La Cimade gilt heute als eine der wichtigsten Sozialeinrichtungen der Entraide Protestante de France. Ursprünglich war La Cimade eine protestantische Jugendbewegung zur Zeit des Ausbruchs des zweiten Weltkrieges.
Damals
wurden zur Bildung einer Pufferzone die Bewohner des Elsaß
ins französische Zentrum umgesiedelt. Dort waren sie nicht
integriert, sondern nur wie Flüchtlinge geduldet. Verschiedene
Jugendbewegungen haben gemeinsam versucht - unter anderem über
Französischkurse - Integrationsmöglichkeiten zu schaffen.
Nach dem Krieg wurde das Programm ausgeweitet und hat beim Wiederaufbau
Berlins mitgewirkt, was der Cimade einen großen Bekanntheitsgrad
einbrachte.
Integration nordafrikanischer Immigranten
Heute ist die Cimade größer geworden, unter anderem durch mehr Kooperationspartner und steht gegenwärtig vor allem vor der Aufgabe der Integration der vielen Einwanderer aus Algerien und Marokko. Sie ist die einzige ökumenische Bewegung, die auch in der Regierung aktiv ist und offizieller Vermittler im Dialog zwischen Vereinen und Regierung. Finanziell wird sie nur zu 25% aus staatlichen Mitteln finanziert.
Als
einzige Organisation ist sie befugt, die Abschiebe- und Aufnahmequartiere
aufzusuchen. Hauptziel ist die Integration, damit zusammenhängend
bessere Aufenthaltsbedingungen. Dies soll in der Politik eingefordert,
aber auch im praktischen Einsatz ermöglicht werden Dabei stehen
Sprachkurse und Hilfe im Umgang mit Behörden im Vordergrund.
Fülle anschaulicher Beispiele
Es wurde uns von einer Fülle von anschaulichen Beispielen für die Arbeit von La Cimade und über die Bedingungen, unter denen Ausländer in Frankreich leben müssen, berichtet. Besonders eindrücklich fand ich ein Projekt der Straßenkehrer aus Mali, die ihr Geld zusammengelegt haben, um dafür in Mali ein Wasserprojekt ins Leben zu rufen.
Erschreckend fand ich die Tatsache, daß die Obdachlosenunterkünfte, zu denen auch Asylbewerber gehören, von April bis Oktober geschlossen sind und die Menschen im Freien übernachten müssen. Sehr problematisch erschien mir die Gesetzesfassung la double pain' (doppelte Strafe), nach der Ausländer auch in der dritten Generation noch im Falle einer Straftat abgeschoben werden.
von Sonja Richter
Seitenbearbeiter: WWW-Beauftragter
des DWI
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