Gesundheit und Gesellschaft (Care)
Studienabschluss: | Höheres Lehramt an beruflichen Schulen |
Bewerbungspflichtig: | Nein |
Studienbeginn: | WS |
Regelstudienzeit: | 10 |
Sprachnachweise: | Keine |
Lehrsprache: | Deutsch |
Fakultät für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften
Inhalt des Studiums
Die wissenschaftliche Qualifizierung für Lehrerinnen und Lehrer in der Pflege ist international seit etwa 20 Jahren erfolgreich gegeben. Zu nennen sind hier insbesondere skandinavische und angloamerikanische Länder.
Die Pflegewissenschaft, welche ihre Anfänge in den USA Anfang des 20. Jahrhunderts nahm und sich mittlerweile im angloamerikanischen Raum sowie in den skandinavischen Ländern als eigenständige Disziplin etabliert hat, ist in der Bundesrepublik eine aufstrebende junge Wissenschaftsdisziplin. Insbesondere vor dem Hintergrund veränderter sozialer Strukturen, der Zunahme an Pflegebedürftigkeit und der demografischen Veränderungen kommt der Pflegewissenschaft eine besondere Bedeutung zu. Der Erarbeitung und Ausdifferenzierung wissenschaftlicher Erkenntnisse unter dem besonderen Blickwinkel derjenigen Erfordernisse, die Pflegebedürftigkeit für die beteiligten Akteure mit sich bringt, kann insbesondere mit dem spezifischen Fokus dieser neuen wissenschaftlichen Disziplin begegnet werden.
Die Gerontologie ist die Lehre vom Altern und Alter aus interdisziplinärer Sicht. Sie erforscht die körperlichen, seelisch-geistigen und sozialen Alternsprozesse wie auch deren Einflussfaktoren, die zum einen in der genetischen Ausstattung und Biografie des Individuums, zum anderen in den sozialkulturellen und historischen Rahmenbedingungen liegen, in denen individuelle Entwicklung stattfindet. Die gerontologischen Befunde werden dabei in den umfassenderen Kontext einer Physiologie, Psychologie und Soziologie der Lebensspanne bzw. des Lebensverlaufs gestellt. Aus diesem Grunde erfordert die intensivere Beschäftigung mit gerontologischen Fragestellungen auch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Entwicklungsprozessen in früheren Lebensaltern. Zudem gewinnen Fragen der Ökonomie und Politikwissenschaft große Bedeutung.
Die Gerontologie befasst sich weiterhin mit der "Veränderbarkeit" (Modifizierbarkeit) der Alternsprozesse und der darin zum Ausdruck kommenden Plastizität des Denkens, Erlebens und Handelns. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse können Interventionskonzepte entwickelt werden, die auf eine Förderung, Erhaltung oder Wiederherstellung von Kompetenz zielen.
Die Verbindung zwischen Gerontologie und Pflegewissenschaft ergibt sich zunächst aus epidemiologischer Perspektive: Der weitaus größte Anteil pflegebedürftiger Menschen steht im sehr hohen Lebensalter. Darüber hinaus ergeben sich enge Zusammenhänge zwischen diesen beiden Disziplinen in grundlegenden Forschungs- und Praxisfragen: Gerontologie und Pflegewissenschaft akzentuieren in ihren Ansätzen die Lebensspannen- oder Lebenslauforientierung, sie beziehen in ihre Analysen ausdrücklich die Gestaltung der räumlichen, der sozialen, der infrastrukturellen und der rechtlichen Umwelt ein, für sie stehen Aspekte der Aktivierung mit dem Ziel der Förderung, Erhaltung oder Wiedererlangung von Kompetenz (verstanden als die Fähigkeit zur Erhaltung eines selbstständigen, selbstverantwortlichen, sinnerfüllten Lebens in einer gegebenen räumlichen, sozialen und infrastrukturellen Umwelt) im Vordergrund.
Aufbau des Studiums
An der Universität Heidelberg besteht seit dem Wintersemester 2004 / 2005 der Studiengang "Gesundheit und Gesellschaft (Care)" (ehemals "Pflegewissenschaft / Gerontologische Pflege"), der für das höhere Lehramt an beruflichen Schulen im Bereich Pflege qualifiziert. Zusätzlich wird ein allgemeinbildendes Fach studiert. Hier stehen zur Wahl Deutsch, Englisch, Evangelische Theologie, Informatik, Jüdische Religionslehre, Katholische Religionslehre, Mathematik, Philosophie/Ethik, Politikwissenschaft, Spanisch und Sport. Katholische Theologie kann an der Universität Heidelberg nicht studiert werden.
