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Küsten: Leben am LimitWer nicht will deichen, der muss weichen – Nordfrieslands Küste zwischen Aufstieg und Untergang

  • Termin in der Vergangenheit
  • Tuesday, 7. May 2024, 19:00 Uhr
  • Kirchhoff-Institut für Physik, Kleiner Hörsaal, Im Neuenheimer Feld 227, 69120 Heidelberg
    • Dr. Hanna Hadler, Universität Mainz, Geographisches Institut

Durch Deichbau, Entwässerung und Torfabbau entstand im gesamten südlichen Nordseeraum seit dem Mittelalter eine intensiv genutzte Kulturlandschaft. Der menschliche Einfluss schuf jedoch auch eine höchst vulnerable Küstenregion, die durch extreme Sturmflutereignisse wie die 1. Grote Mandränke 1362 in großen Teilen unterging, unwiederbringlich zerstört und zu Wattflächen wurde. Vor allem die schleswig-holsteinische Nordseeküste ist Sinnbild der verheerenden Auswirkungen des Wechselspiels von menschlichen Eingriffen und Sturmfluten. In den Wattflächen Nordfrieslands – Teil des UNESCO-Weltnaturerbe „Wattenmeer“ – sind bis heute Relikte der einstigen mittelalterlichen Kulturlandschaft und des sagenumwobenen Handelsortes Rungholt erhalten. Sie ermöglichen einzigartige geoarchäologische Einblicke in das jahrhundertealte Zusammenspiel von Landgewinnung und -verlust.

Foto, Blick auf Wattenmeer, Meer, Horizont und Wolken

Eintritt

HGG-Mitglieder frei: | Regulär: 3,50 Euro | Studierende und Schüler:innen: 2 Euro | Schulklassen in Begleitung von Lehrpersonal: frei

Über die Heidelberger Geographische Gesellschaft (HGG)

Die am Geographischen Institut der Universität Heidelberg angesiedelte Heidelberger Geographische Gesellschaft wurde 1985 von Prof. Dr. Peter Meusburger gegründet. Vorgängerinstitution war der seit 1948 bestehende „Verein der Studenten und Förderer der Geographie an der Universität Heidelberg“. Als selbstständiger Verein gehört die HGG zum Netzwerk der Geographischen Gesellschaften in Deutschland, das als korporatives Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Geographie (DGfG) angehört. In regelmäßig stattfindenden Vorträgen werden aktuelle Themen der Geographie und ihrer Nachbardisziplinen durch fachlich ausgewiesene Referent:innen einem interessierten Publikum näher gebracht. Im Rahmen des „Studentischen Vortrags“ bieten Studierende der Geographie Einblicke in das umfassende Exkursionsangebot der Institute.

Alle Termine der Veranstaltung 'Küsten: Leben am Limit'

Küsten stellen hochdynamische und multifunktionale Grenzräume zwischen Land und Meer dar. Laut den Vereinten Nationen leben mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung in einer Entfernung von weniger als 100 km von der nächsten Küste. Sie erfüllen entscheidende Funktionen für Natur und Mensch und erfahren im Zuge des Klimawandels und ihrer zunehmenden anthropogenen „Inwertsetzung“ schnelle und deutlich spürbare Veränderungen und Bedrohungen. Im Sommersemester 2024 bilden Meere und Küsten einen Schwerpunkt der Heidelberger Geographie. Neben den üblichen diensttäglichen HGG-Vorträgen an gewohnter Stelle, die Geoarchäologie, Meeresspiegelanstieg Küstenschutz und Kreuzfahrttourismus thematisieren, gastiert der Arbeitskreis „Meere und Küsten“ der Deutschen Gesellschaft für Geographie in Heidelberg, in dessen Rahmen am Donnerstag, den 13. Juni, ein Sondervortrag in der Neuen Universität stattfindet.