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Beschluss des Universitätrats in vollständigem Wortlaut

Der Universitätsrat hat den Beschluss des Senates zur Kooperation mit der Universität Mannheim beraten. Auf der Grundlage des Heidelberger Strategiepapiers ist der Universitätsrat im Einvernehmen mit dem Rektorat bemüht, den Weg der Zusammenarbeit in der Wissenschaftsregion Rhein-Neckar-Region zu verbreitern.
Mehr Zusammenarbeit in der Wissenschaftsregion Rhein-Neckar, hier aus dem Blick eines Satelliten.
Mehr Zusammenarbeit in der Wissenschaftsregion Rhein-Neckar, hier aus dem Blick eines Satelliten.
Foto: Archiv

Der Universitätsrat verspricht sich von einer Verstärkung der Wirtschaftswissenschaften in Mannheim und der interdisziplinären Neuorientierung in Heidelberg eine Belebung von Forschung und Lehre. Diese Neuorientierung sollte in Richtung einer staats- und europawissenschaftlichen Gesamtaktivität hin angelegt sein. Die Integration der Technischen Informatik in die Universität Heidelberg bildet einen wichtigen Schwerpunkt in der Wissenschaftsregion Rhein-Neckar. Nach Auffassung des Universitätsrats werden weitere Schritte der Kooperation folgen müssen.

1. Das Ziel eines Ausbaus der Volkswirtschaft an der Universität Heidelberg zu einer Einrichtung mit Ranking unter den Top 10 in Deutschland ist unter den gegebenen Umständen unrealistisch und wird nicht weiter verfolgt.

2. Studiengänge der reinen Volkswirtschaftslehre sind in Heidelberg bis spätestens 2010 zu beenden. Zur Absicherung ist ab sofort die Immatrikulation von Studienbeginnern für das Fach Volkswirtschaftslehre zu stoppen. Zukünftige interdisziplinäre Bachelor- und Master-Studiengänge dürfen höchstens 50 % Volkswirtschaftslehre enthalten.

3. Der Universitätsrat begrüßt den Versuch des Rektorats, für eine interdisziplinär eingebundene und mit der Politologie, Rechtswissenschaft und Soziologie sowie ggf. weiteren Fächern verflochtene Volkswirtschaftslehre Lehr- und Forschungskonzeptionen entwickeln zu lassen. Der Universitätsrat sieht darin eine prüfenswerte zukunftsgerichtete innovative Alternative zur klassischen Volkswirtschaftslehre an deutschen Universitäten.

4. Das Rektorat setzt unter Mitwirkung von Senat, Vertretern der Universität Mannheim und ggf. des Wissenschaftsministeriums eine Arbeitsgruppe ein, die bis zum Beginn des WS 2005/06 dem Universitätsrat Vorschläge unterbreitet, wie das interdisziplinäre Zusammenwirken der Volkswirtschaftslehre mit anderen Fächern der Universität Heidelberg in Zukunft qualitativ und quantitativ sichergestellt werden kann. Der Universitätsrat regt an, auswärtige, ggf. ausländische Berater hinzuzuziehen. Bis dahin werden alle Berufungsverhandlungen zur Heidelberger Volkswirtschaftslehre ausgesetzt.

5. Das Rektorat setzt unter Mitwirkung von Senat, Vertretern der Universität Mannheim und der Fakultät für Klinische Medizin Mannheim der Universität Heidelberg eine weitere Arbeitsgruppe ein, die die Einbindung des Instituts für Technische Informatik der Universität Mannheim in die Fakultät für Klinische Medizin auch unter Wahrung anderer Interessen in der Region Rhein-Neckar bis zum Beginn des WS 2005/06 konzeptionell vorbereitet.

6. Das Rektorat wird gebeten, mit der Universität Mannheim in dem Sinne weiterzuverhandeln, dass zumindest die Kerninhalte des ursprünglich zur Schwerpunktbildung an beiden Universitäten angestrebten Fächertausches einschließlich der Konzentration der Gymnasiallehrerausbildung in der Universität Heidelberg erhalten bleiben.

Im schwierigen Prozess der Umstrukturierung der Universität und der Kooperation mit anderen Hochschulen ist der inneruniversitäre Meinungsbildungsprozess von zentraler Bedeutung für die Hochschulautonomie. Der Universitätsrat bittet alle Universitätsangehörigen, von der Möglichkeit Gebrauch zu machen, sachkompetente Überlegungen in die von den Universitätsorganen gebildeten Kommissionen und Arbeitsgruppen einzubringen.

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