Siegel der Universität Heidelberg
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Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser, wenn Sie zu unseren „Stammkunden“ zählen und den Unispiegel seit Jahren kennen, ist Ihnen vielleicht aufgefallen: Diesmal erscheinen wir zwei Wochen später als sonst. Denn eigentlich soll der Unispiegel Ende Juni auf dem Tisch liegen, damit er nicht in die Hektik des Semesterendes gerät. Warum wir in diesem Jahr den Redaktionsschluss verschoben haben, führt Ihnen die Titelseite dieser Ausgabe vor Augen. Wir wollten auf jeden Fall die Beschlüsse des Universitätsrats vom 27. Juni zur Kooperation der Ruperto Carola mit der Universität Mannheim in das Blatt nehmen, ja mehr noch: sie 1:1 auf einen Blick den Entscheidungen des Senats vom 21. Juni gegenüberstellen. Beide Gremien haben zum Teil erheblich um einzelne Formulierungen gerungen. Also lesen Sie bitte mit Bedacht, vergleichen Sie die Zukunftsvisionen, die sich hinter den Formulierungen verbergen. Einige essenzielle Aussagen sind dabei leicht zu erkennen. Beide Gremien stimmen überein, dass weit reichende Umstrukturierungen nötig sind. Der Diplom-Studiengang Volkswirtschaftslehre wird in Zukunft eingestellt, eine attraktive Neuausrichtung der Wirtschaftswissenschaften in Heidelberg in die Wege geleitet, die Bachelor- und Masterstudiengänge einführt, zudem Interdisziplinarität und Vernetzung betont. Dabei soll das Votum auch externer Experten vor Betriebsblindheit schützen. Dass die Gymnasiallehrer-Ausbildung einen bedeutend stärkeren Stellenwert erhalten soll als zurzeit, heben ebenfalls beide Gremien hervor. Universitäten bekommen nur dann exzellente Studenten, wenn diese sehr gute Lehrer hatten. Gerade in den dynamischsten Fächern muss der spätere Gymnasiallehrer an der Universität eine hervorragende Ausbildung erhalten, und muss lebenslanges Lernen zum Regelfall werden. Äußerst wichtig erscheint mir der letzte Absatz im Beschluss des Universitätsrats. Hier bittet das Gremium, die Meinungsbildung aktiv zu gestalten: Jeder (und jede) Universitätsangehörige solle sich mit sachkompetenten Überlegungen einbringen. Nehmen wir diese Denkaufgabe mit in den Sommer!
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