Siegel der Universität Heidelberg
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Graduiertenschule

Graduate School of Fundamental Physics

Was ist Physik? Verstehen kann man darunter die mathematische Beschreibung der unbelebten Natur. Und was ist "fundamental physics"? Eine Fachrichtung, die zu den Kernbereichen dieser Wissenschaft vordringt, sich mit deren Grundlagen beschäftigt, um schließlich zu einer Weiterentwicklung wissenschaftlicher Methoden zu gelangen. Physik pur gewissermaßen. Das in der Ausbildung zu stärken, ist eines der Ziele der geplanten Graduiertenschule.

Bereits heute genießt die Universität Heidelberg, eine der größten Physik-Fakultäten Deutschlands, als Doktorschmiede einen exzellenten Ruf – viele namhafte Wissenschaftler im In- und Ausland haben zumindest einen Teil ihrer Ausbildung am Neckar erfahren. Schon allein deshalb liegt es nahe, hier eine internationale Graduiertenschule zu etablieren. Hinzu kommt das ausgesprochen breite Spektrum in Forschung und Lehre. Neben anwendungsbezogenen Schwerpunkten – etwa im technischen Bereich (Informatik) oder im Bezug auf die Lebenswissenschaften – besitzt gerade die Grundlagenforschung einen hohen Stellenwert. Wichtig ist beides. Sich aber vor allem in der Promotionsphase auf die "fundamentalen Dinge" einzulassen, erscheint vielen erfahrenen Wissenschaftlern als ausgesprochen sinnvolle Aufgabe. Das sieht auch Prof. Dr. Arthur Hebecker vom Institut für Theoretische Physik so: "Ich denke, wenn man dort eine gute Ausbildung macht und methodisch weiterkommt, dann stärkt das die Physik und die Fakultät als Ganzes und strahlt auch auf die Bereiche aus, wo die Physik mit anderen Wissenschaften zusammenarbeitet. Interdisziplinarität setzt im Übrigen immer auch hervorragende fachliche Kenntnisse voraus, die erst einmal erarbeitet werden müssen."

Das supraleitende Magnetsystem des ATLAS Detektors kurz vor seiner Fertigstellung zu Beginn des Jahres 2006.
Das supraleitende Magnetsystem des ATLAS Detektors kurz vor seiner Fertigstellung zu Beginn des Jahres 2006. ATLAS ist das größte Experiment am Large Hadron Collider (LHC) bei Genf, die Ruperto Carola ist an drei Experimenten beteiligt. Davon soll auch die geplante Graduiertenschule profitieren. Foto: privat

Im Mittelpunkt von "fundamental physics" stehen vor allem die Astronomie und Astrophysik mit ihren Fragen nach Zusammensetzung und Entwicklung des Kosmos sowie die Teilchenphysik, die sich mit den fundamentalen Bausteinen in der Natur und deren Wechselwirkungen untereinander beschäftigt. Beim Zusammenwirken sehr vieler Teilchen treten kollektive Erscheinungen auf, welche die Vielfalt der uns umgebenden Materie ermöglichen und deren komplexe Formen in der Physik der kondensierten Materie untersucht werden.

Eine Graduiertenausbildung in diesem Bereich existiert in Heidelberg natürlich längst, die geplante Graduiertenschule soll allerdings nach angelsächsichem Vorbild noch stärker formalisiert und außerdem breiter vernetzt werden.

Als Partner vor Ort fungiert in erster Linie das Max Planck-Institut für Kernphysik, eine enge Zusammenarbeit auf interdisziplinärer Basis ist mit der Fakultät für Mathematik und Informatik anvisiert. Eine wichtige Rolle spielen außerdem Großforschungszentren wie etwa das CERN in Genf. Bereits heute verbringen viele Promovenden dort Forschungsaufenthalte. Kernpunkte der Graduiertenschule sind die Auswahl der Studenten im internationalen Wettbewerb, eine modulare Ausbildung, neue Betreuungskonzepte und einiges mehr, was an der Universität Heidelberg bereits vielfältig getestet und für gut befunden wurde. Sprecher der Graduiertenschule ist der Astrophysiker Prof. Dr. Matthias Bartelmann.

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