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Doktorarbeiten am Beschleunigerzentrum

Die Helmholtz-Gemeinschaft hat entschieden, die Doktorandenförderung für das zukünftige Beschleunigerzentrum FAIR (Facility for Antiproton and Ion Research) in den nächsten sechs Jahren mit 3,6 Millionen Euro zu ­unterstützen. Das von der Gesellschaft für Schwerionenforschung mbH (GSI) und fünf Partneruniversitäten – darunter der Universität Heidelberg – erarbeitete Konzept sieht vor, eine eigene Schule für Doktoranden zu gründen, die „Helmholtz Graduate School for Hadron and Ion Research“.

Die Helmholtz-Graduiertenschule wird gemeinsam betrieben werden von der GSI, der TU Darmstadt, der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, der Justus-Liebig-Universität Gießen, der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und dem Frankfurt Institute for Advanced Studies, wobei Verantwortung und Kompetenz für die Durchführung der Promotionsverfahren ausschließlich bei den beteiligten Universitäten liegen. Koordination und Leitung sind in der Hand von Professor Harald ­Appelshäuser und Dr. Henner Büsching von der Universität Frankfurt.

Die neue Helmholtz-Graduiertenschule möchte die besten Köpfe weltweit für Doktorarbeiten an FAIR gewinnen. Sie wird zentrale Anlaufstelle für Bewerber sein und die Durchführung der Doktorarbeiten, voraussichtlich bis zu 600 in den nächsten sechs Jahren, koordinierend begleiten. Sie garantiert den Doktorandinnen und Doktoranden eine exzellente wissenschaftliche Ausbildung an den weltweit einmaligen Forschungsanlagen der GSI und FAIR. Neben ihrer fachspezifischen Arbeit in Graduiertenkollegs können sich die Doktorandinnen und Doktoranden der beteiligten Universitäten interdisziplinär und universitätsübergreifend weiterbilden. Darüber hinaus bietet die Kooperation Möglichkeiten, die über das wissenschaftliche Angebot hinausgehen. In einem speziellen Kursangebot – zum Beispiel über Teamfähigkeit, Diskussionsführung und Wissenschaftskommunikation – wird die Persönlichkeit der Studenten systematisch gefördert und diese auf eine erfolgreiche Karriere in Wissenschaft oder Wirtschaft vorbereitet. Zum Abschluss ihrer Arbeit werden die Studenten nach wie vor von ihrer jeweiligen Universität promoviert.

FAIR ist weltweit eines der größten Forschungsvorhaben für die physikalische Grundlagenforschung. Es handelt sich um eine Beschleunigeranlage, die Antiprotonen- und Ionenstrahlen mit bisher unerreichter Intensität und Qualität liefern wird. Herzstück ist ein Doppelringbeschleuniger mit 1100 Metern Umfang. An diesen schließt sich ein komplexes System von Speicherringen und Experimentierstationen an. Die bereits existierenden GSI-Beschleuniger werden dabei als Vorbeschleuniger dienen. An FAIR wird eine nie dagewesene Vielfalt an Experimenten möglich sein, durch die Forscher aus aller Welt neue Einblicke in den Aufbau der Materie und die Entwicklung des Universums – vom Urknall bis heute – erwarten.


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