die Todesursache Nummer eins", betonte Professor Dr. Hugo Katus, Geschäftsführender Direktor der Medizinischen Universitätsklinik. Die Erforschung der Herzschwäche sei daher auch ein drängendes klinisches Problem: "Wir wollen klären, welche Aussagekraft diese Form der Computertomographie bei der Beurteilung von Herzmuskelschwächen oder Rhythmusstörungen hat", so der Kardiologe. Insbesondere Patienten ohne eindeutigen Befund erspare die genauere Diagnostik invasive Eingriffe um z.B. Verengungen der Herzkranzgefäße auszuschließen.

Der neue Computertomograph ist damit ein wichtiger Bestandteil des diagnostischen Konzepts, das eine individuelle, maßgeschneiderte Auswahl der einzelnen Verfahren und deren Kombination ermöglicht. In der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg stehen für die kardiologische Bildgebung nun drei leistungsfähige Methoden zur Verfügung: neben dem 64-Zeiler Herz-CT ein 1,5 Tesla Kardio-Magnetresonanztomograph (Philips, Intera Achieva) und die konventionelle Herzkatheteruntersuchung.

Die Spende der Dietmar Hopp-Stiftung ist mit einem Forschungsauftrag für die integrierte Kardiodiagnostik verbunden. So soll untersucht werden, welche Möglichkeiten die Multimodalität und die Fusion von Bildformaten bieten. "Das neue Gerät ist der Kristallisationspunkt einer neuen Kooperation zwischen Radiologen und Kardiologen, um die Interaktion zwischen den Organsystemen besser zu verstehen", so Professor Kauczor. Zu den interdisziplinären Forschungsprojekten gehören z. B. die Untersuchung von Bypässen nach Herzoperationen oder der Veränderung des rechten Herzens bei Patienten mit Lungenhochdruck. Außerdem soll die Zusammensetzung von Plaques in den Herzkranzgefäßen charakterisiert werden, um ein erhöhtes Herzinfarktrisiko früh zu erkennen.

Bei Rückfragen
Professor Dr. Hugo Katus
Ärztlicher Direktor
Innere Medizin III Kardiologie, Angiologie, Pneumologie
Medizinische Universitätsklinik Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 8670 (Sekretariat)
E-Mail: sekretariat.katus@med.uni-heidelberg.de

Professor Dr. Hans-Ulrich Kauczor
Ärztlicher Direktor
Diagnostische Radiologie
Radiologische Universitätsklinik Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 6411 (Sekretariat)
E-Mail: hu.kauczor@med.uni-heidelberg.de

Claus Beckenbach
Pressesprecher Dietmar-Hopp-Stiftung
Koppertweg 10
69124 Heidelberg
Tel.: 0175 / 72 11110, Fax: 06221 / 715.905
Email: claus.beckenbach@t-online.de

Bei Rückfragen von Journalisten:
Dr. Annette Tuffs
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Tel.:    06221 / 56 45 36
Fax:    06221 / 56 45 44
E-Mail: annette.tuffs(at)med.uni-heidelberg.de

Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg

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