Pflegewissenschaft und Gerontologie stellen für die berufliche Fachrichtung Pflege zwei wesentliche Kernwissenschaften dar, um den zukünftigen Erfordernissen in der Aus-, Fort- und Weiterbildung auf wissenschaftlichem Niveau zu begegnen. Die spezifische fachwissenschaftliche Ausgestaltung dieses Studiengangs, die das Profil "Lehrer/Lehrerin im Berufsfeld Pflege mit dem Schwerpunkt Gerontologie unter Berücksichtigung der Lebensspannenperspektive beginnend im höheren Lebensalter" beinhaltet, stellt an bundesdeutschen Universitäten eine wichtige Innovation in der Lehrerqualifikation dar.
Die Lehrveranstaltungen im Fach Care (80 SWS) setzen sich in gleichem Umfang aus Veranstaltungen der Gerontologie und der Pflegewissenschaft / Didaktik des Berufsfelds Pflege zusammen. Inhaltlich werden forschungsgestützte Ergebnisse der Gerontologie sowie der Pflegewissenschaft vermittelt und um Erkenntnisse aus den Bezugsdisziplinen (Medizin, Psychologie, Pharmakologie, Ernährungswissenschaften) ergänzt. Im Grund- und Hauptstudium sind je 12 Wochen Praktikum in ausgewählten Bereichen der Pflege erforderlich. Lehrveranstaltungen in Kooperation mit universitätsinternen Fakultäten (z. B. Medizinische Fakultät) und regionalen Einrichtungen (z. B. Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Hospize ) fördern darüber hinaus die Verknüpfung von Theorie und Praxis.
Das jeweilige allgemeinbildende Wahlpflichtfach wird ebenfalls mit einem Umfang von 80 SWS studiert.
Ergänzt werden diese Studienanteile für alle Studierenden des Lehramtsstudiengangs durch Veranstaltungen im Bereich der Berufspädagogik und der Pädagogischen Studien.
Eingebunden in das Studium wird im 5. Semester ein Schulpraxissemester absolviert, welches durch das "Staatliche Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Berufliche Schulen) Karlsruhe" begleitet wird. Dadurch soll eine enge Verzahnung von Theorie und Schulpraxis im Studium gewährt werden.
Den ausführlichen Studienplan erhalten Sie bei der Fachstudienberatung.
Formalia
Zulassung
Höheres Lehramt an beruflichen Schulen mit der beruflichen Fachrichtung Gesundheit und Gesellschaft (Care)
Informationen zur Immatrikulation finden Sie hier.
Ausländische Studienbewerber
Für ausländische Studienbewerber gelten besondere Regelungen. Informationen erhalten Sie beim Akademischen Auslandsamt der Universität Heidelberg (Seminarstraße 2).
Studien- und Prüfungsordnungen
Zwischenprüfungs- und Studienordnung (vom 24.06.2010)
Zwischenprüfungsordnung (vom 13.04.2004)
Prüfungsordnung
Die Anforderungen in den allgemeinbildenden Fächern ergeben sich aus der Lehramtsprüfungsordnung:
Lehramtsprüfungsordnung (LPO)
Modulhandbuch
Das aktuelle Modulhandbuch finden Sie hier.
Prüfungsausschuss
Zuständig für Anrechnungs-, Anerkennungs- und Prüfungsfragen ist der jeweilige Prüfungsausschuss, bzw. das Prüfungsamt. Nähere Informationen erhalten Sie bei der betreffenden Fachstudienberatung.
Fachstudienberatung
Sebastian Ritzi
Sprechstunde Mo. 14.30-16.00 Uhr
Tel. +49(0)6221/ 54-8184
E-Mail: sebastian.ritzi@gero.uni-heidelberg.de
Kontakt
Sebastian Ritzi
Akademischer Mitarbeiter / Studienberatung
Institut für Gerontologie
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Bergheimer Straße 20, Zi. 145
69115 Heidelberg
Tel. +49(0)6221/ 54-8184
E-Mail: sebastian.ritzi@gero.uni-heidelberg.de